Wie entsteht die Zeugnisnote?

*Plüsch*
Dabei seit: 20.04.2010
Beiträge: 247
Hallo Sogetsu

Da mich Cassiopeias Antwort etwas verunsichert hat, habe ich schnell nachgeschaut.

Google mal folgendes Dokument:
130221_uebersicht_zeugnis_spae

Dort steht, dass für Kinder ohne Lernzielbefreiung ganz normal Noten gegeben werden. Normal müsste dann aber auch heissen, dass sie den Leistungen angepasst sind, finde ich.

Sprich doch mal mit der Lehrperson und bitte sie um einen freiwilligen Lernbericht, den sie dann dem Zeugnis beilegen kann.

Auf keinen Fall darfst du als Eltern unter Bemerkungen einen Kommentar einfügen.
cassiopeia
Dabei seit: 11.08.2004
Beiträge: 234
Ja, ich unterrichte an der Oberstufe.

In einer Stufe, in der wir normalerweise keine Kinder mit Lernzielbefreiung etc. haben, deshalb kenne ich mich nicht aus.

Was ich sicher weiss: Du darfst auf keinen Fall einen Eintrag im Zeugnis machen!

Wenn nichts steht, müsste dein Kind so wie alle anderen bewertet werden (was dann wohl eher tief ausfallen würde). Wenn es speziell bewertet wird, müsste m.E. etwas stehen. Sonst rebelliert mein Gerechtigkeitsgefühl.
Yacuma
Dabei seit: 21.07.2014
Beiträge: 9
Nach 10 Jahren in denen mehrere Kinder die Schule besuchten, die ersten kommen nun raus, das letzte tritt ein, ist mein Fazit, dass Noten eine sehr willkürliche Sache sind.
Mir sind nur wenige Lehrer begegnet die wirklich gerecht und objektiv benoten. Vor denen habe ich grosse Hochachtung, denn ich merke ja selber, wie schwer es manchmal ist, als kleinen Freunde der Kinder gleich zu behandeln, egal ob ich sie mag oder ob ich sie nicht ganz so toll finde.
Grossteils "menschelets" jedoch ganz fest bei den Lehrern. Noten sind meiner Erfahrung und meinem Austausch mit anderen Eltern nach eine Mischung aus schriftlichen Tests, Sympathie sowohl dem Schüler als auch dessen Eltern gegenüber, Willkür und Macht(missbrauch).

KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
"Yacuma" schrieb:

Noten sind meiner Erfahrung und meinem Austausch mit anderen Eltern nach eine Mischung aus schriftlichen Tests, Sympathie sowohl dem Schüler als auch dessen Eltern gegenüber, Willkür und Macht(missbrauch).


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Ich kann diese Einschätzung nicht teilen. Meine Kinder (13 und fast 16) sind auch schon lange in der Schule. Abgesehen von Sport- und Schriftnoten (die von den LP sehr unterschiedlich gewertet werden, weil unterschiedliche Ansichten) kann ich die Benotung immer nachvollziehen und finde sie auch fair. Fair gegenüber dem Kind. Es beklagt sich auch keines, sondern sie finden, sie kriegen, was sie verdienen. Und wenn, dann geht es maximal um eine halbe Note. Komischerweise beklagen sie sich nur übers Abrunden und nie übers Aufrunden. Wenn man sich also vom Gedanken verabschiedet, dass eine Leistung auf eine halbe Note genau beurteilt werden kann, dann stimmt das Zeugnis absolut. Wer etwas sehr gut kann, hat eine 5.5 oder mehr, kann jemand etwas gut, gibt das 4.5 bis 5, Lernziel erreicht ist 4 bis 4.5, leider nicht genügend ist alles darunter.
Die Leistungen von jemandem, der eine 5.5 hat, sind einfach klar und deutlich besser als von jemandem, der eine 4 hat. Natürlich ist das bei einer halben Note Unterschied nicht so, weil da auch der Zufall spielt. Also nehmen wir diese kleinen Differenzen nicht so ernst, sondern konzentrieren uns auf das Gesamtbild.
Yacuma
Dabei seit: 21.07.2014
Beiträge: 9
Das freut mich sehr für Dich, KlaraM, dass das bei den Lehrkräften die Du kennenlernen durftest funktioniert.
Wir haben halt einfach eine andere Seite kennengelernt. Und es geht nicht zwangsläufig darum, dass ich eines meiner Kinder oder mehrere meiner Kinder zu schlecht bewertet finde.
Wir haben einfach im Laufe der Jahre und im Laufe der Kinder, im Laufe von Gesprächen mit anderen Eltern vermehrt feststellen müssen, dass es hier nicht so funktioniert, wie man es von einer objektiven fairen Lehrkraft erwarten würde.
Diese Seite der Noten gibt es halt einfach auch und darum sagte ich auch: meine Erfahrung ist....
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Gespräche mit andern Eltern? Ob Eltern die Schulleistungen ihrer Kinder objektiver beurteilen als Lehrpersonen? Da habe ich meine Zweifel. Wie sollen sie auch? Sie sehen ja nur ihr Kind und nur einen Teil seiner Leistungen.

Da stellt sich auch die Frage, was genau fair ist. Ist es fair, wenn ein Kind, das gerade mal seit einem Jahr in der Schweiz ist und erst seither Deutsch lernt, in einer SekA-Matheprüfung mit Satzaufgaben nach dem gleichen Massstab beurteilt wird wie die Mitschüler? Sind die ihm gestellten Aufgaben nicht viel schwieriger? Muss die LP diese zusätzliche Schwierigkeit nicht miteinbeziehen, wenn sie die MATHE-Fähigkeiten dieses Kindes beurteilt, damit es eine faire Beurteilung ist?

Ich wünschte mir sowieso einen Lernbericht anstelle einer Benotung.
Yacuma
Dabei seit: 21.07.2014
Beiträge: 9

KlaraM, ich gönne Dir Deine Erfahrung, die fair und gut ist, von Herzen.
Deine Hinterfragungen sind angebracht und in Ordnung und wenn man alles genug dreht, dann kommt immer das dabei raus, was man gerne hätte.
Jedoch hat jede Medaille eine Kehrseite.