Nachbarskinder

taucherli74
Dabei seit: 19.10.2004
Beiträge: 553
Wir wohnen in einem sehr kinderreichen Quartier mit mehreren Spielplätzen. Unsere 2 Töchter sind wenn es nicht grad super kalt ist und aus Kübeln regnet immer draussen. Abmachen um drinnen zu spielen kommt bei uns eigentlich nur im dicksten Winter vor. Sie gehen meistens auf einen der Spielplätze, da treffen sie sich und irgendwann kommen sie mit ihren Freundinnen zu uns in den Garten aufs Trampolin - ist halt schon ein Magnet. Dies ist für mich an und für sich kein Problem aber ich hab auch absolut keine "Skrupel" Kinder zu welchen unsere normalerweise keinen Kontakt haben und die einfach mitlaufen um aufs Tramp zu können weg zu schicken.
Die eine Schulfreundin der grossen wohnt vis à vis über die Quartierstrasse - also ein Katzensprung. Sie kommt immer mit dem kleinen Bruder im Schlepptau und sie kommen immer so kurz vor der Zvierizeit zu uns rüber (Mutter ist meist am arbeiten und Vater arbeitet Schicht und schläft wahrsch. viel am Nami). Auch da hab ich zum Mädchen schon einige Male sagen müssen, dass sie schon kommen könne aber ihren kleinen Bruder wolle ich nicht immer dabei haben da er unsere 2 immer plagt und schlägt was ich nicht akzeptiere, auch hält er sich nicht an die Trampolinregeln. Ich geb immer allen Kinder welche grad da sind zur Zvierizeit etwas zu trinken und stelle Früchte hin und ab und zu gibts auch ein Glace. Vor 2 Wochen hatten wir aber folg. Situation: Samstag Nami, mein Mann und ich im Garten unsere 2 auf dem Tramp. Das Mädchen und der Junge kommen rüber - gehen aufs Tramp, grüssen weder mich noch meinen Mann. Ok - dann kommt der kleine ab dem Tramp und sagt zu mir: ich habe Durst! Sie waren zu diesem Zeitpunkt etwa 5 Minuten bei uns. Ich sagte ihm dann, hallo lieber xxx - jetzt kommt ihr direkt von zu Hause und das erste was du sagst ist - ich habe Durst. Warum hast du nicht zu Hause was getrunken? Keine Antwort. Ich holte ihm einen Becher Wasser - nicht wie sonst Sirup. Nach 15 Minuten stieg das Mädchen vom Tramp und sagte ihrem Bruder sie gehe nun heim. Kein Merci - kein Tschüss weder zu unseren 2 Girls noch zu uns. Unsere Grosse verstand die Welt nicht mehr und wusste nicht warum sie so plötzlich gingen. Ein paar Tage später war unsere Grosse dann bei ihr drüben zum spielen (kommt etwa alle 2 Monat vor) um halb sechs kam sie rüber - ich hab Hunger - ich zu ihr, habt ihr keinen Zvieri bekommen - nein es gab nichtsicon_frown.gif Am nächsten Tag kamen die 2 wieder rüber und da konnt ich mich nicht mehr zurückhalten und hab dem Mädchen (8.5) mal gesagt wie ich es haben will wenn sie zu uns kommt - ich erwarte Basics wie Hallo, Merci, Bitte und Tschüss und dass ich sie in Zukunft auch mal nach Hause schicken werde zum Zvieri essen. Deswegen meld ich mich aber nicht bei den Eltern - ich kenne sie zwar - wir grüssen uns mehr nicht - will ich auch gar nicht. Die Mutter hat mich auch noch kein einziges Mal gefragt ob es ok sei dass die Kinder zu uns rüber kämen...und ein Merci erwarte ich schon gar nicht. Mir tun da halt eher die Kinder leidicon_frown.gif Die kommen ja auch immer erst raus wenn sie sehen das wir zu Hause sind.

@hypericum: verstehe nun nicht ganz warum dich das einschränkt würde - Frau kann ja ganz einfach NEIN sagen und zu den Kinder sagen, so jetzt muss ich einkaufen gehen oder ich hab noch einen Termin und ihr geht nun nach Hause - fertig! Also da hab ich absolut kein Problem damit.
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
Eni ähnliches Thema hatten wir schon gerade erst.
Also für mich gibt es zweierlei Arten von Besuchskinder: Die einen kommen von ausserhalb des Quartiers und da werden klare Zeiten fixiert. Für die andere Mutter muss diese Abmachung verbindlich sein. Schliesslich vertraut sie darauf, dass ihr Kind in dieser Zeit bei mir betreut ist.

