Fehlgeburt und die Zeit danach - was hat euch geholfen?

Hallo

Ich habe anfangs der 11. Schwangerschaftswoche erfahren, dass mein 5. Kind nicht mehr lebt - kein Herzschlag konnte festgestellt werden - eine sogenannte ’Missed Abortion’. Ich wurde informiert über eine Curettage und der Möglichkeit mit Tabletteneinnahme Cytotec die Blutung einzuleiten, wofür ich mich dann auch entschieden habe. Ich habe diese Tabletten (vier) genommen und die Blutung setzte dann auch fünf Stunden später ein. Leider hat mein Körper noch nicht alles ausgestossen, doch ich bin zuversichtlich, dass mit weiteren Tabletten auch das noch geschieht und ich um eine Ausschabung herumkomme. Der körperliche Aspekt macht mir eigentlich nicht so zu schaffen, ich sehe einfach schrecklich aus (weiss wie ein Gespenst und Augenringe fast bis zum Kinn und weil ich noch einen Kreislaufkollaps hatte und umgefallen bin habe ich eine zerschlagene Nase und ein blaues Kinn) aber psychisch bin ich völlig fertig. Ich habe die ganze Zeit die schlimmsten Gedanken, so denke ich zum Beispiel, dass sich die Ärztin im Spital geirrt haben könnte, dass mein Kind noch leben würde und ich unbedingt eine Zweitmeinung hätte einholen müssen. Ich mache mir die ganze Zeit Vorwürfe, was ich während der Schwangerschaft vielleicht nicht hätte tun müssen, obwohl ich eigentlich gar nichts falsch gemacht habe. Dann denke ich wieder dass diese Leere, dieser Schmerz mich nie mehr verlassen wird...

Ich kann mit meinem Mann leider nicht gut darüber reden – er möchte, dass schnell wieder alles so ist wie vorher und da es auch kein geplantes Kind war möchte er auf keinen Fall, dass ich nochmals schwanger werde. Ich wollte es erst nach der 12. Woche meinen Freunden und Bekannten sagen, so dass auch hier niemand darüber Bescheid weiss.

Was habt ihr in dieser Zeit gemacht, was hat euch wirklich geholfen?

Danke für eure Tipps.

Ich hatte auch eine "Missed Abortion", allerdings bei der 1. Schwangerschaft. Ich hatte die gleichen Gedanken wie du, allerdings kam noch die Angst dazu, dass ich evtl. nie ein Kind haben würde.

Mit meinem Mann konnte ich zwar darüber sprechen, allerdings war die ganze Sache für ihn relativ schnell vorbei. Mir hat es sehr geholfen, dass ich über Internet eine Freundin in Deutschland gefunden hatte, die am selben Tag erfahren hatte, dass das Herz ihres Babys nicht mehr schlug. Wir konnten in ellenlangen Mails darüber schreiben und uns gegenseitig helfen.

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Mut, alles zu verarbeiten.

@*Goldfisch*
@ Nanni
@ Niamh
Vielen lieben Dank euch drei für eure lieben Worte. Wäre es meine erste Schwangerschaft gewesen, hätte mich diese Angst keine Kinder haben zu können wohl verrückt gemacht. Trotz meiner vier Kinder ist der Verlust so unsagbar gross, ich hätte nicht damit gerechnet. Ich habe mich so sehr auf dieses neue Leben - auf dieses Baby gefreut und irgendwie habe ich auch immer gedacht, weil es eben so unverhofft und ungeplant war, dass es so sein muss, dass wir dann fünf Kinder haben werden. Nun ist es leider nicht so und ich muss damit leben.

Hallo Cat
Mein erstes Kind habe ich in der 14. Woche verloren. Es hätte alles so gut gepasst. Der Job war mir verleidet, meine Schwägerin war gleichzeitig schwanger und ich wollte unbedingt Mutter werden.
Im Nachhinein habe ich erfahren, dass es gut war so. Das Kind wäre wegen Blasenmole vermutlich bereits vor der Geburt gestorben oder im schlimmsten Fall schwerbehindert zur Welt gekommen. Insofern hat die Natur selektiert, was nicht lebensfähig ist.

Mir hat der Gedanke geholfen, dass ich sehr schnell schwanger wurde und das jederzeit immer wieder passieren kann. Ich glaube ganz stark daran, dass die Natur schon macht, was richtig ist.

Bei uns war es dann aber so, dass mein (Ex-)Mann sehr traurig war und mir fast ein wenig die Schuld gab. Wir hatten dann eine kleinere Ehekriese. Als die überwunden war, wurde ich auch sofort wieder schwanger und 2 Jahre später gebar ich dann eine gesunde Tochter.

Ich wünsche dir gute Genesung und geniess den Sommer, der bald wieder zurück kommen sollte.

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Hallo miamga

An diese Seite habe ich mich gar nicht mehr erinnert, obwohl ich Käthy noch von hier kenne (also nicht persönlich). Sie hat hier oft mitgeschrieben und sich dann leider verabschiedet, was ich damals sehr schade fand. Ich habe von ihrer Seite oft gelesen - war aber nie auf der Homepage. Nun war ich eben da und habe etwas darin gelesen, musste aber wieder aufhören....... Schrecklich was viele Frauen erleben müssen und das oft nicht nur einmal.

Sobald ich wieder mehr Mut habe möchte ich mich auf einer der angegebenen Adresse melden, um mit jemanden ausserhalb der Familie sprechen zu können.