Wieviel Hilfe fürs Kind bei den Hausaufgaben?

menuett
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 15.12.2004
Beiträge: 150
Immer wieder kann man im Forum Themen und Fragen rund um die Hilfe bei Hausaufgaben finden. Eigentlich wäre ja klar, dass Kinder ihre Hausaufgaben selber machen - aber wenn die Kinder ihre Hausaufgaben einfach "perfekt" machen wollen ... werden Mama (oder Papa und .. und ..) zum Hilfslehrer.

Ich erlebe das täglich. Wenn ich Hausaufgaben oder Prüfungsvorbereitungen nicht begleite oder korrigiere, dann brechen die Kinder in Panik aus. Da kann ich lange sagen, dass ich das "ungesund", "zu unklar" etc. finde. Die Kinder stehen offensichtlich unter grossem Druck. Also unterstütze ich, bis die Kinder mit dem Resultat zufrieden sind.

Was ist aber mit Kindern, die keine Anlaufstelle haben? Wo ist die Grenze? .. und ich finde, es wird jedes Jahr "schlimmer". Inzwischen kenne ich Zweitklässler, die sich ernsthaft Sorgen um ihre schulischen Leistungen machen.

Irgendwas stimmt hier einfach nicht mit der Gesellschaft und dem Schulsystem und ich unterstütze den "Blödsinn" noch, weil ich meine Kinder nicht "hängen lassen" will.
Tagesmamma
Dabei seit: 02.06.2010
Beiträge: 1058
Das hat aber auch was mit der Erziehung zu tun, wie selbständig die Kinder erzogen werden. Unser 2. Klässler macht seine ufzgi selber und er hat nicht wenig. Bei prüfungsvorbereitungen und Diktate helf ich natürlich bei der Vorbereitung.
Das sich Kinder Gedanken zu ihrer schulischen Leistung mache ist ja nicht schlecht, aber die Angst hiervor wird wohl geschürt von Eltern und evt auch von Lehrern. Aussagen wie " übt genügend, es gibt Noten " oder " wenn du viele Fehler machst, enttäuschst du mich"
Unser Sohn weiß das ich von ihm erwarte das er nicht mehr als die durchschnittliche Anzahl Fehler der Klasse macht, und das ist bei ihm seiner Klasse keine Hexereiicon_wink.gif dafür muss er nicht wirklich lernen. Aber der Druck wird spätestens in der 4. Größer werden, den er will aufs gymi, und da wird er dann genug Druck erleben.

Wer glaub jemand zu sein, hat aufgehört jemand zu werden

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zürcherlis
Dabei seit: 01.03.2004
Beiträge: 745
Ich denke nicht, dass dieser Druck aus der Schule stammt. Viel mehr kenne ich Eltern, die bereits ihren Kleinkindern den Weg zum Studium vorzeigen und so schon im Kindesalter Druck erzeugen. Und dass es von Jahr zu Jahr schlimmer wird, kann ich aus meinem Standpunkt nicht bezeugen.
carmelita233
Dabei seit: 28.05.2007
Beiträge: 1328
ich kenne eltern die üben zur zeit täglich das alphabet schreiben mit ihrer kleinen-weil sie in den kiga kommt nach den sommerferien...!!!icon_frown.gif(

man bekommt alles hin wenn man nur genug will!!!
meerwind
Dabei seit: 12.03.2010
Beiträge: 567
Helfen, so wenig wie möglich und soviel wie nötig. Ich war bisher auch diejenige, die eher mal gerannt ist, wenns brannte. Ich erhielt vom einen Lehrer den Tipp, doch länger zu warten, bis das Kind wirklich von selbst kommt und nachfragt. Manchmal kommen die Kinder wirklich von selbst zum Lösungsweg, auch wenn sie 15 Minuten studieren müssen. Ich versuche, mich möglichst fern zu halten, aber nicht zu entfernen. Ich bin so auf dem guten Weg bei meinen Kindern. Bis anhin arbeiteten sie schon recht selbständig, doch wenns ihnen eben stinkt, kommen sie schneller zu mir. Nun haben sies gemerkt und es geht besser. Falls es Paararbeiten oder Diktate gibt, keine Frage, da bin ich dabei.
pluto
Dabei seit: 23.10.2002
Beiträge: 2313
Ab und zu habe ich den stillen Verdacht, dass mit einzelnen Aufgaben auch absichtlich die Betreuung durch die Eltern und deren Intelligenz getestet wird.

