Diagnose Zölliakie - und der Rest der Familie?

*Plüsch*
Dabei seit: 20.04.2010
Beiträge: 247
@frupi, geh mal auf die Homepage von querfood und gucke unter FAQ Punkt 5 an. Eigentlich wollte ich nachsehen, ob querfood nun in die Schweiz liefert und bin da drüber gestolpert...
Frupi
Dabei seit: 10.04.2004
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@plüsch: Vielen Dank für den Tip! Hab soeben nachgelesen, und Querfood eine Mail geschickt. Bin gespannt, was jetzt geht...
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
Ich bin echt überrascht, wie Ihr mit der Diagnose (oder eben nicht sicheren Diagnose) Zöliakie umgeht.
Zöliakie hat man, oder man hat es nicht. Wenn man Zöliakie hat, dann ist es eben nicht nur lästig und zehrend (Verdauungsbeschwerden, Müdigkeit etc.), sondern der Verzehr von Gluten bewirkt eine grosses Krebsrisiko für den Darm. Natürlich dauert das Jahrzehnte, bis ein evtl. Darmkrebs entsteht.

In der Alternativmedizin wird der Begriff Allergie/Unverträglichkeit ganz anders gebraucht, oft viel zu viel, und oft auf merkwürdige Weise diagnostiziert..

Eine Zöliakie geht nie weg, die hat man lebenslang.

Eine sichere Diagnose ist nur mit Darmbiopsie möglich, das ist natürlich sehr unangenehm. Man kann auch ohne Biopsie beschliessen, das das wohl eine Zöliakie sei, aber dann sollte man das auch entsprechend behandeln, also mit absolutem Verzicht auf Gluten.
(Ich kenne jemanden mit Zöliakie, die hat mit 65 beschlossen, ab jetzt würde sie nicht mehr so genau aufs Gluten schauen und das Essen geniessen, schliesslich würde sie einen evtl. Darmkrebs wohl kaum mehr erleben. So kann man natürlich auch rechnen.)

(Ein Prof an der Uni hat uns immer gesagt, man könne ruhigen Gewissens mit 70 mit dem Rauchen anfangen..)
Gelöschter Benutzer
@Manya

Ich habe mir den Kommentar echt verkneift und still gehofft, dass keiner, der wirklich betroffen ist, diese Diskussion liest oder ev. sogar noch etwas davon glaubt. *kopfschüttel*
Frupi
Dabei seit: 10.04.2004
Beiträge: 495
@manya: Ich habe selber eine (Schul-)medizinische Ausbildung gemacht, und ging immer vom gleichen aus wie du es beschrieben hast.
Erst als ich die beschriebenen Symptome hatte, der einfache Bluttest neg. war (weil ich mich ja eben schon glutenfrei ernährt hatte) und der Hausarzt mich mit der Diagnose "Reizdarm essen sie etwas mehr Ballaststoffe" abgefertigt hatte, begann ich mich zu interessieren, ob es noch andere Standpunkte gibt.
Denn ein Reizdarm reagiert nicht ausschliesslich auf Getreideprodukte. Meine Symptome sind zu eindeutig.
Ich war zuerst auch kritisch als ich von Gluten-Unverträglichkeit, vom Imuprotest und solchen Sachen hörte. Aber nach ausführlichem Recherchieren und Gesprächen mit dem Naturarzt muss ich sagen, ja, es gibt wohl noch andere Seiten als immer nur Schulmedizin.
Interessant war die Reaktion meines Hausarztes, als ich ihm vom Test und meinem Besuch beim Naturarzt erzählt habe. Plötzlich war er an den Symptomen interessiert und bat mir an, doch noch weitere Bluttests zu machen. Schliesslich sagte er aber auch, dass er es gut finde, wenn ich den Imupro mache und es aus seiner Sicht durchaus möglich sei, dass man eine Nahrungsmittelunverträglichkeit, in diesem Falle eben Gluten-Unverträglichkeit hat.
Ich spreche übrigens nie von Zöliakie, weil ich weiss, das diese nur mittels Darmbiopsie sicher diagnotiziert werden kann. Ich spreche immer von einer Gluten-Unverträglichkeit.
Grüessli (mal nicht in einem Geburi-Thema, gäll icon_smile.gif ) Frupi
goodie31
Dabei seit: 04.04.2002
Beiträge: 2079
Naja Zöliakie ist eine Glutenunverträglichkeit.

Mich würde interessieren, ob ihr die ganze Familie getestet habt (Geschwister und Eltern), wenn ihr oder eure Kinder diese Diagnose bekommen habt. Mein Bruder hatte mir nahegelegt, dass ich mich und die Kinder auch testen lassen soll, hab ich auch gemacht. Der Bluttest war aber überall ok. Einzig meine Tochter hatte einen Wert der nicht ok war, nachdem wir ihn 6 Mt später nochmals gemacht haben den Test war er aber auch ok. Wobei ich mich da auf meinen Kinderarzt verlassen habe, er hat mir die Testergebnisse durchgegeben.
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
@Frupi: Ja es gibt andere Sichtweisen, aber der menschliche Körper mit seiner Anatomie und Physiologie bleibt dabei der Gleiche.
Wenn Du Deine Beschwerden also klar aufs Gluten zurückführen kannst, kannst Du das so nennen wie Du willst, es bleibt der Verdacht auf eine Zöliakie. Und die sollte entsprechend behandelt werden, sonst besteht die Gefahr von Lymphdrüsen- und Darmkrebs.

