Geburtshaus/ Spitalgeburt Vergleich

äffchen
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 25.03.2007
Beiträge: 5
Hallo, ich erwarte unser drittes Kind. Die Geburten waren sehr unterschiedlich. Die erste sehr fremdbestimmt und kein erholsames Wochenbett. Die zweite Geburt sehr selbstbestimmt und ein angenehmeres Wochenbett. War jeweils im Spital, aber nicht im gleichen. Nun würde ich mir, nach der positiven Geburt des Zweiten zutrauen ins Geburtshaus zu gehen. Doch mein Mann sorgt sich wegen allfälliger Komplikationen im Geburtshaus. Wer hat Erfahrung mit Spital und Geburtshaus, Vergleich? Wer hatte Komplikationen im Geburtshaus und was wurde getan? Danke für Eure Erfahrungen!
bleu
Dabei seit: 22.07.2007
Beiträge: 22
hallo
Ich habe 3 kinder, das 3. habe ich im Geburtshaus zur Welt gebracht. Leider kam dann die Plazenta nicht und ich musste Notfallmässig mit der Rettungssanität ins Spital verlegt werden. Hatte aber immer das Gefühl die Hebammen im Geburtshaus hatten es im griff. Die ersten 2 habe ich mehr oder weniger, ambulant, im Spital geboren. Bei ihnen hatte ich keine probleme. Mir gefiel die Spitalatmosphäre aber halt nicht und so entschiede ich mich fürs Geburtshaus.
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
Schau Dir doch erst mal in Frage kommende Spitäler und das Geburtshaus an. Es gibt ja auch mittlerweile in einigen Spitälern sehr schön gestaltete Gebärsäle und Wochenbettabbteilungen und ein angenehmes Team.

Beim Geburtsthaus hätte ich perönlich Angst wegen der Komplikationen, denn die könnn bei jeder Geburt völlig unverhofft auftreten. Sicher passiert so etwas selten, aber..
Und 10 Minuten z.B. ins Spital können dann sehr lang sein.

Eine Alternative wäre es auch noch ambulant im Spital zu gebären und dann nach Hause zu gehen (oder auch nach 1-2 Tagen), mit Hebamme, die dann noch für die Wochenbettbetreuung nach Hause kommt.
leamirjam
Dabei seit: 22.11.2007
Beiträge: 8
Ich habe unsere beiden Töchter im Geburtshaus zur Welt gebracht und ich hab mich dort sehr wohl gefühlt. Das Wissen, dass mich eine sehr erfahrene Hebamme durch die Geburt begleiten wird hat mir sehr viel Sicherheit vermittelt.

Diese Hebamme hat mich bereits vor der Geburt zur Kontrolle und nach
der Geburt im Wochenbett sehr kompetent und freundlich betreut. Ich hab die Schwangerschaft und Geburt als etwas natürliches erlebt und dies hat mir als Frau eine unglaubliche Stärke gegeben. Ausserdem lernte sie mich und meinen Mann so vorgängig sehr gut kennen und wir konnten Ihr unsere Vorstellungen und Aengste mitteilen.

Die erste Geburt war nicht ganz ohne Probleme, die Herztöne waren
problematisch. Wir waren zu einer genaueren Untersuchung im Spital, haben einen Wehenbelastungstest gemacht und ich habe mich dort sooo unwohl gefühlt. Ständig wechselndes Personal, Aerzte, die bloss ein theoretisches Wissen haben. Und ich hatte dort nie das Gefühl wirklich sicher aufgehoben zu sein. Es konnte mir nähmlich nicht Mal der Oberarzt sagen, ob mein Kind in unmittelbarer Gefahr ist oder nicht.... tzzz... wollten einleiten... da hab ich mit meiner Hebamme telefoniert und sie hat vom Oberarzt eine klare Antwort gefordert und bekommen... sofortige Geburt sei doch nicht nötig (aber sie hätten es ja schon sehr gern gesehen wenn ich gleich geblieben wäre).

Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass wir noch 1 Woche warten (10 Tage vor Termin) und ansonsten einleiten. Ich habe von meiner Hebamme ein portables Herztongerät nach Hause bekommen und konnte so mehrmals täglich die Herztöne kontrollieren und jeden 2. Tag bei Ihr CTG schreiben lassen. Am Tag vor der geplanten Einleitung habe ich meine Hebamme gefragt ob wir nicht was machen könnten damit die Geburt in Gang kommt. Sie machte mir einen Wehencoktail und ein paar Stunden später gings los. War eine lange Geburt mit Wehenstillstand und kurzzeitig waren wir am diskutieren ob ich für einen Kaiserschnitt ins Spital wollte. Ich wollte nicht und eine halbe Stunde später war ein Frauenarzt vor Ort und hat unsere Tochter per Zange auf die Welt gebracht. All dies ging so ruhig vor sich... keine Hektik... die Hebamme hatte die Situation jederzeit im Griff... Der Arzt hat mich genäht und war dann sofort wieder weg... so waren wir nur zu dritt im abgedunktelten Raum... mit Musik und feinem Duft... 2 Stunden nach der Geburt habe ich geduscht und dann gings bereits nach Hause... wo wir unsere Tochter ganz alleine und ausgibig kennen lernen konnten...

Die Hebamme kam dann einige Stunden später zur Kontrolle und danach noch einige Tage....

Ich hab viel mehr Vertrauen in eine Hebamme welche selber Kinder hat als wenn mir ein Arzt - ein Mann - mit seinem Theoriewissen was über die Geburt erzählen will....