Zu bedenken ist aber, dass eine Klasse eine sehr grosse Bandbreite besitzt und daher einige Kinder auch mehr Unterstützung von zu Hause brauchen, leider erfahren aber oft genau die falschen Kinder diese zusätzliche Hilfe.

Der denkende Mensch ändert seine Meinung. (F.N.)
bubble36
Dabei seit: 31.01.2003
Beiträge: 730
Wow, schon ein 2. Klässler weiss, dass er ans Gymi will?!

Ich glaube auch, dass der Druck oft von den Eltern kommt. Gerade in der 2. Klasse erlebe ich oft, dass Kinder irgendwo hängen frustriert sind, und nicht weiter wissen. Viele Eltern erkennen nicht, dass das Kind nur momentan einen Knopf hat den es (mit viel Geduld und Schnauf) zu lösen gilt, ihm zu helfen seine eigene Logik zu entwickeln und es das Aha Erlebnis braucht um einen Schritt weiterzukommen.
Wenn die Eltern dann eben in Panik verfallen, fangen die Kinder an zu bocken und zu blockieren. Die Eltern sollten eben die Funktion haben, ohne Druck und Panik Hilfe als Begleiter und Beobachter bieten.

In der 2.Klasse für eine Prüfung zu büffeln finde ich kontraproduktiv. Zuerst sollt das Vertrauen in sich selbst gestärkt werden, damit es nicht schon in der 2. Klasse Schulfrust entwickelt.

Von daher: anwesend sein, aber nur da wo nötig. Phasenweise braucht das Kind mehr Unterstützung, bis es wieder weiterkann.
schneeberge
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 317
Ich denke, von der Schule/den Lehrern wird heutzutage extrem viel Mithilfe durch die Eltern erwartet. Sie erwarten, dass wir mit den Kinder Geld zählen, die Zeit üben, Lesen, das 1x1 üben etc. Uns als Eltern ist dies auch wichtig und wir unterstützen unsere Kinder gern. Aber: Nicht alle Eltern haben diese Möglichkeit. Gerade die Eltern unserer ausländischen Kindern arbeiten meist beide, kommen erst spät nach Hause und haben oftmals die notwendigen Sprachkenntnisse und Bildung nicht, um ihre Kinder zu unterstützen. Von der vielgepriesenen Chancengleichheit sind wir meilenweit entfernt! Ich finde dies sehr schade und unfair. Ein gewisser Druck kommt auch von den Eltern. Ich kenne auch eine Mutter, die mit ihren Kindergarten-Kinder das 1x1 geübt hat und natürlich auch lesen... Für viele Berufe, für die früher die Real oder Sek reichte, braucht es heute die Sek oder die Matur. Und diese Entwicklung erhöht den Druck auf die Schüler enorm. Wofür braucht eine Kindergärtnerin die Matur? Automech. ohne Sek fast unmöglich. Was sollen denn die schwächeren Schüler noch lernen? Vor allem für die Mädchen finde ich es sehr schwierig, mit einer Real etwas zu finden. Verkäuferin oder Coiffeuse ist nicht für jede das Richtige.
schneeberge
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 317
PS: Unsere Tochter (4. Klasse) hat schon lange einen ganz konkreten Berufswunsch. Sie weiss, dass sie dafür ins Gymi müsste. Auch sie spricht deshalb schon lange vom Gymnasium. Ich denke, wenn ein so junges Kind sagt, es wolle ins Gymnasium, so hängt dies mit dem Berufswunsch zusammen und nicht mit der Schule an sich.
Gelöschter Benutzer
ich muss auch immer wieder grinsen, wie gleichzeitig gegenteiliges erwartet wird von eltern. an den offiziellen anlässen heisst es von der schule, die kinder sollen die aufgaben selbständig lösen, aber konkret stimmt das eben nicht.

ganz schlecht finde ich das für kinder, die keine unterstützung der eltern haben. bei den kleinen alltäglichen sachen, nicht beim pushen.

ich begreife auch nicht, wie hier im forum ständig eltern die aufgaben ihrer primarschüler zu lösen versuchen (und total überfordert sind hihi)