Dann gibt es die Kinder im gleichen Quartier, die einfach mal so schauen, wer zu Hause ist. Oder die Kinder sind draussen und gehen im Laufe des Spielens zu einem Gschpänli nach Hause. Da fühlte ich überhaupt keine Verpflichtung.

@ Taucherli
Deine Situation kenne ich. Und die Schwierigkeit dabei, Kinder lernen ganz unterschiedliche Werte kennen und die sind nicht immer mit unseren kompatibel. icon_wink.gif So ist das Verhalten dieser Kinder gar nicht böse, sie kennen es einfach nicht anders. Und: wer wagt gewinnt, oder bekommt was zu Trinken. Probieren kann man immer, im schlimmsten Fall gibt es halt ein Nein.
Aber Kinder lernen schnell und so ist es eine Bereicherung, wenn man ihnen beibringt, dass es anderswo andere Regeln gibt.
Bei Nachbarskindern, die viel häufiger bei uns waren als umgekehrt, die habe ich zum Zvieri essen auch mal wieder nach Hause geschickt. Nachher durften sie dann wieder kommen.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Leji
Dabei seit: 11.05.2008
Beiträge: 605
ich sehe es als geschenk an unsere kinder. sie spielen gern mit anderen kindern. und ich mache ihnen gern die freude, dass sie kinder einladen dürfen. wenn es mal nicht passt, dann sage ich das den besucherkinder.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@taucherli: Wir hatten vor ein paar Jahren ein grösseres Pool. Da kamen auch Kinder, mit welchen unsere noch nie gespielt haben, zu Besuch und wollten baden.

Dies hat sich sehr schnell wieder eingependelt. Entweder unsere Kinder haben direkt gesagt, sie können nicht kommen, oder wir Eltern haben auch mal gesagt, heute sind genug Kinder hier, spielt doch mit euren Gspändlis.

Es ist ein Unterschied, ob die Kinder einfach gerne zusammen spielen oder ob es einfach unser "Angebot" ist, die sie (aus-)nutzen.

Als unser Grosser erst ein paar Jahre alt war, kamen auch ein Nachbarsjunge und sein Freund, beide 10 Jähre älter, und spielten bei uns im Pool. Dabei waren sie so wild, dass der Kleine fast ertrunken war. Da schickte ich sie heim, sie kamen auch nicht wieder, sie haben gemerkt, dass sie nicht "richtige" Gspändlis sind.
;o)tja
Dabei seit: 11.02.2007
Beiträge: 3402
ich purzle immer wieder über das merci sagen!

vielleicht bin ich etwas anders, denn bei uns (am alten wohnort) standen die mamis jeweils am gartenzaun und fanden, sie könnten mich doch mit soooooo vielen kindern nicht alleine lassen, das wäre doch eine zumutung für mich. und so spielten dann ca 8 - 10 kinder bei uns im garten und ich trank mit ihren mamis auf der terrasse kafi. ich konnte sie doch nicht alle am gartenhag stehen lassen.

darum arbeite ich nun wohl wieder in meinem "alten" beruf ;o) da kommen die eltern nur an besuchstagen mal gucken!


meine kinder spielen mit anderen kindern und das ist gut so! meine grenzen setze ich, aber so, dass es die kinder nicht total einengt!

maul halten, land gewinnen, sicherheitabstand!
hypericum1
Dabei seit: 18.05.2004
Beiträge: 779
@taucherli
ich denke es ist nicht genau dieselbe situation, die ich meine. bei uns ist es nicht so, dass die nachbarschaft die ganze zeit in unserem garten ist.

wenn kinder da sind möchte ich sie ja nicht konstant heimschicken, vorallem wenn sie dann wirklich toll am spielen sind.
darum ist es mir lieber sie machen richtig ab und sind dann auch auf wissen der eltern hier.

