Persönliche Fragen zu Kreißsaal und Geburt

Miss Maple
Dabei seit: 10.03.2010
Beiträge: 513
am schlimmsten empfand ich es im geburtshaus bei der zweiten geburt. in der nacht, nachem mein kind zur welt gekommen ist, hat eine frau geboren. sie musste so laut und so lange schreien, dass ich nicht mehr wusste, wie ich damit umgehen sollte! ich hörte radio, steckte mir die finger in die ohren. ich hatte fast selber das gefühl mitpressen zu müssen, die eigene geburt war noch so nah! die schmerzschreie dann umschlugen in glücksschreie, war ich ganz schön froh!
menorca
Dabei seit: 03.10.2006
Beiträge: 277
ich lese immer wieder hier von irgendwelchen pausen. nein die hatte ich nicht. man hatte mir zuerst 2 tage lang wehenhemmer gegeben, weil ich die 37. woche noch nicht erreicht hatte, trotzdem hatte ich immer wieder wehen und als es endlich nach 2 tagen auch eröffnungswehen waren, gaben sie mir wehenmittel um die geburt voranzutreiben.
lags vielleicht am wehenmittel, dass ich von diesen besagten pausen weit und breit nichts sah?
Balance
Dabei seit: 08.01.2009
Beiträge: 2951
Die letzten zwei Kinder gebar ich ohne PDA oder andere Schmerzmittel und man kann sich auf die 3 wichtigen Schritte konzentrieren:


Während der Eröffnungsphase sollte man mit leicht geöffnetem Mund tief atmen. Zu Beginn der Wehe langsam ein- und ausatmen. Im Idealfall in jeder Wehe einmal. Dies fördert die Entspannung.

(das ging bei mir problemlos)

Während der Preßwehen sollte man etwa die Hälfte der Lungenkapazität einatmen, dann Luft anhalten und mit aller Kraft nach unten pressen (evtl. verbunden mit tiefes stöhnen, brummen, lautes aah = nimmt der Druck weg / Ventil), in jeder Wehe etwa zwei- bis dreimal. In den Wehenpausen tief ein- und ausatmen.

(klappte bei mir ca. zu 70 %)

Während der Geburt des Kopfes hechelt man, dadurch vermindert sich der Schmerz auf den Damm. Außerdem soll der Kopf langsam durchtreten, also darf man nicht mehr pressen.

Betr. Schmerz: jeder Mensch empfindet es anders, jeder Mensch verarbeitet schlussendlich anders, aber (fast) alle Frauen empfinden schlussendlich das gleiche, das pure Glücksgefühl, wenn das Baby in den Armen liegt, und drängt die schlimmsten Momente zurück.

Ich wünsche Dir alles Gute, Glück, Mut und ganz viel Kraft !

Lebe Dein Tag wie es Dein Letzter wäre
shrekli
Dabei seit: 19.10.2009
Beiträge: 716
Bei meiner 3. Geburt habe ich von nebenan eine Frau schreien gehört und mir gedacht, dass man mich dann im Fall nicht so hören soll..

Ich war bei allen 3 SS in einem Geburtsvorbereitungskurs, beim 2. und 3. Kind war der Kurs für Fortgeschrittene. Während den Geburten habe ich einfach das aus dem Kurs rausgesucht, was für mich gestimmt hat. Klar hats weh getan, aber rumbrüllen musst du nicht.
Und wenn doch - dann ists dir im Moment vermutlich egal icon_smile.gif

Bereite dich einfach gut vor, finde eine Atemtechnik, die für dich stimmt, dann gehts schon. Alles Gute!
pluto
Dabei seit: 23.10.2002
Beiträge: 2313
Als Mann stell ich mal einfach so eine These in den Raum:
Ist es nicht auch zusätzlich noch eine emotionale Sache der Gefühle und der Rolle? Beim Sex ist man teilweise ja auch sehr laut ohne dass es Schmerzen währen und vor allem es ist akzeptiert dass man dabei laut sein kann. Ich denke daher ist es auch bei der Geburt nicht alleine der Schmerz, sondern das Zusammenspiel mit Emotionen und Gefühlen und der Tatsache dass man auch hier einfach laut sein darf.

Der denkende Mensch ändert seine Meinung. (F.N.)
Corinna
Dabei seit: 05.02.2010
Beiträge: 2187
oh wie ich dir nachfühlen kann!

Ich erzähl dir ein paar Dinge mehr. Mich hat es immer beruhigt, wenn ich das Drumherum auch hören durfte.

