Abklärung Hochbegabung bei 10 jährigem Kind

Gelöschter Benutzer
Ich sehe einfach nicht, was sich denn an seiner Situation ändern würde durch die Abklärung/Diagnose. Er müsste sich ja immer noch mehr anstrengen, wenn er bessere Noten möchte, ob jetzt mit oder ohne Diagnose. Und die Lehrerin sagt ja offenbar, dass mehr drin liegen würde, also verkennt sie ihn gar nicht.
;o)tja
Dabei seit: 11.02.2007
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hast du mit deinem kind gesprochen? warum verweigert es das lernen? was möchte es? hat es ein ziel? wo sieht es seine zukunft? nach sechs jahren kommt es ja meist zum stufenwechsel...wohin führt dieser weg?

maul halten, land gewinnen, sicherheitabstand!
mosaik
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Me too
Bei Hochbegabten ist manchmal das Problem, dass sie sich so stark langweilen im normalen Schulsystem wo alles x mal wiederholt wird, dass sie sich geistig ausklinken. Und so ausgeklinkt bleiben. Dann schreiben sie ungenügende Noten und die Probleme fangen offiziell an.

constant vigilance (Mad-eye-Moody)
Milupa_66
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Und was würde ändern, wenn die Diagnose HB steht? So wie ich es verstanden habe, müsste das Kind jetzt dann in die Oberstufe kommen. Sind die Würfel da nicht längst gefallen?
oramee
ThemenerstellerIn
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sorry...wollte mit" den 6 Jahren die gleiche Lehrerin "nur antönen..das er-jetzt in der 4. Klasse-bald 5.klasse...seit der 1. Klasse bei derselben Lehrerin ist und bleibt..was ich nicht gut finde aus verschiedenen Gründen nicht.
Er selber sagt ...dass es ihn total langweile..er keinen Spass mehr habe desswegen..die Lehrerin eine sehr liebe sei..aber ihn nicht verstehe.
....Das ganze hat sich im Moment etwas beruhigt...aber wie gesagt..reagiert sein Körper...habe morgen einen Arzt Termin ..er geht seit 1 Tag wieder nicht zur Schule..(wie gehabt)..weil sein Körper rebelliert...auch wenn man das Gefühl hat..seine Seele nun begriffen hat-wozu Schule gut ist.
Ja..wir haben 4 Jahre voller Arbeit,Reflketion,Schulpsychologen,externen Psychologen,Gordentrainig usw hinter uns...und muss wirklich sagen,dass es sehr sehr gute Privatschulen gibt die sich solchen Kindern annimmt-ich jedoch die finanziellen Mittel nicht habe!
Schade.
Nein-ich wohne nicht auf dem Land..aber in einer Gegend mit Superreichen..und mein Sohn geht in eine Schule bis Oberstufe..die in der Höhe ist...eine Art Hort/Nest..aber ich denke zu hoch..um normal zu denken...zu erfassen,was Kinder brauchen.Ich habe oft mit ihm geweint-weil mir das ganze sehr weh tut...und ich wünsche mir nichts sehnlichster..als dass mein Sohn die Schule als tolles Erlebnis...mit in sein erwachsen werden nimmt!
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
hallo oramee

ich würde dem ganzen schon auf den "grund" gehen.
du schreibst, das ihr bereits vier jahre daran arbeitet - doch wie ich lese, mit
besserung doch ohne erfolg?

die schule / lehrerin - da kann man kurzfristig nichts ändern
kann es sein, das durch all die "arbeit" an/mit ihm (für ihn), er das gefühl bekommen hat, das etwas mit ihm nicht stimmt?

schule, war für mich auch mal langweilig - doch schule ist mehr - nähmlich um soziale kontakte aufzubauen. ich ging eigentlich gerne um dabei zu sein.

ich finde es schön, das du dich für deinen sohn einsetzt.

lg
wussel
Dabei seit: 03.11.2007
Beiträge: 49
abklären und hilfe bieten..

dein geschriebenes erinnert mich stark an meinen kleinen bruder. er fühlte sich sooo unverstanden in der schule, kam mal weinend von der primarschule nach hause 'er wäre fast vor ein auto gelaufen, die lehrerin verstehe nicht, was er sagt und wie er denkt', ein blitzgescheites bübchen war er, löste die matheaufgaben seines 9 jahre älteren bruders mit 6 jahren im kopf, ABER durch das unverständnis und damalige unwissen über hochbegabung kam langeweile, kam druck gleich zu sein wie die anderen, er machte nichts mehr, setzte sich irgendwo hin und klinkte sich aus, so stark, dass er sich vollends aus den realen verhältnissen ausklinkte, ein ziemlich agressives verhalten an den tag legte, keinen schulabschluss hat etc.. seine intelligenz ist aber geblieben, er spricht einwandfrei spanisch, englisch, französisch, türkisch etc.. (wir haben nur deutsch zu hause gesprochen) hat sich das alles einfach auf der strasse von seinen freunden angelernt, problemlos... aber das nützt ihm nicht viel, da seine schulkarriere total den bach runterging und er wirklich zu viel unter seiner begabung gelitten hat...
Schmetterling03
Dabei seit: 13.11.2003
Beiträge: 937
oramee
ich würde an Deiner Stelle dem ganzen wohl auch auf den Grund gehen.

missbrauche dein Thema jetzt kurz, um meine momentanen Gefühle niederzuschreiben...

