Dok jetzt 20.05 " tod nach plan"

Leji
Dabei seit: 11.05.2008
Beiträge: 605
diese sätze am schluss gehen mir die ganze zeit durch den kopf:
"wenn ihr an mich denkt, habt den mut von mir zu erzählen und zu lachen." schreibst du in deiner todesanzeige. doch - du hinterlässt traurige freunde - und offene fragen...
Katinka
Dabei seit: 29.08.2002
Beiträge: 752
Ich habe den Film extra nicht geschaut, nur einen Zeitungsartikel darüber gelesen. Finde das Ganze grenzwertig, vor allem wenn man wie ich, kranke Familienangehörige hat, einer Manisch Depressiv und einer Depressiv. Wie muss sich jemand vorkommen, der diese Krankheit hat und so einen Film schaut? Ist es nicht fast eine Aufforderung zum Suizid?
batida
Dabei seit: 04.10.2002
Beiträge: 127
diversen fehlten also die emotionalen reaktionen im film. - ja.. aber.. es ist ja eben nur eine dokumentation.. ein zusammenschnitt. - vielleicht wollte er die emotionen nicht ausgestrahlt haben? - wer weiss..

die "kalte" entschlossenheit kenne ich aus eigenen - natürlich nicht ganz so weitgreifenden - entscheidungen. - auch ich sass schon emotionslos-entschlossen vor weinenden angehörigen und bestand auf meinem standpunkt, über welchen ich mir monatelang gedanken gemacht hatte... hätte ich dann mit ihnen zusammen geheult, wäre das als unentschlossenheit rübergekommen.

schlussendlich wissen wir nicht, wie es in diesem menschen ausgesehen hat. - aber, er war stark und ging stoisch SEINEN weg..

nein, ich glaube nicht, dass es eine aufforderung für suizid ist.. und falls sich leute angesprochen fühlen und nun diesen weg einschlagen, so wissen wir, dass sie wenigstens keine affekthandlungen machen, sondern entweder sich begleiten lassen, um zu sterben oder die begleitung brauchen, um wieder von diesem gedanken wegzukommen.. falsche signale, finde ich, kommen in dieser doku nicht rüber.

Alles hat seine Zeit!
Paulina
Dabei seit: 01.01.2002
Beiträge: 157
Ich fand den Film auch sehr gut.

Habe vor längerer Zeit mal einen Film gesehen, da konnte man sogar beim Sterben durch Exit von einem Körperlich kranken Menschen zuschauen. Das fand ich krass.

Das Argument von wegen man pfusche in Gottes Plan rein mit einem Selbstmord, find ich schon sehr überheblich. Erstens pfuschen wir schon längstens in Gottes Plan mit unserer Medizin und zweitens können wir das von aussen doch gar nicht beurteilen, wie fest dieser Mensch schon gelitten hat. Das liegt doch nicht an uns zu urteilen, ob er jetzt das Recht hat zu gehen, sondern liegt doch einfach in seiner Entscheidung. Er war ja während der ganzen Dokumentation klar im Kopf.
Marrus
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 372
Eigentlich ist/war Herr Rieder sehr sozial. Er hat nl. Angst dass wenn er ein nächste Mal wieder ausrastet, evt. wieder Körperverletzung begeht, in U'Haft kommt, dann definitiv 'versorgt' wird.
So hat er der Staat, resp. uns Steuerzähler sehr viel Geld gespart.
Herr Rieder hat sich realisiert dass diese Situation bestimmt einmal eintrifft und er denn gar keine 'Chance' mehr hat sich früher zu verabschieden. Ich akeptiere sein Entscheid. Jeder kann/soll selber über sein (Ab)Leben entscheiden können.
Marru

doe maar normaal, dan doe je al gek genoeg!