wenn es "halbfremde" kinder wären die einfach reinschauen, hätte ich sicher kein problem sie jeweils heim zu schicken.
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 0
Wieviel EINFLUSS haben die Nachbarn auf sich selbst? Gerade wer so sparsam mit anderen umgeht, hat manchmal auch nicht gelernt, mit seinen vielen eigenen Talenten & Kräften gut und reichlich umzugehen. Als Ich-kann-Schule-Lehrer sehe ich mit Sorge, wie wir von klein auf von einem direkten Umgang mit unseren Talenten abgelenkt und verarmseligt werden. Wenn die Kinder frisch in die Schule kommen sprühen sie oft noch vor Leben - bergehoch über dem Niveau ihrer Lehrer. Dann werden sie "erzogen" = auf das Niveau der Erwachsenen gedrosselt. Und das sehen wir als pädagogischen Erfolg an.
Nun, wenn Deine Nachbarn nicht (mehr) mit ihren Talenten umgehen können und sie verhungern lassen, kann das durchaus ein Vorteil für Dich sein. In der Ich-kann-Schule gilt: "Wenn ich deine Kräfte BESSER behandle als du, mögen sie mich und folgen mir lieber als dir." Da es ja Seelen- und Geisteskräfte sind, ist es ein Leichtes, ihnen IM GEISTE all das GUTE zuzudenken, was ihnen für ihre GUTE Entwicklun g fehlt. Einfach gut denken, mehr ist nicht nötig. Damit veränderst Du die Schwingung und die Atmosphäre und sie werden anders. Und wenn Du es besonders stark erleben willst, dann denke zuerst Dir selbst alles GUTE zu, dann wirkt es für Dich! Ich freue mich auf Euren Erfolg.
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué
kleine hexe5
Dabei seit: 07.10.2006
Beiträge: 255
hallo
habe nur quergelesen. bei uns hats auch viele kinder, aber in der mitte der siedlung einen spielplatz. sind die kinder meistens. ab und zu gehn sie in fremde gärten und dann fragen meine kinder, ob sie das dürfen und ich frage, ob deren eltern einverstanden sind. bünzli??? ich finde das ANSTAND. meistens ists i.o, amigs gehts halt nicht. v.a. mag ich nicht, wenn MEINE kinder tagelang in nachbars garten bädli planschen. finde ich nicht gut. ich bin für AUSGEGLICHENHEIT. bünzli? anstand, finde ich. und ein merci darf auch mal sein, lieber eins zuviel als eins zuwenig. meine meinung.

wenn du mehr kontakt möchtest, wäre ein open house gut, finde ich. hattet ihr nachbarn eingeladen beim einzug? oder halt ein grill oder so mit der ganzen siedlung. wäre wohl aber an dir, das zu organisieren. "vo nüd chunnt nüd..."

ich verstehe dich schon, sag mal NEIN. hatten hier ein nachbarsmädel, der sagte ich immer wieder nein, weil nicht ICH für sie verantwortlich bin. jaja, kopf in sand stecken, denkt ihr nun. nein nein, habe mit jemandem geredet und der nahm sich der familie an, die zog nun weg. wir eltern dürfen auch zu fremden kindern NEIN sagen. dann sind wir mal die blöden, sind wir eh immer...

ciao
Katha
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 10.03.2005
Beiträge: 28
Danke für Eure Meinungen zum Thema. Offensichtlich beschäftigt dieses Thema viele Eltern. Die verschiedenen Meinungen haben mir wirklich weitergeholfen und ich kann das Ganze entspannter angehen oder sonst muss ich halt etwas ändern oder halt einfach einmal mehr nein sagen. Ich schliesse mich denen an, und bin froh, dass ich nicht die einzige bin, die so denkt, die auch mal merci sagen, wenn die Kinder woanders waren. Das hat doch nichts mit bünzlig zu tun. Wenn schon sind wir gar nicht bünzlig, da wir ja sehr offen sind und die Kinder ja oft bei uns sind und wir sie spielen lassen und auch mal was zu essen oder trinken anbieten etc. Mir ist einfach sehr wichtig, dass das Ganze auf Gegenseitigkeit beruht, ein Geben und Nehmen. Aber heutzutage wird halt schon oft gerne genommen und sobald man sich selber engagieren muss, hat man keine Zeit oder zieht sich zurück. Eingeladen zum grillieren haben wir die Nachbarn übrigens auch schon nur sind sie halt sehr ichbezogen und haben wie mir scheint eher weniger Freunde, klar das muss man einfach akzeptieren und die Kinder dennoch spielen lassen, denn das sind - so wie auch viele sagen - zwei verschiedenen Themen. Ich freue mich auf weiter Meinungen.