Ein Naturarzt hat ein paar Kürschen gemacht, er kennt nur, was ihm in seiner kurzen Ausbildung erzählt wird und gibt das überzeugt weiter. Ich kenne da sehr gute Beispile, die vor allem psychologisch viele Hausärzte um Längen abhängen. Aber mit dem Wissen um Krankheiten, um Anatomie und Physiologie des menschlichen Körpers habe ich da sehr schlechte Erfahrungen gemacht.
Oft sind Naturärzte halt sehr gut darin, den Patienten so zu behandeln, dass er sich ernstgenommen und gut behandelt fühlt. Da könnten viele Ärzte von lernen. Das sollte einen nicht davon abhalten, die Sachlage zu hinterfragen, und sich nicht mit merkwürdigen Allergie- und Unvetrträglichkeitsdiagnosen zufrieden zu geben.
Colette
Dabei seit: 24.05.2002
Beiträge: 775
jetzt mache ich auch mal auf hörensagen: eine ehemalige arbeitskollegin von meiner mutter bekam ca. mit 60 die diagnose osteoporose. da es ihr sonst schon länger nicht gut ging wurden weitere abklärungen durchgeführt und sie bekam noch die diagnose zöliakie welche offenbar in zusammenhang steht mit der osteoporose.
Frupi
Dabei seit: 10.04.2004
Beiträge: 495
@manya: Oh, da würde sich "mein" Naturarzt aber bedanken, von wegen "nur ein paar Kürsschen"... Ich weiss, es gibt verschiedene Wege, und Naturarzt wird wohl kein geschützter Titel sein. Trotzdem, finde ich, man sollte nicht alle in den gleichen Topf werden. Unserer hier ist zudem Drogist mit eigener Drogerie, ein sehr erfahrener Mann. Aber darum geht es ja eigentlich nicht hier.

Es stimmt, ich habe natürlich weiterhin den Verdacht auf Zöliakie. Aber noch ist sie nicht diagnostiziert. Im August hat mein Hausarzt ja eben den Bluttest gemacht, welcher Negativ war. Für ihn ist damit der Verdacht Zöliakie vom Tisch. Erst jetzt, mit meinem Gang zum Naturarzt und dem Imuprotest, zeigte er Bereitschaft an, sich doch nochmals mit meinen Symptomen auseinanderzusetzen.
Ich werde die Sache auf jeden Fall auch bei meinem nächsten Kontrolluntersuch (Asthma) beim Internisten ansprechen. Er arbeitet am Spital und auch eng mit Magen-Darmspezialisten zusammen.

Ich tue das eine, und lasse das andere nicht.

Nun, mich würde es interessieren, was du zum Imuprotest sagst. Vielleicht hast du mal Zeit, etwas drüber zu lesen? www.imupro.ch
Für mich sieht das nicht nach einer "merkwürdigen Allergie-oder Unverträglichkeits-Diagnose" aus.

Wieso kann es nicht sein, dass man auf Gluten allergisch ist, wie man auf viele andere Nahrungsmittel auch allergisch sein kann?
Es gibt immer wieder Fälle, wo Zöli bei Erwachsenen diagnostiziert wird. Ist es nicht möglich, dass diese schon seit Jahren eine Gluten-Unverträglichkeit haben, ohne das es bemerkt wurde? So eine Zöli ist ja wahrscheinlich nicht von einem Tag auf den anderen da, die wird sich wohl entwickeln, oder?

Wie gesagt, für mich selber gibt es noch viele offene Fragen, und ich bin nach wie vor der Naturmedizin gegenüber kritisch eingestellt. Aber mittlerweile sehe ich auch die Schwachpunkte der Schulmedizin.
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
@Frupi: Nein, ich habe jetzt echt keine Zeit intensiv nach Immuoro zu forschen. Deinen Link habe ich aber angeschaut. Die Aussagen bestehen ja nur aus "es wird vermutet", "wird diskutiert". Der Labortest sieht wie ein normaler IgG-Nachweis aus, habe auf die Schnelle nicht entdeckt, was daran besonders sein soll.

Ohne diesen Test im Detail zu kennen, klingeln bei mir da ein paar Alarmglocken. Es ist bei unseriösen Alternativmedizinern offenbar gerade "in" merkwürdige, teure Labortests einzusetzen, um nicht vorhandene oder zumindest fragwürdige Krankheiten zu diagnostizieren. Das letzte Beispie war ja da die Kryptopyrrolurie hier im Forum.

Nur weil Dein Hausarzt da nicht so fit ist, heisst es ja nicht, dass die Schulmedizin unrecht hat.

Zöliakie ist die Glutenallergie. Gluten wird vom körpereigenen Immunsystem erkannt und "bekämpft", die Immunreaktion löst die entsprechende Reaktion des Darms aus.

Die Zöliakie wird oft erst im Erwachsenenalter entdeckt. Ja klar, kann die Zöliakie (bitte keinen Kosenamen für Krankgeiten) viele Jahre unbemerkt mit duffusen Beschwerden verlaufen