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Ich habs damals verdrängt und als normal angesehen... Mir ging es nach meiner ersten Geburt (ungeplante SS) schon im Spital sehr schlecht, habe ständig geheult, konnte dies aber vor den Krankenschwestern und Ärzten und Besuchern gut verbergen. Danach zu Hause war ich ein Häuffchen Elend, bin nur rumgelegen, konnte mich zu nichts aufraffen, war immer müde und traurig, habe viel geweint. Meine Tochter habe ich versorgt, sie aber wenn immer möglich meinem Mann (damals noch Freund) in die Hände gedrückt. Glücklicherweise war und ist er ein äusserst liebevoller Vater, welcher sich immer rührend um unsere Tochter gekümmert hat.
Ich habe dann sehr schnell wieder zu Arbeiten begonnen und von diesem Moment an ging es mir massiv besser. Ich habe wieder einen normalen Alltag gelebt mit Kind und Freund und es lief gut. Einzig konnte ich nie eine tiefe Bindung zu meiner Tochter herstellen, wie es eigentlich zu einer Mutter-Tochter Beziehung gehört. Ich war jeweils froh, wenn mein Mann sich um sie kümmerte. Da ich dies aber als Kind selbst so erlebt hatte, war es für mich "normal", ich dachte immer, ich sei einfach nicht so eine "Gluggere" wie die anderen Mütter um mich rum. Realisiert, dass da was definitiv nicht stimmt in der Beziehung habe ich erst, als mein zweites Kind zur Welt kam und mich die Gefühle zu diesem Kind fast überwältigt haben. Da wurde mir bewusst, dass ich wohl ein grosses Problem habe...
Habe dies dann mit einer Therapeutin aufgearbeitet und habe heute zu beiden Kindern einen tollen Bezug und liebe beide abgöttisch, beide auf ihre ganz eigene Art. Meine Therapeutin ist überzeugt, dass die "schlechte" Beziehung zum Kind von der postnatalen Depression herführt.
Lebe jeden Tag, als wäre es dein Letzter!!!