monogamie.........

Shanti
Dabei seit: 30.04.2010
Beiträge: 1489
Barbottine, jeder hat seine Bedürfnisse und seine Modelle. Die leiten sich aus diversen Dingen aus, sei das Kultur, sei es Gesellschaft, sei es Erfahrung, seien es Bücher, Meinungen, eigene Philosophien, etc.

Gehe ich nun eine Beziehung ein, tue ich das am Besten mit einem Partner, der die selben Beziehungsmodelle im Kopf hat wie ich. Und wie auch immer eine Beziehung geartet ist, irgendwas fehlt immer. Es gibt keine Beziehung, die ALLES, was ICH will, für mich bringt. Nicht mal ich selber kann alles, was ich will, ständig und vollumfänglich machen. Wie soll das noch gehen, wenn noch ein Mensch mehr Bedrüfnisse einbringt, die Platz haben sollen?

ich spreche hier nicht nur von Sexualität, es gibt ja doch noch andere Themen und Bedürfnisse und ich möchte die alle nicht werten oder sonst wie benennen.

Mit Zufriedenheit habe ich nicht gewertet, da ich kein Modell wirklich genannt habe. Monogamie ist ein Bedürfnis von vielen. Entscheide ich mich für so eine Beziehung mit einem Menschen, der das auch so will, dann sollte ich den Entscheid tragen und eben da meine Zufriedenheit suchen, indem ich sehe, was ich habe und nicht, was mir vielleicht fehlt. Entscheide ich mich für ein offenes Modell mit einem Partner, der das ebenso sieht, fehlt mir vielleicht etwas anderes. Und auch da muss ich den Entscheid einmal fälle und ihn dann tragen mit Blick auf das, was ich habe und nicht auf das, was fehlt.

Ich hoffe, ich habe mich nun unmissverständlicher ausgedrückt. icon_smile.gif

Der Weg ist das Ziel
wirzwei
Dabei seit: 27.10.2007
Beiträge: 115
uns scheinen da verschiedene (bisher nicht genannte?) aspekte noch erwähnenswert. die theorien sind ja alles andere als neu und auch die hier geäusserten meinungen dazu...

- durch die enorm gestiegene lebenserwartung ist man heute viel länger verheiratet... (oder eben nicht) auch nachdem die kinder ausgeflogen sind... mit allen denkbaren konsequenzen

- monogamie - als verlässliche lebensform, die eine basis fürs vertrauen gibt, ein geregeltes umfeld um kinder aufzuziehen, auch emotional sicherheit und stabilität geben kann... ist sicher eine wertvolle errungenschaft, wenn sie denn einmal erworben worden sein sollte. warum sollte es nicht eine verbindliche emotional und ökonomisch "monogame" beziehung geben können, die es erlaubt, sexuell abwechslung - z.b. auch phasenweise - zu geniessen? dies könnte sogar die sexualität in der langjährigen (stabilen) beziehung beleben... wie die fragen von eifersucht, neid, verletzungen etc. dabei gelöst werden könnten müssen wir allerdings offen lassen...

- es gibt gefühle, die wohl die meisten menschen sehr schätzen, die sich in einer beziehung zu anderen weiter entwickeln. zuerst hauptsächlich erotische anziehung und verliebtheit verwandelt sich dann eben mit der zeit in vertrauen, gute kenntnisse des partners/der partnerin, sich total fallen lassen (hingeben) können und liebe. ergänzung... auch diese "reiferen" gefühle mögen wohl all diejenigen, die sie erfahren nicht missen. meist ist man deswegen bereit, für den rest des lebens auf die anderen frühen emotionen (dürfen wir sagen "die schmetterlinge"?) zu verzichten und eben nicht, wie eine vorschreiberin schrieb "eine beziehung für ein paar (sic!) abenteuer hinzuschmeissen" oder zu riskieren...

lg, wirzwei
wirzwei
Dabei seit: 27.10.2007
Beiträge: 115
@maloney... ja denk du nur ans spielen dabei... erst recht, wenn du bei "spielen" an die PS3 denkst, dann ist ja alles ziemlich harmlos. wenn dann aber hände und peitschen ins spiel icon_wink.gif kommen sollten und "termine" in der realität... dann gib acht, sonst stolpertst du möglicherweise bald über die nächste "leiche" icon_biggrin.gif

lg, wirzwei
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
LadyM .. Zitat " ... Im übrigen lebe ich monogam und nicht polygam, aber manchmal fühle ich mich trotzdem etwas eingeschränkt in meinen Freiheiten, da mein Partner halt schon eine ganz andere Vorstellung hat als ich, aber als wir vor ca. 20 Jahren zusammenkamen, war es noch nicht so. Und eine Beziehung für ein paar Abenteuer hinschmeissen, das möchte ich ja dann doch wieder nicht.
Es hat halt jede Medaille 2 Seiten ....."

Irrtum, hier geht es weniger um 2 Seiten einer Medaille sondern mehr darum, ob ich als Mensch gerade Wege gehen kann. Bei kleinen Kindern, die vor einem Spielzeugregal im Laden stehen und sich nicht entscheiden können, werden wir ungeduldig "Jetzt mach doch mal" - aber wir selbst als Erwachsenen wollen uns später das Recht herausnehmen, alles gleichzeitig haben zu wollen: die grosse Freiheit, die innige Verbundenheit, Treue, Abwechslung, Spannung, Vertrautheit ... das geht nicht.

Und wenn sich mein Mann nach 20 Jahren dermassen weit von mir weg entwickelt hat, dass ich mich unzufrieden fühle, dann wäre bei mir akuter Rede-und Handlungsbedarf. Denn auf diese Weise passiert nicht schnell ein Unglück, sondern ich wäge mit ihm ab, wie schwer wiegen meine (und eventuell auch seine, denn wer sagt, dass er wunschlus glücklich in der Beziehung ist?) Defizite in Bezug auf die gemeinsam verbrachten 20 Jahre. Oft bleibt von der Vergangenheit nicht viel Verbindendes übrig, wenn BEIDE plötzlich erkennen, dass die Beziehung für niemandem mehr wirklich stimmt.

Ich denke, also bin ich hier falsch !
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
Ich erinnere mich, kürzlich Resultate einer Studie gelesen zu haben, die bestätigen, dass die Einnahme der Pille den Duft der Frau verändert - je länger, je mehr. Wenn dem so ist, dann stelle man sich folgendes Prozedere vor:

- Mädchen, 14jährig, nimmt Pille, hat erste sexuelle Kontakte
- Frau, 18jährig, nimmt nach wie vor Pille, eine tiefere Beziehung bahnt sich an
- Frau, 25jährig, nimmt nach wie vor Pille, die Beziehung verfestigt sich, Mann und Frau denken über eine gemeinsame Zukunft nach
- Frau, 30jährig, nimmt nach wie vor Pille, inzwischen verheiratet, Ehepaar denkt übers Kinderkriegen nach
- Frau, 32jährig, setzt Pille ab
- Frau, 35jährig, ist schwanger
- Frau, 40jährig, beginnt Mann in "die Nase zu steigen".........

....hat sich ihr Duft verändert? Kann er sie nicht mehr riechen? Sind es die Kinder, die die Frau verändern? Riecht eine andere besser? Endet mit der Erfindung der Pille die Monogamie?

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
mann_o_mann
Dabei seit: 04.04.2007
Beiträge: 324
Wäre noch interessant zu Wissen, wie viele Leute auch in Gedanken vollkommen monogam leben icon_wink.gif Gibt's hier welche im Forum??
-Badman-
Dabei seit: 31.03.2009
Beiträge: 507
@Maloney

Ja, aber nur ab 18 Jahren... ;-p

Seit nett zu euren Kindern; denn sie suchen euch das Altersheim aus.
LadyM
Dabei seit: 14.03.2009
Beiträge: 523
mann-o-mann,
wenn man es schafft Gedanken und Realität auseinanderzuhalten, dann ist das ja auch völlig legitim und doch ist es eine Gratwanderung, bei der man nie weiss, auf welche Seite man kippt ...

Blue,
im Prinzip unterstütze ich Deinen Beitrag völlig, aber oft versteckt sich dahinter eine Geschichte, die alles andere als einfach ist, welche ich aber im Forum nicht "auslegen" will. Oft ist es sehr einfach Ratschläge zu geben, aber nicht immer klappt das dann auch. Die Realität ist oftmals unberechenbar ...

The Show must go on....
Pippilangstrumpf
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 1243
taraxacum, das war im beobachter icon_smile.gif
Glockenblume
Dabei seit: 30.09.2009
Beiträge: 237
Gedanken, welche ich mir schon öfters machte, ist der Mensch von Natur aus monogam oder polygam veranlagt? Mein Gefühl sagt eher polygam. Ist diese Tendenz bei beiden Geschlechter gleich? Der Mann tendiert mehr zu Polygamie als die Frau. Mann möchte seine Gene möglichst breit verteilen, Frau möchte möglichst gesunde Gene von einem Mann erhalten.

Daraus schliesse ich, dass Monogamie eine Verstandessache ist. Und so entstehen dann diverse Konflikte in unserer Gesellschaftsform.

Die Wahrheit ist ein pfadloses Land.