Ausserdem... ich kenn einige Frauen, denen im Spital bei der Geburt einiges schiff lief mit schwerwiegenden Folgen für das Kind bzw. die Frau... und Spitäler sind Virenschleudern...

Nur Mut!

Alles Liebe

Andrea
vegan
Dabei seit: 19.06.2007
Beiträge: 284
Ich habe, nach gründlicher Voruntersuchung und Ausmessung etc., im Geburtshaus geboren und würde es nicht mehr tun.

An diesem Tag hatten sie übermässig viele ungeplante Geburten (Vollmond oder so), jedoch nicht mehr Hebammen und ich war bis auf die letzte halbe Stunde alleine und dies als Erstgebärende.

Danach war die Betreuung (ich hatte ein Schreibaby) alles andere als unterstützend. Man wollte,vor allem Nachts, seine Ruhe haben...
Gelöschter Benutzer
vegan, mir ist es mit meinem zweiten kind, auch ein schreibaby, gleich gegangen, allerdings im spital. erst liess ich mir von meinem mann ein tragtuch ins spital bringen, so dass ich nachts halb tot nach einem kaiserschnitt den gang auf und ab tigern konnte mit meinem kind. da mir wirklich so niemand geholfen hat von den OBERFAULEN schwestern, bin ich nach hause gegangen. da hatte ich nämlich mehr hilfe von meinem mann.
sara26
Dabei seit: 25.01.2005
Beiträge: 187
Hallo äffchen

Ich habe beide Male im Spital entbunden - habe mich dort für eine Hebammenbetreuung entschieden, d.h nur im Notfall kommt ein Arzt dazu, d.h wenn die Hebamme das veranlässt!
Ich hatte so wunderbare Geburten mit der Sicherheit im Hintergrund - wenn was ist, sind sie da. Frag danach im Spital!

Vom Geburtshaus kann ich nur von vereinzelten Unglücksfällen berichten (mit tragischen Konsequenzen), die bei uns in der Kinderklinik landetet. Also ich könnts nicht... würde wieder so gebären wollen.

Gruess sara26
Gelöschter Benutzer
Ich kenne nur das Geburtshaus, habe 2x dort geboren und würde bei einem dritten Kind wieder gehen. Ich genoss die entspannte Atmosphäre.
Wegen Komplikationen: wir wurden am Infoabend im Geburtshaus informiert, wann ins Spital gewechselt werden müsste, welches Spital das wäre, wie es gehen würde und so. Wir gingen uns das "Notfallspital" dann auch angucken. Bei uns war es zum Glück nicht nötig, aber die Frau im anderen Gebärzimmer musste dann vom Geburtshaus ins Spital. Ich glaube, weil die Geburt sehr lange ging und Mutter und Kind langsam keine Kraft mehr hatten. Da empfahlen die Hebammen den Wechsel ins Spital. Also ohne Blaulicht und so, und im gegenseitigen Einverständnis. Das gab mir ein gutes Gefühl, weil die Hebammen offenbar die Grenzen sehen und überwachen, was gut machbar ist, und was ein Risiko werden könnte.
Ich hatte übrigens auch eine sehr lange 1. Geburt, aber weil es dem Kind und mir immer gut ging, durfte ich im Geburtshaus bleiben. Dass gewechselt werden muss, ist eine grosse Ausnahme.
Alles Gute für die Geburt, wo auch immer icon_smile.gif
Gelöschter Benutzer
ach ja, das Wochenbett im Geburtshaus war super! Anscheinend gibt es da sehr grosse Unterschiede, wenn ich den Bericht von vegan lese...

Mir wurde übrigens empfohlen, dort zu gebären, wo es *mir* am wohlsten seiist. Dass sich die Gebärende sicher und gut aufgehoben fühle, würde sich sehr positiv auf den Geburtsverlauf auswirken. Sei es im Spital, Geburtshaus oder zu Hause.
smdlm
Dabei seit: 08.05.2010
Beiträge: 289
Also, wenn Geburten im Geburtshaus oder Hausgeburten GEFÄHRLICH wären, wäre das auch verboten !

Ich war beim 1. Kind ambulant in der Geburtsstätte Muttenz.
Beim 2. und 3. Kind hatte ich eine Hausgeburt.

Und es ist so, dass man sich mit der Hebamme im Geburtshaus auf Notfälle vorbereitet.

Ich musste ein Spital wählen ( ging auch an ein Info-Abend ) wo ich falls nötig hingehen möchte. Dann musste ich eine Ärztin wählen, die für die Schlussphase der Geburt ins Geburtshaus kam ( meine Tochter aber kam vorher zur Welt ).

Studien aus Holland und Skandinavien zeigen, dass Hausgeburten oder Geburten in einem Geburtshaus nicht riskanter sind als Spitalgeburten. Oft gibt es im Spital Komplikationen, die in einem Geburtshaus nicht vorkommen würden: Das heisst, Schichtwechsel, die Chemie wo nicht stimmt mit Hebamme, oft allein gelassen, unpersönliche Ärzte etc. verursachen oft Komplikationen, auch weil Frau oft nicht genug Vertrauen zu sich selber hat, zuviele Ängste, Verantwortung abgibt und nicht genug informiert ist.

Du wirst es nicht bereuen in ein Geburtshaus zu gehen, und die Hebammen dort sind so kompetent, dass sie früh genug vorschlagen im Spital zu gebären oder während der Geburt dorthin zu gehen.

Alles Gute !

Carpe Diem