Der Kaiserschnitt als schönes Erlebnis

emu
Dabei seit: 21.02.2007
Beiträge: 132
ich habe nach einer traumatischen spontangeburt (spontan war allerdings nichts daran...) mit vielen komplikationen bei kind und mir bewusst beim zweiten kind einen ks gewählt, mit vorbereitung bei einer hebamme. diese geburt hat mich versöhnt mit der ersten. ich habe mich sehr gut gefühlt, in der vorbereitung wie auch in der "durchführung" und danach - es war ein wunderbares erlebnis für mich und meinen mann. das op-team hat sich an alle vorgaben gehalten (keine klammern sondern naht, alles ansagen, etc.), dem kind ging es gut und ich war nachmittags schon wieder auf den beinen - mir ging es viel besser als bei der ersten geburt. ich habe meines erachtens die möglichkeiten und auch risiken abgewogen und für uns alle das beste gemacht. unser zweiter sohn ist ein sonnenschein, hat immer gut geschlafen und getrunken, ist selten krank und weist auch sonst nichts auf, was ks-gegner gern als argument ins feld führen icon_smile.gif

der einzige negativpunkt war leider in der tat die zweite hebamme, die sich nicht einmal die mühe machte, in der akte zu lesen, warum wir beim zweiten kind diese geburtsart wählten, sondern einfach nur ablehnend dem ks gegenüberstand. sie konnte leider auch unsere freude über ein gesundes kind nicht teilen, so wie ich es von anderen hebammen gewohnt bin (habe selbst auf der gyni / geburtshilfe gearbeitet). dies habe ich aber auch so zurückgemeldet und wurde auch noch deswegen kontaktiert.
genuine
Dabei seit: 24.05.2008
Beiträge: 27
habe die anderen einträge nicht gelesen....ich hatte 4 kaiserschnitte ( ging bei mir nicht anders) und ich hatte jedes einzelne mal ein super geburt! es ist eine reine einstellungssache! natürlich können geburten egal ob spontan oder kaiserschnitt auch mit komplikationen verbunden sein, aber meistens kommts es auch auf den mensch selbst draufan wie er schlussendlich damit umgeht!!
cassiopeia
Dabei seit: 11.08.2004
Beiträge: 234
Beim ersten Kind kam es zu einem Notkaiserschnitt, den ich aber auch sehr gut in Erinnerung habe.
Beim zweiten Kind (geplanter Kaiserschnitt) wars so:
Spitaleintritt am Morgen, CTG, nötige Untersuchungen, nur noch ein bisschen Rasur, weil ich das lieber zu Hause meinen Mann hatte erledigen lassen (beim ersten Mal war das relativ grob geschehen), dann leider etwas Wartezeit, weil es einen grösseren Unfall gegeben hatte und die Ops besetzt waren. Statt wie geplant um 14.00 Uhr wurde ich dann um 15.30 in den Ops gebracht.
Die Vorbereitungen (Infusion, Spinalanästhesie, Katheter) wurden ganz sanft gemacht, das Personal war ausgesprochen lieb zu mir und erklärte alles genau. Obwohl für sie alles Routine war, wars für mich halt sehr aussergewöhnlich und darauf gingen sie super ein.

Mein Mann war immer bei mir am Kopfende, hielt mir die Hand, guckte über das Tuch und setzte sich dann ganz schnell wieder hin icon_wink.gif
Mein Gynäkologe leitete die Operation, er und das ganze Team sagten mir immer wieder, was sie gerade taten. Unser Sohn wurde mir dann sofort auf die Brust gelegt, wir konnten ihn bewundern und begrüssen. Dann verliess mich mein Mann kurz, weil er bei den ersten Tests dabei war. Dann kam das Baby wieder zu mir und blieb auch da. Beim Baden und anziehen konnte ich zwar nicht helfen, aber zusehen.

Ich hätte mir eine Hebamme wie Madruna gewünscht, "unsere" liess uns sehr deutlich spüren, was sie von geplanten Kaiserschnitten hielt. Der Grund dafür war ihr egal. Ihre Bemerkungen taten mir weh, am Ops-Tag sprach mein Mann mit ihr, am nächsten Tag suchte ich das Gespräch und ich deponierte es bei meinem Arzt, der dann weitere Schritte einleitete.

