Wissen ist eine angeborene Fähigkeit des Menschen. Die Aufgabe des Lehrers wäre, dies zu achten und diese Fähigkeit zu stärken und ihr gute Entwicklungschancen zu geben. Wissen vermitteln zählt nicht dazu. Es ist gar nicht Wissen, was vermittelt wird, sondern Papierwissen. Das soll der Schüler "fressen" und dann auf seinem originalen Talent des Wissens hochstapeln. Jede kleinste Bewegung seines originalen Wissens droht immer diese ganze Hochstapelei zum Einsturz zu bringen.
Beim Unterricht müssen sich die unten nach denen oben richten.
Als Ich-kann-Schule-Lehrer bevorzuge ich das LEHREN. Das kommt mit LERNEN von germ LAISTI = DIE FÄHRTE. Man LERNT indem man eine Färhte des Lebens verfolgt und eigene ErFAHRungen sammelt. Wenn einen das so fasziniert, dass andere neugierig werden und einem VON SICH AUS FOLGEN WOLLEN, dann ist man LEHRER. Echte Lehrer sind ein Vorbild im Lernen mit SOG-Wirkung.
Ich sehe in unseren Schulen - die ziemlich genau das Gegenteil von dem sind, was dieses griech. Wort bedeutet - meistens nur Lehrplanvollzugsbeauftragte. Sie machen DRUCK, wenn sie erZIEHen und merken noch nicht mal, dass es nicht ErZIEHung sondern ErDRÜCKung ist. Wenn es nicht klappt, sind immer die anderen schuld, weil sie nicht richtig mitmachen.
Ich sehe seit vielen Jahren junge Lehrer, die alles anders machen wollen, und nach einigen Jahren mit dieser Pädagogik genau da enden, wo sie nicht hin wollten. Wie ihre älteren Kollegen.
Jeder junge Lehrer hat aber das Recht auf seinen eigenen Anfang und auf seine eigene Entwicklung. Ich würde mir wünschen, dass er dabei weder seine Talente quält noch die der Kinder. Talente werden nicht von Qual groß und stark sondern von Achtung, Anerkennung, Bestärkung, Bestätigung, Bewunderung, Ermunterung, Ermutigung, Herausforderung und mehr desgleichen.
Die wichtigsten Lehrer des Lehrers sind zum Glück immer die Kinder. Sie können noch oft mit Begeisterung interssante Fährten des Lebens verfolgen und andere mitreißen. Genau das heißt Lehrer sein. Wenn wir das von diesen Lehrern lernen, sind wir gute Lehrer. Ich freue mich auf Euren Erfolg.
Franz Josef Neffe
"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué