Wieviel Begleitung braucht ein 5. Klässler?

Altfrank
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 03.11.2007
Beiträge: 227
Wieviel begleitet/kontrolliert ihr die Hausaufgaben (auch Lernen) eurer 5. Klässler? Wir haben viel Streit wegen dem, weil unser Sohnemann immer alles auf den letzten Drücker macht und ich ihm beibringen möchte, wie er die Arbeiten besser einteilen kann.
Ich bin im Clinch, weil er einerseits meines Erachtens selbständig arbeiten soll, andererseits sehe ich, dass er das noch nicht kann. Aber helfen lässt er sich absolut nicht (schon ein kleines Ansprechen darauf ergibt ein Ausflippen seinerseits!). Zusätzlich ist es so, dass die jetzigen 3 Semesternoten für den Uebertritt zählen - bin nicht so cool, dass ich ihn wegen seiner Faulheit (vielleicht ist diese ja nur vermeintlich) hängen lassen kann.
Wie geht ihr so damit um?
Merci janvier
Igela
Dabei seit: 24.11.2007
Beiträge: 1229
Ich begleite,helfe meiner 5.klässlerin sehr selten bei den Hausaufgaben.Haben das Glück,dass sie eine sehr gute Schülerin ist und keinerlei Probleme in der Schule hat.Auch ist sie äusserst selbsständig und erledigt ihre Berge Hausaufgaben ruckzuck.Am ehsten frage ich ihr Franzwörtli ab.Aber da deckt sie auch meist eine Seite zu und lernt die andere Seite....sie meint,sie lerne besser alleine,sie wisse ja was sie noch nicht könne.Kontrollieren tue ich eigentlich nichts,mehr reinschauen,an was sie im moment grad arbeiten.Bin froh,ist es bei ihr so,denn ihr jüngerer Bruder braucht viel Zeit und Geduld um die hausaufgaben zu machen....

Es geht immer irgentwo ein Türchen auf!
all inclusive
Dabei seit: 03.04.2007
Beiträge: 1033
War er denn schon immer so oder hat das erst jetzt angefangen? Ich persönlich bin eher der Meinung man sollte sich als Eltern ein wenig zurücknehmen und ihnen mehr Selbstkompetenz zutrauen. (bei uns hat es funktioniert) Vielleicht setzt du ihn auch zu sehr dem Druck des Uebertritts aus, (nur meine Vermutung), Kinder spüren die Erwartungen der Eltern sehr gut und geben gerne auch mal Gegendruck.
Ist er denn ein guter Schüler, so wie du schreibst macht er seine Sachen ja, einfach auf den letzten Drücker.
Ich bin von der Kontrollfreak Mutter fast zum Gegenteil mutiert und muss sagen es funktioniert bei meinen beiden Schulkindern (3.Kl. und OS) wirklich gut. Ich helfe nur noch da wo um meine Hilfe gebeten wird. Denke es kommt aber wirklich auf das Kind an ob dies funktioniert, nicht alle ticken gleich!
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
Ich habe immer das Angebot gemacht, dass ich da bin, wenn Fragen auftauchen.
Neben die Ufzig setze ich mich nicht. Kontrollieren tue ich nicht. - Ausser, es wird vom Kind ausdrücklich gewünscht. Dann gehen wir die Sachen zusammen durch, ich lasse mir erklären, wie sie die Lösungen erarbeitet hat, etc.

Tochter 1: kein Problem, seit je her sehr selbständig
Tochter 2: seit je her am liebsten Ufzgi mit Mami/Papi-Begleitung. Langsam (7.Kl.) habe ich begonnen mich zu lösen, meine Unterstützungszeit zu beschränken. Fazit: Tochter kann alleine nicht lernen. Noten sinken. Elterngespräche, betreffend wie weiter.....Dennoch, ich kann sie nicht immer schubsen, ziehen, erklären, mit ihr lernen - wenn sie das selber nicht kann, dann ist sie jetzt wahrschienlich am falschen Ort. Die Situation ist aktuell gerade unklar, wird sich zeigen, was weiter geht. Wir Eltern möchten ihr gerne ein Jahr mehr Zeit geben icon_smile.gif

Für deinen Sohn: wenn er jetzt den Anforderungen für den Übertritt nicht gerecht wird, dann wird er noch nicht soweit sein. Versuch ihm die Zeit zu geben, die er braucht. Ich glaube, die wenigsten Kinder sind faul (auf die Schule bezogen), vielmehr läuft so viel bei ihnen, dass sie im Moment einfach nicht mehr Leistung bringen können. Ich meine, wir müssen sie darin bestärken, dass es ok ist, wenn es jetzt nicht so rund läuft. Das wir sie dennoch lieben und für sie da sind. Ja, das tönt manchmal nach Floskeln - doch was bringt es dem Kind, wenn es chrampft und chrampft und chrampft und den Kopf für nichts mehr anders freihaben kann/darf?

