Etwas Vorteilhafteres hätte Deiner Tochter gar nie geschehen können. Das ist eine wunderbare Chance, sich nicht nur zu revanchieren sondern auch noch großen Einfluss auf das andere Kind zu gewinnen.
Was Du säst, wirst Du ernten.
Dieses unumstößliche Gesetz ist ja genau das, was dieses andere Mädchen noch gar nicht verstanden hat - und wenn ich die Beiträge hier so lese, auch manch Erwachsener noch nicht. Von wem sollen die Kinder dann lernen, wie man erforgreich ein Problem löst statt sich ein Neues zu machen?
Um Dein Kind zu plagen, sprüchemäßig sehr fies zu sein, es ständig auszugrenzen und andere Kinder dagegen zu hetzen, muss dieses Mädchen immer zuerst die eigenen GUTEN Kräfte SCHLECHT behandeln. Als Reaktion behandeln dann auch alle anderen die GUTEN Kräfte des Mädchens SCHLECHT. Wie würdest Du da etwas GUTES tun, wenn Du Du "die Kräfte" des Mädchens wärest und von allen Seiten nur SCHLECHT behandelt würdest?
Gerade in dem FEHLER des Mädchens liegt für den, der bereit ist, erst einmal genau hinzuschauen, ein Riesenvorteil. In der neuen Ich-kann-Schule würde ihn jedes Kind sehen und nutzen: "Wenn ich mit deinen Kräften BESSER umgehe als du, mögen sie mich und folgen mir lieber als dir."
Wenn Ihr also bereit seid, Euch über das aufreibende alttestamentliche Auge um Auge, Zahn um Zahn zu erheben, werdet Ihr belohnt. Das "böse" Mädchen kann und muss ja immer das austeilen, was es (zürückbekommen) hat. Wenn es nur noch GÜTE hätte, könnte es gar nichts austeilen als GÜTE. Da müsste allerdings ein Nichtdummer dafür sorgen, dass es dazu kommt.
Gewiss lassen einen "böse" Kinder (jeden Alters) selten einfach mit GÜTE und guten Worten an sich ran. Worte kann der eitle bewusste Verstand einfach zurückweisen. Aber wenn Du die Güte einfach denkst & fühlst und ausstrahlst, hat der Verstand keine Chance. Strahlen sieht und hört er nicht, Strahlen kommen überall durch.
Ich habe dieses IKS-Experiment vor über 10 Jahren erstmals mit einem 7jährigen Mädchen gemacht, das von seiner (unglücklichen) Lehrerin täglich vor der Klasse blamiert wurde. Das Mädchen schickte seiner Lehrerin in Gedanken alles, was zum GUTsein fehlte. Es schickte ihr 100mal mehr GUTES als bei ihr Platz hat, da musste sie es gleich wieder mit vollen Händen austeilen, ob sie wollte oder nicht. Die Lehrerin änderte sich binnen Tagen um 180°. Natürlich hat das inzwischen 19jährige Mädchen seinen Einfluss auf die Lehrerin genossen. Hätte es ihr jedoch etwas Schlechtes zugedacht, dann hätte sie das Schlechte wieder ausgeteilt. Ich habe dieses IKS-Experiment oft wiederholt, stets mit ähnlich gutem Ergebnis.
Ihr seht also:
a) Problemlösung ist auch in schweren Fällen sehr einfach.
b) Wer nicht aufpasst und nur reagiert, verschenkt für sich die besten Chancen.
c) Problemlösung ist feine geistige Präzisionsarbeit.
d) Wer bereit ist, sich über die Ebene der Konfrontation zu erheben, bekommt aus höherer Sicht einen guten Überblick über den Zustand der entscheidenden feinen Lebenkräfte in allen Akteuren und kann auf diese Kräfte aller ggf. mehr Einfluss gewinnen als sie selbst.
e) Dafür darf man auf gar keinen Fall so grob und dumm (oder gar noch gröber und noch dümmer) mit den Kräften umgehen wie der, der den Fehler macht.
f) Die Aufgabe des Leben lautet nie: "Behandle die Kräfte eines Menschen wie Feinde!"; sie lautet immer: "Gewinne die Kräfte aller - einschließlich Deiner eigenen - als Freunde!"
Ich freue mich auf Euren Erfolg.
Franz Josef Neffe
"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué