Wie zufrieden seid Ihr mit den Schulen? Würdet Ihr Eure Kinder in eine Privatschule schicken?

Filou71
Dabei seit: 10.02.2004
Beiträge: 96
Meine Tocher geht seit einem halben Jahr in einer Privatschule.
Bis zur 6. Klasse war alles O.K.
Als sie in die Sek kam fingen die "Problemen" an. Bei uns arbeitet die Sek-Schule mit diesen Lernateliers. Wir sind gar nicht begeistert davon.
Sie gehört zu den guten Schülern (Grenze Gymi) und sie war total unterfordet. Nach zwei Tagen war sie mit den vorgegebenen Arbeiten fertig. Als sie das den Lehrern mitgeteilt hat, wurde ihr gesagt, dass sie ein Buch mitnehmen soll. banghead.gif.
Sie hatten auch keine Hausaufgaben mehr... Ab 15h00 kann man bei uns im Dorf rumlaufen und sieht überall die Teenies am "hängen" vor lauter Langeweile..
Seit Januar hat sie gewechselt und ist jetzt "happy"... und muss also ordentlich arbeiten...
ist eigentlich verrückt was alles in einem halbem Jahr verloren geht !

[Dieser Beitrag wurde 2mal bearbeitet, zuletzt am 28.08.2013 um 08:28.]
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
"Universum" schrieb:


Uns fehlte leider damals das Geld für eine wirklich gute Privatschule, falls unsre Grosskinder ähnliche Probleme mit der Volksschule haben werden, ist das Geld dann zum Glück vorhanden icon_biggrin.gif


Mich würde interessieren, was du als wirklich gute Privatschule betrachtest. Ich sehe im Raum Zürich eine kleine Anzahl Privatschulen mit einem hohen Leistungsanspruch, der den Zielen der Volksschule entspricht, aber auf eine elitäre bildungsnahe Schülerschaft baut und sich dadurch einen (vermeintlichen?) Vorteil verschafft. Die Mehrheit der Privatschulen hingegen löst sich vom Leistungsanspruch und stellt die kindliche Entwicklung in den Vordergrund. Ein rühmlicher Ansatz, aber die Folge davon ist, dass die Schülerschaft sich häufig aus "schwierigen" Kindern mit speziellen Ansprüchen zusammen setzt. Den starken Schülerinnen und Schülern wäre mit einer solchen Schule nicht gedient; diese durchlaufen idR problemlos und erfolgreich die Volksschule. Bei der zweiten Art von Privatschule würde ich mir eher Sorgen machen, ob die minimalen Ziele erreicht werden als in der Volksschule.
Wenn Privatschule, dann würde ich auf eine Schule setzen wie die Gesamtschule Unterstrass.
second2
Dabei seit: 01.06.2012
Beiträge: 815
"Quest" schrieb:

Ich finde auch die öffentliche Schule OK. Und es gibt halt immer wieder Kinder die da irgendwie durch die Maschen fallen. Darum gibt es dann andere Lösungen.
Ich denke auch nicht das es immer die Jungs sind. Kenne übrigens in meinem Bekanntenkreis viel mehr Mädchen die Probleme haben oder hatten. Einige half eine Privatschule, einigen half nur älter und vernünftiger werden.






Kann da nur bei Quest unterschreiben!

Perfekt ist keine einzige Schule, aber wir sind im Grossen und Ganzen mit den öffentlichen Schulen in unserem Kanton sehr zufrieden.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 28.08.2013 um 08:38.]

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KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
"Quest" schrieb:


Ich finde auch die öffentliche Schule OK. Und es gibt halt immer wieder Kinder die da irgendwie durch die Maschen fallen. Darum gibt es dann andere Lösungen.
Ich denke auch nicht das es immer die Jungs sind. Kenne übrigens in meinem Bekanntenkreis viel mehr Mädchen die Probleme haben oder hatten. Einige half eine Privatschule, einigen half nur älter und vernünftiger werden.



