Psychische Spätfolgen nach Sterilisation

Gelöschter Benutzer
Hallo Blume67 war nun seit langem wieder mal im Forum. Vielleicht ist ja noch jemand da der noch eine Idee hat. Ich war nun 9 Monate in der Klinik und mache nun zwei Mal die Woche Traumatherapie bei einer sehr fähigen Person nur denke ich dass die PTBS die auch noch diagnostiziert wurde wohl nie mehr weggeht.

Posttraumatische Belastungsstörungen können chronisch werden und so schleppe ich mich einfach durch den Alltag. Ich habe auch öfters Angst dass man mir die Kinder wegnimmt da ich nun so instabil geworden bin.

Was mich am meisten schmerzt ist die Tatsache dass mein Frauenarzt lügt weil er geschrieben hat dass wir umfassende Gespräche auch mit meinem Mann zusammen hatten und das ist einfach nicht wahr. Er versucht sich nun mit Lügen da rauszuziehen was ich schlimm finde.

Ich glaube ich werde mich nie damit abfinden keine Kinder mehr bekommen zu können und am meisten schmerzt es mich dass mich darin niemand versteht das macht sehr einsam dabei war ich mal eine fröhliche Mutter wie schnell das ändern kann. Leider hat es auch keinen Frauen die was ähnliches erleben und mir berichten könnten. Nun vielleicht weiss ja jemand noch was man machen könnte? Gruss an alle ich habe soooo viel probiert.
Paxxie
Dabei seit: 04.01.2002
Beiträge: 594
Tragemama, tut mir leid dass es dir nicht besser geht

Ich komme wieder mit der EMDR! Hast du das schon versucht? Diese Technik wurde auch bei Leuten erfolgreich angewendet, die den Genozid in Rwanda miterlebt haben.

http://www.emdr-ch.org/de/020_therapeutInnen/index.asp
giba11
Dabei seit: 06.08.2008
Beiträge: 809
Hallo Tragemama

Ich habe gerade sehr berührt Deine Geschichte gelesen.
Ich kann Deine Gefühle nicht wirklich nachvollziehen. Denn ich habe nicht das Gleiche erlebt und bin nicht gleich gestrickt wie Du. Aber so ist es. Jede Lebensgeschichte sieht anders aus und jeder geht anders mit Ereignissen um.

Bei mir endete die Geburt des 3. Kindes in einem Notfallkaiserschnitt. Mit Vollnarkose. Ich wurde nicht orientiert, dass es Vollnarkose gibt. Beim "intubieren" oder wie auch immer das heisst, geriet ich in Panik. Mein letzter Gedanke vor der Vollnarkose war, dass mich jemand würgt und ich keine Luft mehr kriege und ich doch eigentlich mein Kind 08/15 mässig auf die Welt bringen möchte - nach 2 verknorzten Geburtserlebnissen. Nun denn. Ich hatte aber nicht noch andere "Baustellen". Jedenfalls habe ich die Panik, den Frust, den Ärger über das OP-Personal, die Trauer über den Geburtsverlauf etc. nicht im Körper speichern lassen. Ich habe alles Schocks und Belastungen aufgelöst mit Tierra-Sol.

Ich habe durch diese Methode gelernt, dass man sich selber am meisten Schaden kann. Aber im Gegenzug sich selber eben auch am Besten helfen kann.

Ich hatte durch Mobbing in der 9. Klasse ein schlimmes Schuljahr. (Natürlich kein Vergleich, mit Deinen traumatischen Erlebnissen). Den Hass auf 2 Personen habe ich die ganze Zeit mit mir herum getragen. Erst 20 Jahre später konnte ich diesen Hass durch Tierra-Sol loswerden.
Ich habe realisiert, dass dieser Hass nur mir selber schadet. Nur mich selber hindert. Die 2 gehassten Personen, lebten fröhlich ihr Leben weiter und waren unbeeindruckt von meinem Hass, weil sie ja nichts davon wussten. Also die Einzige Person, die der Hass zerstörte war mich selbst.
-> Verstehst Du, vorauf ich hinaus will?

