Nachbarskinder

goodie31
Dabei seit: 04.04.2002
Beiträge: 2079
Ich denke du musst den ersten Schritt tun. Von sich aus kommen sie wahrscheinlich nicht. Ich kann mich erinnern, dass bei uns einige Mütter uh schwer getan haben, sich bei uns zu integrieren (im Quartiers-leben). Entweder ticken wir anders oder was auch immer. Wir wohnen jetzt 9 Jahre hier und ich hab mich ziemlich schnell eingelebt. Man muss aber selber Aktiv werden. Ich denke in einem Reihenhaussiedlung ist das nicht viel Anders, vielleicht ein bisschen aber sind ja auch *nur* Nachbarn.
jomoh
Dabei seit: 08.05.2006
Beiträge: 204
ich kann dir seeehr gut nachfühlen!! Bei uns handelt es sich um eine Familie, die noch nicht so lange fast neben uns wohnt und nur einen winzigen Rasen haben. Wir haben uns anfangs sehr gefreut, dass unsere Kinder endlich spontan mit Nachbarskindern spielen können und haben sie auch eingeladen in unseren grossen Garten mit Riesensandkasten. Und anfangs fragten ihre Eltern (es sind übrigens kleinere Kinder zwischen 2 und 8 Jahren) noch ein bisschen nach, mit der Zeit überhaupt nicht mehr. Sie konnten nachmittagelang bei uns sein, es kam gar keine Reaktion mehr, kein Merci und auch sonst nicht. Oder mal die Kids nach so einem Nachmittag abholen und fragen, wie's gegangen ist etc. Ich habe mich irgendwann nur noch ausgenützt gefühlt, es war soo selbstverständlich für die andere Familie, dass ihre Kids immer bei uns sein konnten.
Mir ist klar, dass wir anfangs viel zu offen waren und uns zuwenig abgrenzten, fällt uns sehr schwer. Wir haben dann mal Regeln wegen der Mittagszeit eingeführt, und ich habe mit der Zeit schon immer mehr Nein gesagt, aber es war trotzdem sehr schwierig, weil sie so distanzlos waren und wirklich IMMER kommen wollten... Und ja, mit allen anderen Eltern, mit denen unsere Kinder spielen, haben wir einen zwar losen, aber guten Kontakt und es ist auch gegenseitig mit dem Spielen, aber hier stimmte es einfach nicht mehr. Wir waren mit den Eltern immer mehr auf Distanz, aber sie fragten nie nach, hauptsache, ihre Kids konnten irgendwo sein.
Also suchten wir das Gespräch, versuchten wir das anzubringen, dass es für uns so nicht stimmt etc. Dann ein paar Tage später "hässelten" sie uns an, und wir gingen wieder reden (IMMER waren wir die Aktiven...) und sie verstanden das ganze überhaupt nicht. Sie sagten uns, wenn wir so "kompliziert" täten, kämen ihre Kinder gar nicht mehr, und so ist es nun, dass sie ein totales Verbot haben. Womit sie uns natürlich entlasten (sie meinten es sicher eher als Strafe oder so) und ihre Kinder aber strafen, weil die keine oder fast keine andern Freunde haben....

Also manchmal ist es eben nicht so einfach, mit ein paar Mal nein sagen noch längst nicht getan...

Sorry, ist etwas lang geworden...
jomoh
Dabei seit: 08.05.2006
Beiträge: 204
"Aber hör auf, dauerd etwas zu erwarten! Was soll denn immer das " ich erwarte ein Merci"-Zeugs?!
Also wieso denn auch? Merci, dass unsere Kinder mit ihren spielen dürfen? Hallo..!
Nein, also das leuchtet mir nicht ein. Ich finde, du bist ziemlich in der Erwartungshaltung"

Pina: eigentlich bin ich ja deiner Meinung und ich war bis vor kurzem überhaupt nicht so, was Nachbarskinder anbelangte, ganz im Gegenteil. Ich schätze es nämlich sogar sehr, wenn möglichst oft Kinder bei uns sind. Aber in diesem Fall war es so extrem- das fühlt man sich einfach irgendwann ausgenützt. Ist im Fall ihren früheren Nachbarn genauso gegangen wie uns.
Ich möchte ja auch nicht dauernd mercis erwarten, brauchts bei allen andern Bekannten auch nicht, nur wenns eben mal wirklich nicht mehr stimmt...
also deshalb verstehe ich dich, Katha, sehr gut! Irgendwann fühlte ich mich sehr eingeengt, und das ergab sich auch ein wenig durch die Lage der Häuser- unser Garten ist dann noch sehr exponiert und wir müssen immer an diesen Nachbarn vorbei, wenn wir nach Hause kommen. So sahen die Kinder, vor allem im Sommer, fast immer, wenn wir kamen oder gingen.

