Wie zufrieden seid Ihr mit den Schulen? Würdet Ihr Eure Kinder in eine Privatschule schicken?

all inclusive
Dabei seit: 03.04.2007
Beiträge: 1033
malaga, zum Glück bin ich keins deiner Kinderbanghead.gif Schon alleine deine Erwartungshaltung würde mir die Lust am lernen nehmen.

Lehre mit Berufsmatur, da reicht aber gut auch nicht aus!

In der aktuellen Ausgabe des Beobachter gibts einen Artikel zu Gymi um jeden Preis, sehr passend zu diesem Thema hier.

Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
@all inclusive: ??? Wieso unentdeckt? Das hört sich für mich jetzt so an, dass ein Kind, dass in der Primarschule dann in allerlei Therapien gesteckt wird, damit in der Oberstufe keinerlei Probleme mehr hat?


Es ist aber schon genauso: im Kindergarten und in der Primarschule wird abgeklärt und therapiert, in der Oberstufe soll das Kind dann gefälligst funktionieren.

Wobei ich wirklich sagen muss, dass da unsere Schule sicher besonders wenig engagiert ist, evtl auch nur einzelne Lehrer.
Durch die Probleme meines Sohnes habe ich jetzt so viel Austausch mit andern Eltern gehabt, die alle von mangelndem Einsatz der Schule für ihr Kind berichteten, in fastt allen mir bekannten Fällen sahen die Eltern einen Schulwechsel als einzige Lösung, sei es in eine Privatschule, sei es in eine andere Gemeinde (sehr schwierg durchzusetzen).
all inclusive
Dabei seit: 03.04.2007
Beiträge: 1033
@Manya: in dem Fall habe ich dich falsch gelesen. Ich dachte du meinst, dass Kinder eben mit unentdeckten Besonderheiten in der Oberstufe nicht erkannt werden. So wie du jetzt schreibst geht es dir aber darum, dass bei "besonderen" Kindern in der Oberstufe nicht speziell darauf geachtet wird.

Da mein ältester Sohn ja eine private Oberstufe besucht kenne ich die Situation an unserer Oberstufe nicht persönlich, nur vom hören sagen. Und da ist von grottenschlecht bis gut alles dabei. Dass du deinen Sohn an eine private Schule schicken wolltest kann ich vollens Verstehen und würde das auch nie Verurteilen.

Auch unser Sohn hatte Mühe in der Öffentlichen, er war immer ein sehr langsamer Schüler und kam kaum hinterher. Danach verlor er sein Selbstbewusstsein und hängte immer mehr ab. Der Schule gebe ich aber keine Schuld daran, er hatte einfach Mühe mit dem Tempo. Aus diesem Grund haben wir ihm die Möglichkeiten geboten an eine Privatschule zu wechseln und er war von Anfang an begeistert! Heute ist er ein sehr guter Schüler mit einer grossen Portion Ehrgeiz, und das wichtigste, er geht wirklich gerne in die Schule.

Mein Mittlerer Sohn ist jedoch vom Typ her ganz anders, ihm fällt das Lernen leichter und er geht gerne in die Schule und ich denke er wird ein durchschnittlicher Sek A Schüler. Würden wir ihm permanent in den Hintern treten würde er vielleicht das Gymi schaffen. Aber NUR damit der das Gymi schafft werden wir ihn ganz bestimmt nicht auf eine Privatschule schicken.

Ich denke es gibt einfach verschiedene Beweggründe für Privatschulen, nur um das Kind zu puschen ist für mich eben keiner.
anna_stesia
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 2623
@holzwurm
stell dir vor, sie haben sogar ein eigenes haus.

doof bleibt doof, da helfen keine pillen.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Eine Frage an alle, die von SekA, Gymi, Direktionsposten etc. schreiben:
Wer putzt denn alle öffentlichen Anlagen? Wer wischt den Dreck der Direktoren weg? Wer backt das tägliche Brot? Wer baut dir dein Haus? Wer kommt, wenns ein Problem mit dem Strom gibt? Usw.

Es braucht die mit dem Hochschulabschluss, aber es braucht auch die, die "nur" den Hilfsjob machen. Klar wünschen sich alle Eltern, dass ihr Kind eine gute Ausbildung macht. Niemand sagt, dass das Kind ja "nur" Handlanger auf dem Bau wird.

Ich kannte einen jungen Mann, Peter. Peter war schulisch schwach und besuchte am Ende die Kleinklasse. Vielerorts wurde diese sogar aufgelöst und in die Regelklasse integriert. Nach der obl.Schulzeit startete Peter eine Lehre als Gärtner mit EFZ Abschluss. Von der Arbeit her ist Peter ein super Arbeiter. In der Schule hat er mehr Mühe, doch Peter ist so stark motiviert, dass er mit viel Unterstützung den Abschluss schafft.

