Ich lag in den Presswehen. Die Hebamme war unsicher, weil ich bei der vorherigen Geburt einen Nabelschnurriss hatte. Sie wollte wohl kein Risiko eingehen und hat die zuständige Ärztin eher früh hinzu gezogen. Es war in den früher Morgenstunden, die Ärztin schien ziemlich genervt, weil sie warten musste. Sie sagte: "Nun stellen Sie sich nicht so an, Sie müssen schon mitmachen, das kann ja nicht so schwer sein." Dann langte sie mir mit ihren Fingern in den Scheidengang und wollte so den Muttermund öffnen helfen. Das hat enorm weh getan und war extrem unangenehm, und ich fragte, was genau sie da mache. Sie sagte: "Ich helfe Ihnen nur, sonst geht das ja noch ewig." Ich habe dann gesagt, dass ich das nicht möchte. Doch es vergingen noch ein paar Minuten, bis sie endlich aufhörte. Sie hat mir das Gefühl gegeben, ich sei so ne richtige Memme die sich so anstellt. Als das Baby dann zur Welt kam und sie sah, dass es 4,1 Kilo und sehr gross war sagte sie: Ach darum war das so ein Geknorze. Ich fühlte mich beleidigt, machtlos und missbraucht, und auch heute noch, sieben Jahre nach diesem Erlebnis, wünschte ich mir, ich hätte sie rausgejagt, gesagt, sie soll abhauen, ich wolle sie nicht dabei haben. Doch damals traute ich mich nicht. Und es macht mich heute noch wütend und traurig, dass ich das erleben musste. Wer nun denkt ach ja, nicht so schlimm: Doch, es war schlimm. Es war eindeutig ein Übergriff auf meinen Körper und meine Integrität.
[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 28.04.2016 um 10:23.]