Zu der Zeit meiner ersten Schwangerschaft liefen im Fernsehen die Geburtssendungen rauf und runter. Und scheisse ja, ich hab mir den ganzen Mist auch noch reingezogen icon_smile.gif und nach jeder Sendung die ich sah, hingen meine Ohren tiefer auf den Schultern!
Ehrlich, ich hatte tierisch Angst vor der Geburt, vor den Schmerzen, vor dem Schreien, sogar vor dem mich-blammieren!

Ich war so sehr mit meiner Angst beschäftigt, dass ich ganz vergessen hatte das Krankenhaus und die Geburtssääle besichtigen zu gehen. Ein paar Tage vor der Geburt kam mir das auf einmal in den Sinn und ich rief im Spital an. Ich konnte dann zwei Tage später an eine Führung gehen. Da waren alles "flachbäuchige" Frauen, die all ihre Fragen stellten. Und ich schob meinen (sorry der Ausdruck... aber wahr!) riesen Ranzen durch die Räume. Es sei erwähnt, dass ich über 30 Kilo zugenommen hatte und echt ein Walfisch war!

Mitten in der Führung gingen dann die Wehen los... jaja, isch super lässig! Ich war da schon zwei Tage am Übertragen. Ich wollte unter keinen Umständen die Führung stören und atmete ganz still für mich alles einfach weg. Gleichzeitig quetschte ich meines Mannes Finger platt.

Eine Schwester die die Führung machte, merkte dann aber doch, dass mit mir etwas nicht stimmte. Sie fragte mich, ob ich denn die Geburtstasche grad dabei hätte. Nein, hatte ich natürlich nicht... wer rechnet denn mit sowas *naivwar*

Nun gut, ich brachte die Führung hinter mich und wollte dann aber doch noch mal nach Hause meine Tasche holen.
Zu Hause beruhigte sich die ganze Nummer etwas und ich wartete noch einen Tag zu.
Am nächsten Morgen ging dann Blut ab, von Schmerzen weit und breit keine Spur. Ich rief im Spital an und sie wollten mich dann grad mit der Ambulanz holen. Aber das wollte ich nicht. Ich rief meinen Mann bei der Arbeit an, packte meine Tasche fertig und setzte mich auf die Bank vor dem Haus um auf ihn zu warten.
In dem Moment war ich sowas von entspannt und ruhig. Trotz der ganzen Ängste und Nervosität im Vorfeld!

Bald schon quitschten Reifen und mein Mann flitzte an mir vorbei. Ich kam mir echt vor wie im Comic, ich "sah" nur Wölkchen und hörte so doofe Geräusche wie "doing" "knall" "ping" und "tätsch". Er sauste durchs Haus, voll hysterisch und suchte mich (????).
Ich packte in dieser Zeit die Tasche ins Auto, legte ein Tuch auf den Sitz und sass ins Auto und wartete auf meinen Mann. Ich gebe zu, kurz überlegte ich, ob ich selber fahren soll. Aber da meldeten sich bereits die ersten Wehen und ich traute mich nicht.

Nun gut, er "fand" mich und wir gingen los! Ich drohte ihm noch an, dass ich selber fahre, wenn er jetzt nicht endlich runterkommt von seinem Tripp!

Im Spital beruhigte er sich dann auch und auch ich war sehr ruhig. Trotz der Wehen. Heute würde ich das so erklären: ich war einfach "reif" für die Geburt, drum war auch die Angst wie weggeblasen.

Leider hatte ich trotz all der inneren Ruhe keine berauschende Geburt. Mein erstes Kind war ein "Fätzen" mit 54cm und 4200gr. Es dauerte 36 Stunden, bis ein Arzt merkte, dass mein Sohn leider nicht auf natürlichem Wege kommen wird und wir daher einen KS machen müssen.
Für mich war das aber schon in Ordnung. Nach so vielen Stunden ist es echt wurscht, wie das Kind kommt, hauptsache es kommt!
Ich hatte nur zwei Bedürfnisse zu der Zeit. Ich will mein Kind sehen, und dann sofort ganz fest und ganz lang schlafen!!!

Ja und dann kam er... oh wie wunderschön! Kein Kind war je so schön zuvor!!!! Weisst du, dann kommen so unglaublich viele Gefühle geballt auf dich zu, das haut dich echt aus den orthopädischen Socken!

Schlafen konnte ich danach noch mal 24 Stunden nicht! Zuviel Adrenalin!!! Ausserdem musste ich pausenlos mein Kind anschauen - unglaublich dieses Erlebnis.

