Salü zusammen,
Seid Ihr bereit für einen Geburtsbericht? - dann leg ich mal los... - Diejenigen, welche noch auf ihre süssen Kleinen warten, seien vorgewarnt, es war nicht grad ein Zuckerschlecken!
Praktischerweise waren beide Kids am Freitagabend 15.4. zu meinem Ex gegangen.
Ich war schon den ganzen Freitag in etwa alle halbe bis Stunden auf dem WC zum Bisle. Kam mir schon komisch vor. Dann wurde ich um zwei Uhr wach, bis ich realisierte, dass ich eben von einer echten Wehe geweckt wurde... Ich traute der Sache noch nicht, sondern stand erst mal auf, ging aufs WC und hatte im Bad dann weitere Wehen; noch erträglich, aber musste schon recht laut mitatmen. Nach einer Stunde realisierte ich, dass die Wehen bereits etwa alle 5 Minuten kamen, und beschloss darum, Thomas zu wecken.
Wir duschten dann beide noch (!!! - hatte prompt noch eine Wehe unter der Dusche) und ich ass noch etwas Müesli, bevor es dann ins Spital ging. Auf dem nur ca. 10-minütigen Weg hatte ich insgesamt bereits 5 Wehen: 2 noch im Treppenhaus/Garage, eine im Auto und eine auf dem Parkplatz.. es eilte...
Um 4 waren wir im Spital und die Wehen kamen heftig und häufig. Ich ging erst mal in die Wanne, aber fühlte mich richtig einsam darin, ich benötigte Körperkontakt zu Thomas! Das kannte ich so nicht von den vorangehenden Geburten - damals hat mich mein Exmann eher gestresst denn irgendwie unterstützt!
Ich musste dann aufs WC (bisle) und dort drin habe ich im Raum nebenan eine Frau brüllen hören - sie musste in der Austrittsphase gewesen sein - das machte mir mächtig Angst, sie hat wirklich gebrüllt, als würde sie geschlachtet..... ich ging nicht mehr in die Wanne; Thomas unterstützte mich bei den Wehen dann mit viel Körperkontakt und Massage meines unteren Rückens.
Es ging schnell voran: bei Spitaleintritt war der Muttermund 2 cm offen, und knapp 3 Stunden später, um 6.50, war Larissa da! Nach einer kurzen, sehr, sehr heftigen Austrittsphase (oder wie sagt man?), bei welcher ich so sehr gebrüllt habe (wohl wie vorhin die andere Frau), dass ich bis gestern noch heiser war...
Larissa flutschte dann mit viel Unterstützung von den Hebammen und Thomas, welcher mich im Rücken unterstützte, um ihn rund zu machen, regelrecht heraus... ich habe mit sehr viel Kraft gepresst, um so schnell als irgend möglich von den entsetzlichen Wehen befreit zu sein!
Kaum draussen, war der ganze Schmerz wie weggeblasen, und alles war einfach nur noch schön!!! Ich kriegte die Kleine auf den Bauch (wobei wir erst später nachsahen, ob es nun tatsächlich ein Mädchen oder ein Junge ist

) und legte sie auch bald an die Brust an. So schön....
Die Plazenta kam ohne weitere Probleme raus; und sie nähten mir den (nicht so grossen) Dammriss. Leider stellten sie dann fest, dass Larissa leicht reduzierte Sauerstoffsättigung im Blut hatte, und sie reichten ihr ein wenig Sauerstoff, was denn auch schon reichte, aber sicherheitshalber telefonierten sie der Neonatologie im Triemli, und dort hiess es, sie müsse zur Sicherheit in die Neonatologie zur Überwachung

((
Als ich erfuhr, dass ich die Kleine nachts noch nicht einmal bei mir haben würde, habe ich sehr geweint. Wir beide weinten dann viel, als unsere Kleine abgeholt und weggebracht wurde

(( Zwar war sie nie in Lebensgefahr, aber allein die Tatsache, dass man sie uns wegnahm, kam uns furchtbar brutal vor!!!
Wir gingen noch kurz nach Hause, einige Dinge für mich holen und fuhren dann auch ins Triemli, wo ich in der Maternité übernachten würde. Hey aber Ihr glaubt es sicher nicht: Die Maternité ist fast 300 Meter von der Neonatologie entfernt...!!!!! - Seid Ihr schon mal kurz nach einer Geburt zigmal mehrere hundert Meter zu Eurem Kind gelaufen???? Ich habe es so oft getan in diesen zwei Tagen, immer unter starken Schmerzen...
Larissa benötigte erfreulicherweise aber keinen Sauerstoff mehr, sondern es regulierte sich von selbst.
Geärgert hab ich mich tierisch ab dem Personal in der Neonatologie: Anstatt mir die notwendige Ruhe zum Stillen zu geben, wurde ich meist nach wenigen Minuten genötigt, Larissa den Schoppen mit HA-Milch zu geben Das sei jetzt nötig für sie, weil sie Stress gehabt habe... Dabei ist zu beachten, dass sie ein tolles Geburtsgewicht von rund 3600 Gramm hatte und ja auch keine weiteren Atemprobleme mehr hatte...!!! Es war wirklich total mühsam, und wenn ich drauf bestand, es noch ein bisschen länger mit Stillen zu probieren, wurde mir auch noch ein schlechtes Gewissen gemacht deswegen!!!
Ich hab mich total genervt und werde den Fragebogen, welchen ich bezüglich des Spitals erhalten habe, auch entsprechend ausfüllen. Von wegen stillfreundlich

(((
Gottseidank war der Horror auf der Neonatologie dann nach zwei Nächten endlich vorüber (wäre nicht grad Sonntag gewesen, hätte Larissa vermutlich schon nach einer Nacht nach Hause gehen können, da sich alles von selber regulierte). Und wir fuhren überglücklich nach Hause.
Natürlich hatte ich nach dem Still-Horror länger etwas Probleme mit dem Stillen, aber der Milch-Einschuss folgte dann doch noch wunschgemäss ) und seither klappt eigentlich alles reibungslos. Larissa wird von Tag zu Tag zufriedener und entspannter, und wir geniessen jede einzelne Minute mit unserer zuckersüssen Prinzessin!