Nùme Muet, aus chùnnt guet!
giba11
Dabei seit: 06.08.2008
Beiträge: 809
Ich bin noch immer die ganze Zeit am überlegen, welche Worte Dir am Besten weiterhelfen könnten.

Vergiss' den Frauenarzt und was er erzählt. Du hast Deine Empfindungen. Und die sind ihm egal. Es betrifft ihn nicht. Es betrifft DICH. Es spielt heute keine Rolle mehr, was damals genau geschehen ist. Es ist geschehen. Es spielt heute nur noch eine Rolle, wie Du damit umgehst. Was Du damit anfängst. Hass schüren und speichern und Dir selber schaden? Oder die Ereignisse loslassen und Dein Fokus auf etwas anderes lenken?
In erster Linie mental, dann aber auch emotionel und körperlich.
Aber wenn Du es in Gedanken nicht zulässt, in eine andere Richtung zu schauen, können Dir auch die Gefühle und der Körper nicht folgen.
Die Macht der Gedanken ist riesig. Und nur Du hast die Macht über Deine Gedanken.

Schreibe Dir Deine Positiven Eigenschaften, Deine positiven Erinnerungen, Deine Glücksmomente auf.
Und schaue Sie Dir immer und immer wieder an.
Verinnerliche Sie. Immer wieder. Jeden Tag.
Das bist Du. Das ist irgendwo noch vorhanden und will hervorgeholt werden.

Was hat Dich zu einer fröhlichen Mutter Gemacht?
Zu einer fröhlichen Frau?
Zu einem glücklichen Menschen?
Da muss doch irgendetwas vorhanden sein, dass sie wieder erwecken lässt. Das auf einer Schublade darauf wartet, wieder hervor geholt zu werden.

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen viel Kraft.

Nùme Muet, aus chùnnt guet!
giba11
Dabei seit: 06.08.2008
Beiträge: 809
Wie sieht Dein "Wunsch-Muttertag" aus?
(Hab' davon im anderen Thema gelesen)

Hast Du wirklich niemand in Deiner Familie, Freundschaftskreis, wo Du Dich uneingeschränkt öffnen kannst? Wo Du Deine Wünsche anbringen kannst? Wo Dir helfen kann durchs Leben zu gehen? Lebensfreude zu finden?

Nùme Muet, aus chùnnt guet!
Schneewittchen
Dabei seit: 15.04.2013
Beiträge: 28
Liebe Tragemamma ich habe gerade eben deinen Beitrag gelesen, dass du manchmal nicht mehr da sein willst. Mich berührt das wahnsinnig, aber leider habe ich dir auch keine Ratschläge oder therapievorschläge.
(Meine Mama hat mit 11 Jahren ihre Mutter verloren und leidet bis heute unendlich, jetzt wo sie Grossmami geworden ist kommt alles wieder hoch..... schlimm für mich, da ich ihr nicht helfen kann!!!! )

Denke daran deine Kinder werden dich immer bedingungslos lieben!! sie brauchen dich, auch wenn es manchmal sehr, sehr schwer ist.

Lebe und Liebe!
warum
Dabei seit: 27.01.2012
Beiträge: 183
In einem anderen Thema schreibst du "ich tue offensichtlich Dinge an die ich mich nicht erinnern kann man nennt das Amnesien und Zeitverluste". Könnte es denn nicht sein, dass du die "umfangreichen Gespräche" schlicht und einfach vergessen hast?
Madruna
Dabei seit: 25.04.2011
Beiträge: 382
Liebe Tragemamma

Schön von dir zu lesen. Ich habe im anderen Thema auch gelesen, schreibe jetzt aber auch hier weiter. Und danke, dass du so offen schreibst, wie es wirklich um dich steht.