Genau. Das war früher nicht anders. Mit den Lernateliers versucht man nun, die Jugendlichen individueller aufzufangen, aber das gefällt dann auch wieder einigen nicht. Die Schule, die allen entspricht, gibt es nicht. Teilweise übertreiben aber auch die Eltern in ihrer Forderung, dass sich die Schule ihrem Kind anpasst. Anpassung braucht es auf beiden Seiten. Und manchmal passt einfach die von den Eltern gewünschte Stufe (Gymi, SekA) nicht zu dem, was das Kind in dem Moment zu leisten fähig ist. In der Privatschule leistet es zwar auch nicht mehr, aber gegen Bezahlung sind die bereit, dieselbe Leistung anders zu zertifizieren. Ich weiss, trifft nicht auf alle Schulen zu (siehe letzter Beitrag), aber doch auf einige, besonders in der Oberstufe.
all inclusive
Dabei seit: 03.04.2007
Beiträge: 1033
"KlaraM" schrieb:

"Universum" schrieb:


Uns fehlte leider damals das Geld für eine wirklich gute Privatschule, falls unsre Grosskinder ähnliche Probleme mit der Volksschule haben werden, ist das Geld dann zum Glück vorhanden icon_biggrin.gif


Mich würde interessieren, was du als wirklich gute Privatschule betrachtest. Ich sehe im Raum Zürich eine kleine Anzahl Privatschulen mit einem hohen Leistungsanspruch, der den Zielen der Volksschule entspricht, aber auf eine elitäre bildungsnahe Schülerschaft baut und sich dadurch einen (vermeintlichen?) Vorteil verschafft. Die Mehrheit der Privatschulen hingegen löst sich vom Leistungsanspruch und stellt die kindliche Entwicklung in den Vordergrund. Ein rühmlicher Ansatz, aber die Folge davon ist, dass die Schülerschaft sich häufig aus "schwierigen" Kindern mit speziellen Ansprüchen zusammen setzt. Den starken Schülerinnen und Schülern wäre mit einer solchen Schule nicht gedient; diese durchlaufen idR problemlos und erfolgreich die Volksschule. Bei der zweiten Art von Privatschule würde ich mir eher Sorgen machen, ob die minimalen Ziele erreicht werden als in der Volksschule.
Wenn Privatschule, dann würde ich auf eine Schule setzen wie die Gesamtschule Unterstrass.




Unser Sohn geht in die Baumackerschule in Oerlikon. Diese sucht sich weder die elitären, bildungsnahen Schüler aus noch sind die Klassen voll von "schwierigen" Schülern.
Der grosse Unterschied zur öffentlichen Schule ist primär die Klassengrösse. Somit bleibt dem Schüler und den Lehrern mehr Zeit für Individualität. Im übrigen sind sie sehr darauf bedacht die Lernziele einzuhalten und arbeiten mit dem Lehrplan des Kanton Zürichs.
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
@a i

Die Schule kenne ich kaum. Ich kenne nur ein Kind, das diese besucht; das hat ganz klar spezielle Bedürfnisse, aber auch spezielle Fähigkeiten. Ein tolles Kind. Ihm kommt die Klassengrösse und der enge Lehrerbezug sehr entgegen und es fühlt sich wohl dort.
Ich denke, du verstehst, was ich meine. Wie gesagt: ich bin beim besten Willen nicht gegen Privatschulen, denke aber, dass man jede Schule für sich anschauen muss und die Passung prüfen. Aber ein generelles Loblied auf die Privatschulen im Kollektiv finde ich unangebracht, weil es DIE Privatschule nicht gibt.
all inclusive
Dabei seit: 03.04.2007
Beiträge: 1033
"KlaraM" schrieb:

@a i

Die Schule kenne ich kaum. Ich kenne nur ein Kind, das diese besucht; das hat ganz klar spezielle Bedürfnisse, aber auch spezielle Fähigkeiten. Ein tolles Kind. Ihm kommt die Klassengrösse und der enge Lehrerbezug sehr entgegen und es fühlt sich wohl dort.
Ich denke, du verstehst, was ich meine. Wie gesagt: ich bin beim besten Willen nicht gegen Privatschulen, denke aber, dass man jede Schule für sich anschauen muss und die Passung prüfen. Aber ein generelles Loblied auf die Privatschulen im Kollektiv finde ich unangebracht, weil es DIE Privatschule nicht gibt.