Alles Gute, eine wunderschöne Geburt und danach eine gute Kennenlernzeit wünsche ich dir!
Gelöschter Benutzer
@astrid2:
Ja, es ist halt wirklich eine OP. Es riecht so, es fühlt sich so an, man kann die Gesichter der Leute nicht erkennen, man liegt da so ausgeliefert... ABER: die Spitäler haben in den letzten Jahren viel dazu gelernt, was das "Erlebnis" eines KS betrifft. Es ist auch dort bewusst geworden, dass es eben nicht nur eine Operation, sondern eine Geburt ist. Man wird dir alles genau erklären, beim Vorabgespräch kannst du alle deine Ängste und Wünsche anbringen (und was davon medizinisch ok ist, erfüllen sie dir auch). Da du wahrscheinlich eine Teilnarkose bekommst, kannst du deine Hände bewegen und spürst auch, wenn dein Partner oder Begleitperson dich berührt und beruhigt. Und du kannst das Baby richtig wahrnehmen wenn es dann da ist.
Beim 2. KS habe ich es so in Erinnerung, dass sich ab 17.02h die Welt auf die 48cm vor mir verengt hat und ich weder den OP noch die Ärzte oder sonstwas wahrgenommen habe, da war nur mein Sohn, in meinen Armen, auf meiner Brust. Auch als ich umgebettet wurde und ihn seinem Vater gab, war die Wirklichkeit noch nicht ganz da, dass kam erst sehr viel später. icon_smile.gif

@madruna:
danke, dass du das hier so schilderst, speziell das Bonding - vor 10 Jahren war das leider noch anders und meine Tochter und ich konnten das nicht erleben. Schön, wie sich das Bewusstsein dafür geändert hat!
Binki
Dabei seit: 01.02.2004
Beiträge: 88
Unser erstes Kind kam mit geplantem KS zur Welt. Es gab für mich verschiedene Gründe dafür. Im Spital versuchte man mir ständig, diesen KS auszureden, ich solle doch erst mal spontan versuchen, KS sei dann immer noch eine Option usw. Auch als wir schon im Ops waren, lästerte die Ärztin noch darüber, dass sich hier eine Frau in eine Mama umoperieren lassen wolle. Aber mir war das eigentlich egal, denn die Entscheidung für mich stimmte so.
Als das Baby dann da war, stand sofort fest, dass es in jedem Fall einen KS gegeben hätte. Ärztin und Hebamme wollten sich noch entschuldigen, aber darauf konnte ich dann auch verzichten. Ich konzentrierte mich dann voll auf Wochenbett und stillen, was ich beides als schöne Erinnerung behalten habe.

Beim zweiten Kind gab es einen Not-KS, da pressierte es wirklich. Wenn nicht alle Beteiligten sofort richtig entschieden und gehandelt hätten, wäre das wohl das Ende für mich und das Kind gewesen. Vom Entscheid, dass es einen KS gibt bis zur Narkose dauerte es nur ganz wenige Minuten, um mich herum Hektik, Gerenne, Nervosität. Da war ich wirklich extrem froh, dass ich wusste, was nun abläuft. Wäre das bei der ersten Geburt passiert, wär's echt traumatisch gewesen.
So aber wusste ich mich in guten Händen und erwachte wenig später im Gebärzimmer, neben meinem Bett stand der Brutkasten mit meinem Kind drin und ich hatte nun alle Zeit dieser Welt, mich mit dem Kleinen bekannt zu machen. Diese Stunden habe ich sehr genossen.

Ich wurde übrigens gefragt, ob ich psychologische Betreuung benötige, weil es doch sehr schnell gegangen war. Aber ich fühlte mich fit und wohl in jeder Beziehung. Der einzige, den schier der Schlag traf, das war wohl mein Mann, den ich per SMS benachrichtigen musste, dass er zwei Monate früher als erwartet Papi geworden ist.