Ich habe mich oft gefragt, wie es dir ergeht, wie es zu Hause bei dir läuft mit der grossen Familie, wie dich dein Mann unterstützt.
Du hast uns ja so teilhaben lassen an deinem Elend.

Dass es dir so schlecht geht und du ganze neun Monate (welche Symbolik) in der Klinik warst, hätte ich nicht gedacht. Das tut mir sehr leid für dich.

Ich kann dich gut verstehen, dass der Gedanke, keine Kinder mehr kriegen zu können, dich sehr lähmt und einschränkt, krankmacht und auffrisst.
Dieses Empfinden ist wirklich unabhängig von der Grösse der Familie oder dem Alter. Es ist einfach das Fühlen, das Definitive.

Ich habe auch keinen Rat, was dir helfen könnte.
Aber der eine, den Arzt und seinen Verrat wegzuschieben, ist sicher nicht schlecht. Wenn du immer daran denkst, frisst es dich auf. Und du kannst diesen Arzt nicht ändern, du kannst kein anderes Verhalten bei ihm bewirken.
Er geht seinen Weg und verliert sicherlich nicht so viel Energie und Lebensmut, wie es bei dir passiert.
Er versucht sich aus der Affäre zu ziehen auf deine Kosten und das ist bitter.

Aber wie du dies anstellen könntest (das Verhalten des Arztes beiseite zu legen) weiss ich auch nicht.

Ich hoffe, du kannst bald einmal Frieden schliessen mit deiner Situation.
Ich wünsche es dir von Herzen.


Universum
Dabei seit: 13.05.2013
Beiträge: 1515
@Tragemamma: lass nicht zu, dass du am Leben deiner Kinder die du hast, vorbeilebst! Manchmal muss man sich im Leben mit Dingen abfinden, die nicht zu ändern sind. Die Kraft die du brauchst um dich aufzulehnen und mit den Ärzten, dem Schicksal mit was auch immer zu hadern, ist destruktiv und bringt ausser noch mehr Not für dich und vor allem für die Kinder die du schon geschenkt bekommen hast-gar nichts. Lass los! Wirf den Ballast ab und steig auf.

Versprich nichts, wenn Du glücklich bist.
Antworte nicht, wenn Du wütend bist
und triff keine Entscheidungen wenn Du traurig bist.

Autor unbekannt.
Gelöschter Benutzer
Liebe Paxxie Danke für den erneuten Tipp wegen EMDR. Ich habe mich mittlerweile recht weitergebildet in Trauma und Dissoziation ich war sogar ein WE in England um Vorträge zu hören. EMDR ist eine sehr gute Methode aber sie ist recht invasiv. Das heisst man erlebt das Träume wieder mit und das kann destabilisieren. Mein Arzt meint ich sei noch zu instabil und würde noch öfters dissoziieren.

Ich weiss eines Tages werde ich den Frauenarzt loslassen müssen und das vielleicht auch können deshalb gehe ich ja 2 x die Woche in Therapie. Aber ich befürchte dass ich bis dahin wirklich alles verloren habe obwohl ich mir Mühe gebe dass das nicht passiert. Meine grösseren Kinder sind nun alle weggezogen weil sie sagen ich sei so anders geworden so reizbar und wechselhaft.

Wegen der Amnesien die hatte und habe ich nur habe ich das nie bemerkt das ist erst jetzt zum Vorschein gekommen. Die Gespräche wären angeblich mit mir einer Pfelgefachfrau, dem Arzt und MEINEM MANN gewesen und dass ich nichts mehr weiss geht ja noch aber er weiss davon eben auch nichts weil eben nie was stattgefunden hat. Nun es ist vorbei stimmt schon. Was mir so schwer zu schaffen macht ist dass ich nicht mehr weiss wer ich bin und wie ich sein soll ich habe Wechsel in der Persönlichkeit in der Klinik fing ich plötzlich an zu zittern und sprach wie ein kleines Kind, ich bin weggerannt und hab mich versteckt und konnte mich an NICHTS mehr erinnern. Sie meinen ich hätte eine DIS (Dissoziative Identitätsstörung) und da ist es ein Wunder wenn sie mir die Kinder lassen so lebe ich ständig in der Furcht dass sie mir die kleinen auch noch wegnehmen.