war immer der Meinung wie z.B. me too hier schreibt... Doch im Moment bin ich genau gleich am überlegen, ob wir doch mal abklären lassen sollen wegen HB.
Aus einem ganz einfachen Grund. Sie ist so enorm ehrgeizig und will immer überall Fehlerlos sein (übertrieben gesagt, doch es geht schon in die Richtung). Das war schon immer so und wir als Eltern müssen sie eher bremsen, stets zureden von wegen jeder macht Fehler, das ist nicht schlimm, gehört zum Leben, daraus lernt man usw...
Sie ist jetzt 9, geht in die 3. Klasse. Schon mit 2 Jahren sagte der Artz man müsse das beobachten... Spielgruppe, Kindsgi kam stets die Fragen, ob wir sie Klasse überspringen lassen wollen. 1. Klasse das selbe. Wir wollten nicht da ich darin keinen Sinn sehe bei ihr. Es gefällt ihr, sie ist sehr gut in der Klasse integriert, beliebt und geht ihren Weg. Macht soweit absolut null Probleme.
soweit so gut und eben, ich/wir sagten auch immer, warum denn abklären lassen, es bringt uns (ihr) ja nichts ausser eine Gewissheit. doch wie gesagt, immer mehr stosse ICH an meine Grenzen, wenn ich sehe, wie sehr sie sich selber unter Druck setzt. Druck, den sie von nirgendwo hat weder von einer Lehrperson geschweige denn von zu Hause.
Bin mir es wirklich am überlegen, mich an eine Stelle zu wenden aber eigentlich wegen mir/uns um besser zu wissen, wie umzugehen.
Sie ist gut und sie ist "leider" überall gut. Schule jedes Fach, Turnen, Musik, Tanzen, Zeichnen - es ist so, dass sie immer überall die beste ist und gar nicht kennt, mal nicht einfach alles zu können oder mal einfach nicht die beste zu sein. Das ist nicht immer einfach ;-(
unsere Gemeinde ist diesbezüglich sehr hinter dem Mond. Wir haben erst seit diesem Frühling eine schulsozialarbeiterin. HB kennt hier niemand wirklich. Ein Junge aus der Klasse unserer jüngeren Tochter ist HB und ich habe gesehen, was die Mutter alles machen musste ohne irgendwelche Unterstützung seitens Lehrer, Schulpflege oder was auch immer.
oramee
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 16.03.2007
Beiträge: 92
schmertterlin 03
unbedingt abklären finde ich...!und...es gibt anscheinend Schule für HB,die von Staat bezahlt werden!muss mich aber auch noch mal schlau machen!!
dein Kind braucht schulisch auch ein Umfeld-wo es normal ist..die Beste sein zu wollen!Sie ist und hat das!
das find ich gut..und sollte nicht gebremst oder als etwas komisches angesehen werden...ausser wenn ihr beobachtet..das sie im Alltag sich selber unter Druck setzt oder persönlich darunter leidet...evt. auch schon negativ aufgefallen ist.
Mein Sohn löst auch alles im Kopf und schreib bei prüfungen immer nur das richtige Resultat auf...bekommt IMMER Abzug im der Note weil der Lösungsweg feht!!!Doch er selber sagt..es gehe so schneller und er darf dann immer zeichnen wenn er als erster fertigist..und da gefällt ihm besser als die doofe Prüfung!
Ich klär ihn ab...und werde weiter auf privater Ebene Unterstützung suchen...mich selber schlau machen wies weiter geht danach..weil die Regelschule auch im 2011-einfach damit überfordert ist..bleibe aber immer im KOntakt mit der Schule...
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
@oramee und Schmetterling

Wenn ihr eine Abklärung bei euren Kindern macht, ist die Folge nicht, dass sich die "Probleme" in Luft auflösen. Mit einem Kind, das von der Norm abweicht, gibt es immer Mehr-Arbeit. Dennoch muss man aufpassen, dass man nicht alles Verhalten des Kindes einer Unter/Überforderung zuschreibt. Ja, die Kinder sollen adäquat begleitet werden können - das ist jedoch von Schulseite her nicht immer möglich. Es liegt auch an den Eltern, das Kind optimal zu begleiten. Weiter liegt es auch am Kind, sich Nischen zu suchen. Wenn alle gemeinsam an einem Strick ziehen, die Begabung nicht in den Vordergrund rücken und das Kind so annehmen, wo es aktuell steht, dann ist vieles möglich.

Aus eigener Erfahrung unterstütze ich eine Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachpersonen. Oramee hat bereits Fachpersonen zugezogen (SPD, Psychologe, Lehrer), mit diesen soll nun ein runder Tisch stattfinden, inklusive das Kind. Jeder soll zu Wort kommen, jeder soll gehört werden. Dann kann gemeinsam der nächste Schritt geplant werden.

Hochbegabung ist genausowenig eine Krankheit wie Minderbegabung. Es sind bestimmte Fähigkeiten, die anders ausgeprägt sind. Das Kind muss lernen, mit diesen Fähigkeiten umzugehen, sie gut zu nutzen und seinen Weg damit zu finden. Genauso wie ein Kind das stottert, auch das muss lernen, mit dem Stottern umzugehen.

Das Kind soll die Fähigkeiten/Stottern im Griff haben und sie gezielt einsetzen - und nicht die Fähigkeiten/Stottern das Kind.

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.