Meine Tochter ist jetzt 16 und hat gerade die Phase durch, da sie nicht mehr so oft zum Vater möchte. Das hat nicht damit zu tun, dass er sich nicht wirklich anstrengt, sondern, dass er nicht wirklich mitbekommen hat, wie sich Tochter veränderte.
Was uns bis vor einem Jahr gar nicht so bewusst war, dass sie sich hier bei mir viel mehr zu Hause fühlt. Freut mich natürlich, aber habe ich nie so mitbekommen. Hier kann sie Kollegen mitbringen, Party machen, nach Schulschluss abhängen, ohne dass ich gleich auf Panik mache.
Beim Papa ist tagsüber die Stiefmutter zuständig und sie macht das sehr verantwortungsbewusst, gibt aber weniger Freiheiten, weil es eben nicht ihre Tochter ist. Sie möchte ihre Betreuungsarbeit gegenüber ihrem Mann und Vater des Kindes korrekt machen. Und das ist ja auch gut so.
Nachteil: Vater und Stiefmutter haben es irgendwie verpasst, die Kollegen der Tochter kennen zu lernen. Da ist auch noch ein kleines Kind, auf welches man Rücksicht nehmen muss. Daher gibts dort auch keine Partys, weil das Kind schlafen muss.
Wenn die Kinder kleiner sind, dann sind sie immer um ihre Eltern herum und der Besuchsberechtigte (meist der Vater) kann Anteil nehmen am Leben seiner Kinder. Er ist ja immer um sie herum. In der Pubertät fällt das weg.
Ehrlich gesagt, bekomme auch ICH nur noch so am Rande mit, was meine Tochter so macht, mit wem sie abhängt. Sie will nicht mehr alles mit mir besprechen, hat ihre Geheimnisse. Das ist auch in Ordnung so. Wie aber soll ein Vater, der sein Kind 10 Tage lang nicht sieht, mitbekommen, was gerade die Interessen seines Kindes sein? Vor allem, wenn die Interessen so alle paar Wochen total ändern?
Das ist überhaupt nicht gegen Vater oder Mutter gerichtet. Das ist einfach eine Tatsache.
Nun, meine Tochter geht ja jetzt nicht mehr so oft zum Vater. Aber sie haben angefangen, öfters zu telefonieren. Leider hat er kein Facebook. So könnte er auf diese Weise mit ihr kommunizieren.
@ likörli
Ich empfehle euch sonst mal ein Gespräch zu dritt. Mein Ex-Mann ist jeweils ganz froh, wenn er auch von meinen Erfahrungen hört und ich umgekehrt meiner Tochter sein Empfinden "übersetzen" kann. Ein "Nein" ist nicht immer böse gemeint, sondern hat - jedenfalls bei uns - oft mit Missverständnissen zu tun.
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.