Ich finde es ganz toll, wenn es auch Arbeitgeber gibt, die gewillt sind, einem jungen Burschen wie Peter eine Chance zu geben. Die gewillt sind, ihm zu helfen.

Kürzlich erzählte uns ein Lehrlingsausbildner, dass heutzutags die Meisten einen künftigen Lehrling mit hohem Schulabschluss (2. höchstes oder höchstes Niveau) möchten, da die Berufsschule immer strenger wird.
gita
Dabei seit: 07.10.2007
Beiträge: 385
"mercedes" schrieb:

Tatsache ist, dass man vom Lohn einer Coiffeuse, Gärtner oder Mechaniker in der Schweiz kaum leben kann, geschweige eine Familie gründen!


Meinst Du? Dann wären ja beinahe unsere ganzen Verwandten und Bekannten kinderlos... inklusive mir und meinem Mann! Es kommt nicht nur darauf an, wieviel man verdient, sondern auch wieviel man wieder ausgibt.



[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 02.09.2013 um 10:37.]
Malaga1
Dabei seit: 01.12.2007
Beiträge: 521


Meinst Du? Dann wären ja beinahe unsere ganzen Verwandten und Bekannten kinderlos... inklusive mir und meinem Mann! Es kommt nicht nur darauf an, wieviel man verdient, sondern auch wieviel man wieder ausgibt.



Hier sind wir doch am Kern, weshalb das Elternhaus sehr wichtig ist für den Bildungsabschluss der eigenen Kinder. Ich gebe ehrlich zu: In unserer Familie hat es weder Gärtner noch Coiffeuren noch Personen mit einem Sek-B-Abschluss. Ich kenne das nicht. Ich kenne es auch nicht, mit einem kleinen Lohn zu haushalten. Wir waren nie Bonzen, aber es hat immer gut gereicht. Heute ist das genau gleich. Wir schmeissen das Geld nicht mit beiden Händen zum Fenster raus, aber aufs Geld schauen müssen wir nicht. Mir wurde als Kind vieles ermöglicht. Ich konnte Reitstunden nehmen, zweimal pro Jahr ins Reitlager etc. aber es war auch immer klar, dass Schule mein Job ist, den ich gut zu machen habe. Ich habe daran keinen Schaden genommen, im Gegenteil: Auch heute im Job werden Anforderungen an mich gestellt und ich muss mich oft anstrengen, diese zu erfüllen. Und genau so handhabe ich es bei meinen Kindern. Ich stelle bereits jetzt Anforderungen an sie. Der Dreijährige hat sich z.B. selber anzuziehen. Klar, bei gewissen Kleidungsstücken muss ich helfen aber ich akzeptiere es nicht, dass er sich einfach bedienen lässt. Er kann es mit ein bisschen Unterstützung nämlich sehr gut. Und genau so werde ich es in der Schule handhaben. Ich erwarte, dass sich meine Kinder anstrengen und wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen, werde ich diese schaffen. Und jetzt mögt ihr mich sehr eingebildet finden: Ich kann mir nicht vorstellen, dass es meine Kinder vom Potential her nicht in die Sek A schaffen. In meiner Familie haben das alle geschafft. Aber ein bisschen Schweiss gehört halt manchmal dazu. Ja, jemand muss den Müll wegkarren und die Gestelle im Migros auffüllen aber das müssen nicht unbedingt meine Kinder sein.
all inclusive
Dabei seit: 03.04.2007
Beiträge: 1033
Malaga1: das sind doch zwei paar verschiedene Schuhe. Das eine hat mit der Erziehung zur Selbständigkeit zu tun und das andere mit allenfalls überhöhten Erwartungen, als sei es AUSSCHLIESSLICH Sache der Anstrengung es in ein höheres Schulniveau zu schaffen. Und falls nicht, erkauft man sich dann halt diese oder wie von dir ausgedrückt "man schafft die Bedingungen dazu".

GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@Malaga1: Dann wünsche ich dir ganz fest, dass auch all deine Kinder einen hohen Schulabschluss machen, studieren und all diese Kinder, welche es nicht in SEKA schafften, den Dreck von euch allen wegwischen.

gita
Dabei seit: 07.10.2007
Beiträge: 385
@malaga1
Gerade darüber habe ich heute Mitag auch nachgedacht... eigentlich wollen wir für unsere Kinder nichts anderes, als dass sie den Lebensstandart, den sie im Elternhaus erleben, auch in ihrem eigenen Leben weiterführen oder sogar noch steigern können. Aus diesem Grund kann ich die "Forderung" nach Sek A oder Gymnasium verstehen, so wie wir mit "handwerklichen Hintergrund" von unseren Kindern ja auch verlangen, dass sie eine Berufslehre zu machen und nicht nach der Schule einfach irgendwo als "Handlanger" arbeiten gehen.