ich weiss schon wie du es meinst und bin auch ganz deiner Meinung. Wir haben einige Privatschulen angeschaut und etliche kamen für uns überhaupt nicht in Frage. Schlussendlich soll die Schule ja zum Kind passen wenn man denn schon Geld in die Hand nimmticon_smile.gif
Und wie du schreibst, das Mädchen dass du kennst fühlt sich wohl dort. Dann ist doch das Ziel schon erreicht!
Gundi
Dabei seit: 15.03.2002
Beiträge: 233
Unser Sohn besucht seit Dez. 2012 eine Privatschule in ZH und es war für ihn und uns die einzig richtige Entscheidung. Es gibt sehr gute öffentliche Schulen leider ist das in unserm Ort nicht der Fall. Seit dem Schulwechsel geht es unserem Sohn wieder gut, er fühlt sich das erste Mal wohl, er hat Kollegen die mehr oder weniger gleich ticken....
Er hat Lehrer die Zeit haben und Interesse am Kind, das haben wir in der öffentlichen Schule sehr vermisst.
Aber wie schon gesagt die öffentlichen Schulen sind nicht per se schlecht und nicht alle Privatschulen sind per se die Lösung.
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
Für mich liegt das Problem nicht darin, dass die Eltern zuviel von den Kindern erwarten. Ich möchte nur, dass meine Tochter motiviert und freudig in die Schule gehen kann, dass verschiedene Talente oder Charaktereigenschaften gleichermassen gewürdigt werden, und dass neben der Schule auch noch Zeit für andere Interessen oder fürs Spielen bleibt. Im Moment sind diese Erwartungen, die ich nicht übertrieben finde, leider von der öffentlichen Schule nicht erfüllt. Die Schule dominiert unser Leben total, stundenlange Hausaufgaben jeden Abend und am Wochenende, und zwar solche, die durchaus nicht ohne Hilfe erledigt werden können (oder würde es Sinn machen, stundenlang Dinge falsch einzuüben?), der zurückhaltende Charakter meiner Tochter entspricht nicht dem gewünschten Bild, das Intelligenz mit Forschheit und Vordrängen verwechselt. Zudem würde ich im Moment nicht wagen, dem Lehrer diese Probleme zu schildern, um die Sek A Zuteilung nicht zu gefährden (er hat ja da die absolute Macht).
Die Sek B Probleme sind übrigens meiner Meinung nach damit verbunden, denn es ist ein Motivationsproblem, das alle die unerwünschten sozialen Probleme verursacht. Die Jugendlichen sind einfach frustriert, die öffentliche Schule schafft es nicht, ihre Fähigkeiten zu würdigen. Und die Gesellschaft auch nicht... früher war es kein Makel, in die "Real" zu gehen. Man war halt eher handwerklich begabt und hatte dort auch mehr solche Fächer. Ich würde meine Tochter sofort in eine handwerklich-musische Schule schicken, das würde ihr nämlich Spass machen. Heute ist "Sek B" einfach das Auffangbecken (zumindest bei uns).
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
"kaye" schrieb:

Heute ist "Sek B" einfach das Auffangbecken (zumindest bei uns).


Das sehe ich anders. Sek C ist sicher ein Auffangbecken, aber das sind ganz wenige, wovon einige früher in eine Sonderschule gegangen wären. Sek B sind kleinere Klassen, weniger Lehrer und dadurch engere Führung und Betreuung. Da liegt der Hauptunterschied zum A: Im A müssen die Schülerinnen und Schüler Motivation und Eigeninitiative mitbringen, also grundsätzlich Leister sein. B ist viel flexibler. Das Problem liegt eher darin, dass Kinder für viele Eltern zum Projekt geworden sind, so dass sie Sek B als Schmach, als Scheitern empfinden, anstatt die Chancen zu sehen. Ein überfordertes Kind kann sich nicht entwickeln und der Selbstwert wird enorm geschwächt. Aber das wollen viele Eltern nicht sehen: lieber pushen um jeden Preis, lieber gegen aussen den Schein wahren. DAS ist ein Problem.