Und ich finde, es gibt eben irgendwann doch mehr Arbeit wenn andere Kinder mit im Garten sind oder auch im Haus: Zvieri essen, mehr aufräumen, Kinder nach Hause schicken... (war jeweils ein Kampf...) Und sie liessen oft ihre Fahrzeuge bei uns liegen und Sandelizeug, und es war den Eltern gleichgültig, kamen nie die Sachen holen.
jomoh
Dabei seit: 08.05.2006
Beiträge: 204
katha: ich habe erst jetzt noch deinen andern Beitrag gelesen: genauso wars bei uns auch- anhängliche Kinder, stundenlang auch drinnen und so. Und ich wollte sie ja doch nicht dauernd abweisen oder so, aber eben, es entsteht ein komisches Gefühl dabei, wenn die Eltern das scheinbar so selbstverständlich nehmen und deine Kinder dann nicht auch einladen... Man ist da schon in einer Zwickmühle...
Ein Gespräch kann auch sehr schwierig sein, s. mein Text unten, diese Eltern in unserem Fall haben's überhaupt nicht so gesehen wie wir... Aber es ist vielleicht doch ein Versuch wert.
Katha
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 10.03.2005
Beiträge: 28
Ja, Jomoh du sprichst mir aus der Seele, genau das meine ich. Ich möchte auf gar keinen Fall eine schlechte Stimmung, deshalb lasse ich sie oft einfach spielen. Ich denke auch, dass es doch zur guten Stimmung gehört, dass man unter Erwachsenen/Nachbarn auch einen (losen) Kontakt haben kann, wenn die Kinder zusammen spielen. Eingeladen haben wir die Nachbarn auch schon und wir waren einmal bei ihnen. Es müssen ja nicht gerade Einladungen sein, einfach ein Bewusstsein von gegenseitigem Achten. Wieso können Nachbarn nicht auch Freunde/Kollegen sein? Mit Kindern im gleichen Alter finde ich das praktisch, man muss nicht weit fahren, um sich zu treffen, Kinder profitieren etc.
Viele Nachbarn (hier in der Schweiz) verhalten sich so distanziert.
jomoh
Dabei seit: 08.05.2006
Beiträge: 204
vielen Dank, Katha, ja so sehe ichs auch, so wie du sagst "einfach ein Bewusstsein von gegenseitigem Achten".
Und ich finde auch, hierzulande ist man eher oder sehr distanziert, das stört mich manchmal. Aus dem Grund habe ich mich so über diese neuen Nachbarn und den spontanen Kontakt der Kinder gefreut... Aber im Nachhinein viel zu idealistisch, offensichtlich...
Und wie ich sehe, versucht ihrs ja schon mit dem Kontakt zu den Eltern.

Was ich dann mit der Zeit gemacht habe, aber es fiel mir unglaublich schwer: wenn unsere Kids mit andern abgemacht haben, den Nachbarskindern nein gesagt, dass sie wenigstens da nicht noch jedesmal dabeisein konnten. Und ich versuchte, dass sie nicht mehr dauernd auch gerade reinkamen, sondern draussen spielten, sodass ich sie nicht noch immer aus dem Haus "komplimentieren" musste.
Sinalco
Dabei seit: 23.04.2003
Beiträge: 1255
@jomoh und katha

Ich finde Euer verhalten echt so bünzlig. Meine Kiddies können spielen, mit wem und so lange sie wollen. Bei uns zuhause, bei denen zuhause - so what ?! Habe auch schon Nachbars Mädel öfter bei mir gehabt, als mir eigentlich lieb war, aber wie schon jemand schrieb, die Kinder spielen zusammen, ich muss sie nicht hüten. Die Kids sind happy und ich hab Zeit für mich, wo ist das Problem ?
Seid ihr Mütter gar am Ende eifersüchtig, dass Eure Kinder zuviel Zeit mit jemand anderst als Euch verbringen ?

Gruss
s.

You don't get always what you want - you get what you need!
jomoh
Dabei seit: 08.05.2006
Beiträge: 204
sinalco: da bist du ziemlich daneben mit deinen Urteilen- von wegen bünzlig- waren wir bisher eben gerade nicht, wenn du meinen (sorry, etwas zu langen...) Text gelesen hast. Wir sind normalerweise sehr offen für andere Kinder und ich empfinde es sogar sehr als Entlastung, wenn unsere Kinder mit andern spielen können und für unsere Familie natürlich als Bereicherung.
Unsere Situation ist wirklich extrem geworden- eben Dauerbelagerung, es wurde auch unseren Kindern, die ja noch viele andere Freunde haben, zuviel.
jomoh
Dabei seit: 08.05.2006
Beiträge: 204
Nachtrag Sinalco: "Meine Kiddies können spielen, mit wem und so lange sie wollen." Einverstanden, aber wenn deine Kinder IMMER bei den gleichen Nachbarn und nur bei diesen spielen würden (und umgekehrt nicht) würdest du das auch selbstverständlich finden?
pina
Dabei seit: 01.09.2008
Beiträge: 245
Ja ich glaube dir. Und denke ungefähr zu wissen was du meinst.
Wie schon erwähnt, erwarte kein Merci.
Ich glaube, wenn du das so schreibst, ist es, weil du irgendwie spürst, dass es nicht stimmt. Jedenfalls für dich (oder dich und deinen Mann) nicht. Dann ist wohl halt wirklich etwas nicht ganz pusper. Vielleicht sind die Eltern momentan in einer Konfliktsituation und sind froh, wenn ihre Kinder zwar in der Nähe, aber halt doch beschäftigt sind. Das ist ja ein Idealfall mit euch nebenan. Ich denke deine Kinder sind etwas älter als die Nachbarskinder, somit sind auch sie kleine Aufpasser. Vielleicht sind also die Eltern froh, wenn sie momentan keinen näheren Kontakt haben (müssen) aus welchem Grund auch immer. Versuchs so zu akzeptieren. UNd hör auf dein Gefühl. Wenn die kleinen Kinder nicht stören, lass sie bei euch spielen, wenns zuviel wird sag es klar und deutlich. Somit stimmts dann vielleicht auch wieder für dich.

Ihr seit Nachbarn und das evtl noch für lange Zeit, also .. vielleicht wirds ja auch besser oder anders mit der Zeit. Lass mal Gras drüber wachsen und mach einfach wie es für dich stimmt. Dann kommt es bestimmt gut.