Irgendwie finde ich einfach, dass man die ersten Momente nach der Geburt überbewertet. Klar, ich habe den ersten Schrei meines Kindes nicht gehört - aber hei, weisst du wieviele danach !?! Mehr als mir manchmal lieb waren icon_smile.gif
Was ich sehr geschätzt habe, das war das Gespräch mit der Hebamme. Sie erzählte mir amn Tag danach, was alles im Ops abgelaufen war, dass man nachts um drei Uhr den Kinderarzt aufbot und dann doch nicht auf ihn warten konnte, wie er dann gerade in den Ops stürmte, als das Kleine geholt wurde. Meine kleine Bohne habe geschriehen und gestrampelt wie eine Weltmeisterin, worauf der Kinderarzt meinte, ein Kind das sich so benimmt, das muss ja kerngesund sein, da hätte er sich nicht so sehr beeilen müssen.
Das hat mir viel gegeben und selbst einen rabiaten Not-KS zum schönen Geburtserlebnis werden lassen.
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
weniger tam-tam rund ums erlebnis und mehr dankbarkeit über die ankunft des neuen menschlein.

ohne not-ks, wäre mein sohn nicht da... also war es mir ehrlich gesagt echt schnuppe um das drum-herum - ich war einfach nur dankbar.

gruss (sorry, über die direktheit - doch ich verstehe nicht so ganz, warum man immer nur das negative an allem sucht - ich möchte nicht wissen, wie meine grossmutter ihre geburten erleben musste - so seien wir dankbar, über den heutigen fortschritt)
JJ
Dabei seit: 17.04.2008
Beiträge: 765
wie du recht hast, smile79.
ich sag mir immer: die geburt meines sohnes war der schönste tag in meinem leben!!! warum? weil er gesund zur welt kam!
per geplantem KS.
und nicht weil ICH was weiss ich gemacht habe, nein, weil ER endlich da war. und alles andere ist schnuppe!

und das ganzen drumherum war für mich ok. ich war so aufgeregt, hab mich soooooooo gefreut! da war mir alles egal: katheter, PDA und und und.... was ist das schon alles?!
danach hatte ich ziemliche schmerzen, aber man kann ja was nehmen. das stillen hat auch gleich geklappt, obwohl die milch recht spät kam.
wie ich gern daran denke.......*schwelgschwelg*

alles gute!!!!
taucherli74
Dabei seit: 19.10.2004
Beiträge: 553
unsere ältere tochter kam per notkaiserschnitt zur welt - das ganze ging extrem zack zack. lag davor schon stunden in den wehen aber muttermund überhaupt nicht offen und es ging einfach gar nichts mehr. als die herztöne der kleinen in den keller fielen ging alles ganz schnell. ich hab nicht damit gerechnet ABER mich damit vor der geburt auseinandergesetzt - d.h über ks geburten gelesen usw. die zeit grad nach der geburt war dann sehr relaxt. der ks war an einem dienstag und am mittwoch bin ich wieder rumgelaufen und konnte unsere kleine selbst versorgen. hab von diesem not ks absolut kein trauma davon getragen. als ich das 2. mal schwanger war meinte mein gyni von anfang an, das gäbe wieder einen ks - ich sei nicht "gebaut" für einen spontan geburt... naja, ich wollte es aber dennoch probieren. hab 10 tage übertragen (mir gings prächtigicon_smile.gif aber das baby machte keine anstalten selbst auf die welt zu kommen also gab es einen geplanten ks. auch danach stand ich am 2. tag wieder auf den beinen - nach 6 wochen wieder mit sport begonnen. absolut komplikationslos.
ich vermisse nichts - weiss ja nicht wie sich eine spontangeburt anfühlt - minderwertig fühl ich mich grad auch nicht - hauptsache ist für mich, das ich 2 gesunde mädchen auf die welt bringen durfte alles andere ist für mich nebensache.
carmelita233
Dabei seit: 28.05.2007
Beiträge: 1328
manchmal denke ich bei allem wird heute die medizin genützt,sogar bis ins extreme...aber nur bei der geburt darf man nicht die einfache methode wählen ohne schief angeschaut zu werden...

man bekommt alles hin wenn man nur genug will!!!
Gelöschter Benutzer
Ich habe nicht alles gelesen und schreibe nur von meinen persönlichen Erfahrungen.

Die Naht des Dammschnittes 4. Grades bei der "normalen" Geburt meines 1. Sohnes habe ich etwa zwei Jahre lang gespürt.
Die Kaiserschnittnaht bei meiner 2. Geburt hat mir kaum weh getan. Ich war fit und erholt.