Wie zufrieden seid Ihr mit den Schulen? Würdet Ihr Eure Kinder in eine Privatschule schicken?

GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@mercedes: Im Aargau entscheidet die Lehrperson, in welche Stufe ein Kind kommt. Die Noten sind nur Anhaltspunkte. Mit einer 4.7 in die Bez? Ist wohl eine seltene Ausnahme, wo die Lehrperson mit den Eltern gemeinsam entschied, dass das Kind die Bez schafft. Bei uns empfehlen sie für die Bez mindestens eine 5.0, die Sek mindestens eine 4.5. Es gibt noch viele andere Punkte, die für den Übertritt berücksichtig werden.
Und wer sagt, dass ein Schüler aus einer Sek in einem andern Kanton weniger gute Chancen hat als ein Schüler aus der AG-Bez?

Zudem: Wenn es falsch eingestuft wurde, kommt es spätestens in einem Jahr in die Sek. Ein Kind, welches mit einer niedrigen Stufe beginnt, hat nach 1 Jahr die Möglichkeit entweder mit guten Leistungen in die höhere Stufe zu kommen, oder die Aufnahmeprüfung zu machen.

Zudem sind ja schon Leistungsunterschiede innerhalb einer Schule in verschiedenen Klassen. Während die eine LP sehr viel Wert auf Deutsch und Rechtschreibung und Grammatik legte, legte eine andere LP das Schwergewicht auf Mathe. Die Paralellklasse meines Sohnes musste z.B. im Deutsch jede Menge Fremdwörter lernen, die heute kaum jemand mehr gebraucht. Sie mussten sie lautgerecht schreiben können, sie mussten sie korrekt schreiben können UND ihre Bedeutung kennen. Keine andere Klasse lernte das.

Ich finde es halt vorallem schwierig, wenn ein Kind den Kanton wechselt und dort in eine andere Schule kommt.
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
@mercedes

Das ist so, der Wohnkanton ist nicht unerheblich. Allerdings weniger bei der Zuteilung als bei der Maturaquote an sich. Die Chance, dass ein Kind Matura macht, ist u.a. abhängig vom Wohnkanton. Vergleich mal die Maturaquote vom Kanton Waadt mit der vom Kanton Glarus!

Betreffend Zuteilung: Es ist sowieso schwierig, die Benotungen der Lehrpersonen zu vergleichen. In einer starken Klasse werden eher strenge Noten verteilt, in einer schwachen Klasse also eher zu mild bewertet. Soziale Durchmischung, aber auch die persönliche Einstellung der Lehrperson spielen da mit.
Im Kanton ZH ist der Zugang zum Gymi über eine einheitliche Prüfung geregelt, was wenigstens die Unterschiede in der Lehrerbeurteilung etwas aufhebt. Ganz gerecht wird die Sache eh nie (private Vorbereitungskurse etc.). Die Zuweisung zur Sek A ist kein reiner Noten-Entscheid, d. h. im Grenzbereich zwischen A und B werden andere Faktoren wie Entwicklungserwartung, Arbeitshaltung, Motivation etc. berücksichtigt, da gerade ein schwacher A-Schüler oder eine schwache A-Schülerin viel Motivation und Fleiss braucht, um es dann auch wirklich zu packen. Ausserdem gibt es sowohl im Gymi als auch in der Sek A eine Probezeit (auch wenn sie in der Sek nicht als solche bezeichnet wird und nicht gleich viele Schülerinnen und Schüler "durchfallen" wie im Gymi). Ich finde die Sek ziemlich flexibel bezüglich Einteilung und Umteilung, wobei natürlich der Wechsel vom B ins A schwieriger wird, je mehr Zeit vergeht, weil Stoff verpasst wurde. Umso mehr wird darauf geachtet, dass mögliche Kandidaten schnell erkannt werden.
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Ähm, ganz vergessen, dass Mercedes mich ja neustens überliest wegen meiner schrägen Ansichten. icon_lol.gif
mercedes
Dabei seit: 14.02.2002
Beiträge: 445
"KlaraM" schrieb:

Ähm, ganz vergessen, dass Mercedes mich ja neustens überliest wegen meiner schrägen Ansichten. icon_lol.gif


Nicht, wenn wir ausnahmsweise einer Meinung sind!icon_lol.gif
Paxxie
Dabei seit: 04.01.2002
Beiträge: 594
Ja hier im Kanton Waadt sind es meistens so etwa 30 % der Kinder, die ins Gymi eingestuft werden. (nach der 6. Klasse). Das sind mehr als in anderen Kantonen, aber noch lange nicht so viele wie im Ausland, wo dann ein grosser Anteil das "Gymi" und dann das "Baccalaureat" machen. Im Ausland sind dann davon aber nur ein ganz kleiner Teil, der es an die Universität schaft. Hier in der Schweiz haben wir immerhin den Vorteil, dass man mit der Matura auch wirklich studieren kann.

Es an die Universität zu schaffen genügt aber auch bei uns noch nicht. z.B. bei der HEC in Lausanne (wo mein Sohn war), hat es im ersten Jahr nur gerade ein Drittel geschafft, weiter zu kommen. Das ist hier "normal".

Quest
Dabei seit: 05.11.2002
Beiträge: 975
Bei uns im Kanton Zug gingen in diesem Jahr fast 21% an die Kanti.
So viele wie noch nie....

Bei uns muss man in der 6. Klasse mind. eine 5 haben um in die Sek zu kommen.
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
"Paxxie" schrieb:

Ja hier im Kanton Waadt sind es meistens so etwa 30 % der Kinder, die ins Gymi eingestuft werden. (nach der 6. Klasse). Das sind mehr als in anderen Kantonen, aber noch lange nicht so viele wie im Ausland, wo dann ein grosser Anteil das "Gymi" und dann das "Baccalaureat" machen. Im Ausland sind dann davon aber nur ein ganz kleiner Teil, der es an die Universität schaft. Hier in der Schweiz haben wir immerhin den Vorteil, dass man mit der Matura auch wirklich studieren kann.

Es an die Universität zu schaffen genügt aber auch bei uns noch nicht. z.B. bei der HEC in Lausanne (wo mein Sohn war), hat es im ersten Jahr nur gerade ein Drittel geschafft, weiter zu kommen. Das ist hier "normal".




Denkst du, es wäre besser, beim Gymi enger zu sieben, anstatt sie nachher durchfallen zu lassen?

Wie dem auch sei, ohne zu werten, ist es sicher so, dass im Kanton Waadt mehr Kinder die Matura machen als im Kanton Schaffhausen, bei wohl durchschnittlich ähnlicher Intelligenz. Es ist sicher nicht nur eine Frage des Willens, sondern es ist davon auszugehen, dass die Messlatte im Kanton Waadt etwas tiefer angesetzt ist. Allerdings gibt es auch massive Unterschiede zwischen Nachbarkantonen und auch zwischen den Schulen. In fast allen Kantonen gibt es Schulen, die den Ruf haben, "einfacher" zu sein. Nicht selten sind dies die ehemaligen Lehrer-Seminarien und sicher auch Privatschulen. Ich denke, wir müssen uns einfach vom Gedanken verabschieden, dass sich Titel, Noten und Abschlüsse direkt vergleichen lassen. Das ist eine Illusion, ausser wir führen einheitliche Testreihen ein. Insofern ist ein Zulassungstest wie beim Medizinstudium nicht mal der schlechteste Weg, zumindest von diesem Standpunkt aus.
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Nachtrag: Dass die Mädchenquote an den Gymis in den Landkantonen der Deutschschweiz tiefer ausfällt als in den andern Kantonen hat aber nichts zu tun mit der Messlatte, sondern mit der Grundeinstellung der Eltern. Gopf******namal, jetzt fördert mal eure Mädchen! DAS ist zum Haare ausreissen.