Meine Mutter meint ich würde das absichtlich machen um meine Umgebung zu terrorisieren und das glaube ich nicht. Am meisten macht mir zu schaffen dass ich so anders geworden bin dass mein Körpergefühl nicht mehr zu mir passt dass eine abgrundtiefe Schwere in meinem Herzen und Körper ist und dass ich NIE unbeschwert bin ich stehe auf mache meine Dinge mechanisch wie ein Roboter lache wie es befohlen ist und am Abend sinke ich ins Bett und finde ich hätte meine Aufführung mehr oder weniger gut gemacht.

Ich fühle mich oft meilenweit weg von den anderen Menschen wie auf einem fremden Planeten und ich frage mich was ich hier auf Erden soll. Ich werde mindestens ein Mal im Monat suizidal und schlucke dann Medikamente oder verletzte mich selber ich hatte früher Magersucht und Bulimie und nun fängt das auch wieder an ich habe Schmerzen am Körper und Flashbacks also so Tagträume von früherer Gewalt und schlimme Dinge ich habe ständig Albträume und kann ohne Medikamente nicht mehr schlafen ich habe dauernd das Gefühl wieder in der Klinik zu landen und möchte doch zu Hause bleiben.

Das einzig wirklich gute ist dass ich einen (wenn nicht der Einzige) Traumatherapeut gefunden habe der mich nun in Therapie nimmt aber das dauert ich mache nun innere Konferenzen wenn das jmd. kennt aber ich glaube nicht.

Seit der Unterbindung habe ich extrem starke Blutungen und wenigstens DAS hätte er mir sagen sollen dass das noch häufig passiert. Mein Eisen ist ständig im Keller. Es gibt einige wenige Leute hab ich übers Internet gefunden die ähnlich reden wie ich aber das ist schon lange her es ist sonst niemand da. Ich geh wieder reiten und so lebe ich von Therapiestunde zu Reitstunde zu Therapiestunde zu Reitstunde aber die Kinder sagen mir ich lache nicht mehr und ich habe das Gefühl ich schade ihnen und deshalb denke ich manchmal ob es nicht besser ist wenn ich nicht mehr da bin oder sie in besseren Händen sind.

Mein Mann hält zu mir aber er kann auch nicht mehr immer dieselbe Leier zu hören. Es ist wie wenn ich nichts gleichwertiges mehr finden würde. Dann gibt es Leute die grüssen mich nicht mehr und wechseln die Strassenseite was mich einfach schmerzt denn ich war mal ein Teil vom Quartier. Und so fühle ich mich isoliert, gefangen in meiner traumatischen Vergangenheit und nie im Hier und Jetzt ich mache Achtsamkeitsübungen alles was ich gelernt habe aber es dauert und dauert und irgendwann kommt immer die Verzweiflung ich habe so richtig Verzweiflungsattacken und dabei weiss ich ich sollte dankbar und glücklich sein. Seltsam.

Ich fühle mich einfach verraten und ich glaube ich war in einem dissoziativen Zustand nach der Geburt nur wusste ich das damals nicht. Dennoch danke für alle Ermutigung ich bin erst am Anfang der Therapie und vielleicht hilft sie ja irgendwann wenn ich genug Vertrauen habe. Diese OP hat wohl alles von früher zum Vorschein gebracht und dem muss ich mich nun stellen ob es mir passt oder nicht, Missbrauch und Vergewaltigung, Sadismus und dunkle Themen ob es mir passt oder nicht. Gruss an alle