So und nun noch mal zu deiner Frage: nein, ich hab nicht geschrien, und ja ich hab andere Frauen schreien hören. Und es war mich total egal! Ich hab aber in der Zeit der Wehen mein ungeborenes Kind etwa 1000x "verschenkt".

Ja es tut weh. Aber ich kann jeder anderen Frau auf diesem Planeten beipflichten, die gesagt haben, es ist ein positiver Schmerz. Man weiss WARUM es weh tut, und man kann sich aktiv daran beteiligen. Man muss es nicht einfach nur erdulden wie eine Migräne oder sowas.
Ich habe nach jeder Wehe gesagt: "die chunnt nie meh". Und so ist es doch auch, jede die vorbei ist, ist eine, die du geschafft hast.

Ich wünsche dir eine wunderbare Geburt, viel Freude dran und viel Energie.

http://www.9-i.ch

♥ Lache - und die Welt lacht mit dir ♥
Gelöschter Benutzer
ich habe meine drei kinder spontan ohne schmerzmittel geboren und wie bei dir hiess es auch, ach, das haben schon millionen vorher geschafft. stimmt, aber WIE! und viele habens nämlich auch nicht geschafft, das ist mir während der ersten geburt sehr bewusst geworden als mir keiner helfen konnte weil die wehenhemmer nicht wirkten und es für die pda zu spät war icon_frown.gif

nundenn, die geburt war eigentlich kurz (6 std. ab erster wehe) und wäre vermutlich undramatisch verlaufen hätte ich pressen dürfen als ich pressdrang hatte, so ab der 3. stunde. danach ging fast alles schief und ich war geschockt von diesem erlebnis. ich hab gebrüllt. die hebamme hat sich mehrfach für alles entschuldigt, nundenn, sie konnte ja nix dafür...

die zweite geburt war easy, nahezu schmerzfrei, die beiden presswehen waren anstrengend aber ok, nach 2 stunden war das kind da.

das dritte wurde eingeleitet weil übertragen. nach gut 1.5 stunden war es da. die hebamme hat während der geburt besorgt gefragt, ob es denn gehe so ohne wehenpausen - was mich erstaunt hat. ja gut, ich kann mich bei keiner geburt an irgendwelche pausen erinnern aber die erste geburt stand trotzdem in keinem verhältnis zur dritten.

ich hätte vom ersten kind an eine geplante pda machen sollen, finde ich. das würde ich meiner tochter auch raten eines tages. ich glaube, das glücksgefühl hat man trotzdem aber all die anstrengungen und anpassungsschwierigkeiten nach einer schweren geburt entfallen.

gebären ist extrem persönlich, dein körper ist individuell und die schwangerschaft sowie dein baby tun das ihre dazu. du könntest 1000 berichte lesen und trotzdem wird die geburt deines kindes wieder anders sein.
*paxxie*
Dabei seit: 29.06.2010
Beiträge: 1478
Die freiarbeitende Hebamme, die unseren Geburtsvorbereitungskurs gegeben hat, sagte, dass Schreien positiv ist, so macht man "oben" und "unten" auf. (dh hat positive Auswirkung auf den Gebärmutterhals) In den Spitälern habe sie das natürlich nicht unbedingt gern, und hätten lieber Ruhe icon_wink.gif
Gelöschter Benutzer
paxxie, meine geburtsvorbereiterin sagte, dass der kiefer und die gebärmutter einen zusammehang haben. sie empfiehlt das laute veratmen, das aaaaaaahhhhh und ooooohhhhh etc. damit man die zähne nicht zusammenbeisst und locker bleibt, oben wie unten.

uff, ich will nicht mehr zurück icon_biggrin.gif
Gelöschter Benutzer
Ich habe während beiden Geburten meiner Kinder nicht geschrien - hatte auch kein Bedürfnis dazu. Eine Geburt ist etwas vom Eindrücklichsten was das Leben zu bieten hat. Es ist auf jeden Fall ein anstrengender Akt. Bei guter Vorbereitung und einer positiven Einstellung ist das im schlechtesten Fall ein bewältigbares Ereignis und im besten Dein berührendstes überhaupt.
Während der Geburt verändert sich Dein Bewusstsein, dies wird vermutlich bedeuten, dass Du alles was weiter als 2m entfernt von Dir ist, gar nicht mehr wahrnimmst. Du wirst alle Deine Kraft für Dich und Dein Kind brauchen - das hat die Natur gut eingerichtet. Auch das Zeitgefühl wird völlig verändert sein.
Ich habe in einem Geburtshaus geboren, d.h. wir hatten die Hebamme und das Haus für uns allein.