6. Abort durchgemacht, Suche Trost

Alphornlady
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 14.10.2010
Beiträge: 73
Danke für die vielen lieben Worte. Es tut gut, darüber reden zu können. Geteilter Schmerz ist halber Schmerz. Was mich besonders beschäftigt ist, dass das Embryo offensichtlich schon in der 8. Woche verstorben ist und ich 4,5 Wochen lang ein totes Baby in mir getragen habe. Und ich habe es nicht gemerkt. Erst als am 27. Dezember zu den leichten Schmierblutungen noch wehenartige Schmerzen dazu gekommen sind habe ich gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Missed Abortion - einfach unbegreiflich. Die Plazenta hat offensichtlich noch weitergearbeitet - deren Grösse entsprach bei der Notcurettage der 13. Woche, so wie es hätte sein sollen. Weshalb arbeitet eine Plazenta weiter wenn das Embryo nicht mehr lebt? Das sollte doch sofort zu einem Abort kommen wenn kein Blutaustausch zwischen Plazenta und Embryo mehr stattfindet. Ich kann es einfach nicht begreifen. Es war der späteste Zeitpunkt eines Aborts - die anderen 5 Aborte geschahen bei mir zwischen der 5.-9. SSW. Das ging noch ohne Curettage nur mit Methergin als wehenförderndes Medikament um das "Material" auszustossen.
Und dann hat es einfach nicht mehr aufgehört zu bluten. Ich musste Bluttransfusionen haben weil ich derart viel Blut verloren habe. Meine Gynäkologin meinte, es hätte mir das Leben gekostet wenn ich nicht sofort ins Spital gekommen wäre.

Beginne jeden Tag mit Musik
Irma La Douce
Dabei seit: 06.09.2004
Beiträge: 1394
Es tut mir unendlich leid. Ich wünsche dir viel Kraft.
briki
Dabei seit: 11.06.2004
Beiträge: 234
Mein herzliches Beileid ...

Das Buch von Hannah Lothrop kann ich sehr empfehlen. Ich habe es seit Jahren hier, wenn du möchtest ,schicke ich es dir - ich brauche es nicht mehr.

Ich habe unser 2. Kind auch in der 13. SSW verloren, und auch bei mir war es seit der 8. SSW tot in meinem Bauch. Ich habe fröhlich weitergekotzt (sorry der Ausdruck), mein Körper hat mir keinerlei Signale geschickt - ich war so richtig schwanger. Ich kann deine Gefühle sehr gut verstehen. Mir ging es so schlecht danach. Ich war enttäuscht auch von meinem Körper, der mir einfach weiterhin Schwangerschaftszeichen geschickt hat ...
Ich habe mir damals eben das Buch von Lothrop gekauft, weil ich irgendwie verarbeiten musste. Meine Umgebung hatte zum Teil sehr wenig Verständnis für meine Trauer, ich hörte Dinge wie "es war ja noch gar kein Kind" oder "du gibst dich zu sehr in die Schwangerschaften". Mein Mann war auch traurig, konnte aber nicht nachvollziehen, wie sehr ich bereits mit dem Kind gelebt hatte - ihm war ja nicht schlecht und er hatte die Schwangerschaftszeichen nicht. Das Buch hat mir in vielem sehr geholfen.

Ich wünsche dir viel Kraft! Ich habe mir damals für mein verlorenes Kind einen Brillanten in den Ehering machen lassen, damit ich es immer bei mir habe (ich habe auch je einen für meinen Mann und für meine Kinder, der für das verlorene Kind steht etwas Abseits). Obwohl ich den Ring nur selten trage, habe ich ihn in der Trauerzeit ständig angehabt. Und im Frühling haben wir für das Kind einen Baum auf unserem Land geplanzt. All dieses Dinge haben mir beim Verarbeiten geholfen.

Alles Gute!!!
Alphornlady
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 14.10.2010
Beiträge: 73
So, ich war heute in der Nachkontrolle bei meiner Frauenärztin. Das Resultat von der Pathologie ist inzwischen da und die Diagnose lautet Blasenmole. Ich weiss noch nicht wie ich mit dieser Diagnose klarkommen soll. Ob es eine vollständige oder teilweise Blasenmole war weiss ich nicht. Aber jetzt weiss ich, dass diese Schwangerschaft keine Chance hatte und das ich keine Schuld am Scheitern habe. Ich machte mir so viele Vorwürfe.

Beginne jeden Tag mit Musik
Sandy76
Dabei seit: 13.12.2005
Beiträge: 637
unfassbar was Du durchmachen musst! Mein Beileid...

Ich kann mir nicht mal ansatzweise vorstellen wie schwer so etwas sein muss, da es mir leider nicht gegönnt ist schwanger zu sein.

Wird nicht wenn man so viele Aborte hat untersucht an was es liegt, damit man es künftig verhindern kann?

Ich würde Dir empfehlen Deinen Schmerz in einer Therapie versuchen zu verarbeiten, begleitend könnte ich mir sehr gut Kinesiologie & Akpunktur vorstellen.

Das alleine verarbeiten zu wollen finde ich extrem schwierig.

Ich wünsche Dir die nötige Kraft & wünsche Dir alles Liebe & Gute.

hakunamatata