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
all inclusive
Dabei seit: 03.04.2007
Beiträge: 1033
@Taraxacum: sehr schön und treffend geschrieben
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1021
Was sind denn Hausaufgaben bei Euch: Entwicklungchance für persönlichen Erfolg oder Unterwerfungsübung und Frondienst für die Unterrichtsvollzugsanstalt?
Führst Du Deinen Sohn in seiner Persönlichkeitsentwicklung eine Stufe höher oder verlängerst Du nur die von der "Schule" vorgegebene Quälerei?
Ich denke da gerne an meine verstorbene Kolleging H.Prem. Bei der lernten ALLE Kinder in 1/3 der üblichen Zeit = in 1/2 Jahr RICHTIG = fehlerfrei schreiben und lesen. Dafür waren keine Hausaufgaben nötig. Die Kinder waren aber von Frau Prem, die eine echte Ich-kann-Schule-Lehrerin war, so begeistert für das Lernen, dass sie von sich aus etwas zu Hause tun wollten. Wie begeistert ist denn Dein Junge von seinen Lehrplanvollzugsbeauftragten? Und wie begeistert ist er von DIR? Ist Dir klar, dass ohne Begeisterung kein GEIST bei dem Tun ist? Wie kann man täglich Geistlosigkeit einüben???
Das Verhalten Deines Jungen hat doch mit Faulheit nichts zu tun! Wo hast Du nur Deine Augen nund vor allkem Dein Herz? Der Protest gegen Deinen DRUCK - der nur den ebenso dämlichen DRUCK der Schule verlängert - ist doch nicht zu übersehen. Was ist denn Selbständigkeit? Wenn man sich dafür jeden Tag in eine Schablone pressen lässt? Das glaubst Du doch selber nicht.
Als Ich-kann-Schule-Lehrer würde ich von Deinem Jungen erst einmal eine ganze Menge lernen. Ich würde ihn behandeln wie einen GUTEN CHEF. Ihr behandelt ihn ständig wie einen SCHLECHTEN SKLAVEN. Und Du siehst: es klappt! Er wird ein immer schlechterer Sklave dabei. Jetzt verstehst Du sicher auch, weshalb ich ihm die Hauptrolle in seinem Leben geben und ihn als den Chef aller Kräfte seiner Lebensfirma behandeln würde. Meine Ich-kann-Schule-Erfahrung sagt mir, so kämen wir beide gut ins Geschäft. Das wünsche ich Euch beiden auch; es ist gut möglich.
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué
Papaja
Dabei seit: 23.06.2002
Beiträge: 197
Unsere 5. Klässlerin hat selten wirklich viele Aufgaben. Das liegt an der guten Lehrerin. Ich bin in der Aufgabenzeit ansprechbar wenn jemand etwas von mir braucht. Ansonsten läuft das selbstständig, ich kontrolliere nicht. Gerne lasse ich mir mal etwas zeigen oder erklären. Ich bin gerade froh in der Deutschgrammatik wenn ich mein Wissen da Mithilfe meiner Tochter wieder auffrischen kann. Auf gewisse Fragen ist Herr Google der bessere Ansprechpartner als ich. Bei Realien bin ich da zum abfragen, Rechnen ist nicht wirklich mein Ding.
Unsere 5.Klässlerin war in der 1. Klasse ein Kind dass immer eine Erwachsene Person neben sich sitzen haben musste bei den Aufgaben. Da hat sich in den letzten Jahren doch sehr viel Selbstständigkeit entwickelt.

Ich glaube mit der Grundeinstellung: nicht ich gehe in die Schule sondern mein Kind, es sind ergo nicht meine Aufgaben. Aber ich bin da wenn ich gebraucht werde, ich interessiere mich grundsätzlich für Dinge die mein Kind tut und helfe gerne, wenn ich gefragt werde sofern ich es denn kann, kommen wir ganz gut klar.
margreth.r
Dabei seit: 18.09.2003
Beiträge: 205
Unsere Kinder brauchen Strukturhilfe. Der 7. Klässler sitzt manchmal gerne am Küchentisch wenn ich auch in der Nähe bin und erledigt seine Arbeiten dort,-alleine. Bei den Fremdsprachen, besonders im Franz mahne ich ab und zu daran, dass es mehr Sinn macht die Wörtchen einer Etape regelmässig zu üben statt alle vor der Schlussprobe zu pauken, werden ja auch immer mehr (Etpa 19). Der 5. Klässler arbeitet alleine, er kommt mal fragen, auch er mag manchmal Franzwörtli lieber mit mir lernen, das ist aber auch alles. Die Tochter 3. Klasse hat Wochenplan. Sie hat täglich 1/2 zu arbeiten an diesen Wochenaufträgen. Das macht sie genz alleine. Ich weiss, ich kann mich gücklich schreiben, geniesse das auch. Es gibt auch tolle Volksschulen und Lehrer.....
tomgirl
Dabei seit: 07.01.2007
Beiträge: 341
es ist mir nicht ganz klar, ob die leistungen deines sohnes bis jetzt stimmen oder nicht.
wenn nein, würde ich mich wohl aktiv 'einmischen', ev. mit absprache mit der lehrerin. wenn ja... siehe unten icon_smile.gif

die auf den letzten-drücker-methode ist auch unter erwachsenen weit verbreitet icon_wink.gif ich arbeite noch immer danach. ich kann nur dranbleiben, wenn ich das messer am hals habe...
habe auch in der schule so gelernt und bin nicht schlecht rausgekommen, sprich: habe erfolgreich abgeschlossen. wir wurden immer wieder in lertechnik unterrichtet, aber bei mir funktioniert nix anderes.

lgc
dido
Dabei seit: 08.03.2002
Beiträge: 462
In der Mittelstufe haben jetzt beide Kinder Wochenpläne. Das finde ich eine tolle Sache. Der 5.Klässler arbeitet sowieso selbständig, der 3.Klässler ist noch am üben. Die Lehrer kontrollieren aber den Wochenplan täglich und schauen mit jedem Schüler an, was er jetzt wie anpacken soll. Für die Eltern ist das eine schöne Entlastung. Wir mahnen meistens nach dem Mittag, dass sie jetzt noch eine Weile an ihren Aufgaben arbeiten sollen, nicht dass es vergessen geht. Aber das scheint prima zu laufen.