Trennung Ja/Nein...

Magali
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 26.09.2007
Beiträge: 61
Ich weiss einfach nicht ob ich den Schritt wagen soll oder nicht! Wenn ich als Unbeteiligte solche Beiträge lese, bin ich die erste die sagt: Trenn Dich doch einfach! Aber kaum ist man selbst in der Situation, sieht alles ganz ander aus!
Ich bin schon lange nicht mehr glücklich. Aber seit einigen Monaten ist es so schlimm, dass mein Mann mich dermassen nervt, dass ich täglich ausflippen könnte. Kleine Dinge stören mich so sehr, dass ich ihn am liebsten nicht mehr sehen würde. Liebe ist meinerseits nicht mehr da, seit ich erfahren habe, dass er mich betrogen hat! Und glaubt mir: hätten wir nicht eine gemeinsame Tochter, wäre ich schon längst weg! Aber wenn ich sehe, auf wieviel Scheidungskinder verzichten müssen, möchte ich das meiner Kleinen nicht antun...
Mein Mann tut eigentlich recht viel für uns aber ich liebe ihn einfach nicht mehr...
Ach, ioch weiss gar nicht wieso ich das alles hier niederschreibe. Ich habe einfach Angst ohne Geld dazustehen. Zurzeit kann unsere Tochter so viel machen wie kaum ein anderes Kind. Aber wenn ich mit ihr ausziehe, ist dies alles nicht mehr möglich!
Hydra
Dabei seit: 29.01.2005
Beiträge: 44
Verstehe dich sehr gut und kann dir nachfühlen. Einen guten Rat dazu kann ich dir leider nicht geben. Was besser gewesen wäre, weiss man ja bekanntlich erst nachher.

Gute Entscheidung

Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum
Zoe007
Dabei seit: 28.02.2007
Beiträge: 1663
Geh in eine Paarberatung, notfalls auch alleine. Warte nicht zu lange, bis schon alles zu verhärtet ist. Dabei muss es gar nicht darum gehen, dass ihr unbedingt zusammenbleibt, aber auch eine Trennung kann man so zivilisierter durchführen, den Scherbenhaufen möglichst klein halten. Mach es dir zuliebe!
Dimidia
Dabei seit: 03.06.2009
Beiträge: 23
ich kann dir nur sagen, dass meine drei Kinder auf nichts verzichten müssen. Weder auf ihren Vater, noch auf ihre Mutter, noch auf Freizeitaktivitäten die sie schon vorher gemacht haben. ABER dies hat für mich auch einen Preis. Ich arbeite wieder viel mehr Prozente. Es ist manchmal sehr streng und trotzdem habe ich es nie bereut mich getrennt zu haben. Falls das aber ein neuer Gedanke bei dir ist, macht doch zuerst eine Ehetherapie. Ein solcher Prozess benötigt auch viel Zeit und man sollte nichts unversucht lassen.
Viel Glück
wülchli
Dabei seit: 18.12.2010
Beiträge: 1047
Das kann dir hier niemand sagen, Magali, was für dich / euch besser ist / wäre. Da musst du selbst durch. Und Entscheidungen treffen.

Sprachkürze gibt Denkweite
lamale
Dabei seit: 14.06.2010
Beiträge: 334
Mir ging es ähnlich wie dir. Auch mein Mann hat mich mehrfach betrogen, mich klein gehalten, meine Persönlichkeit unterdrückt und auch ich konnte ihn zum Schluss dermassen nicht ertragen, dass ich den Raum wechseln musste, wenn er ihn betrat. Auch mit war/ist es wichtig, dass meine Kinder ihren Lebensstandart beibehalten können und ihr Zuhause nicht verlieren (wir haben ein Haus). Deswegen habe ich auch mein Pensum erhöht und klar ist es hart und anstrengend, aber andererseits hat diese Situation mit meinem Mann sehr viel Energie gekostet, die ich jetzt dafür nutze, mein Leben mit den Kindern zu gestalten. Zum Glück hat sich die Lage mit meinem Mann entspannt, wir unterstützen uns gegenseitig und können normal miteinander umgehen, manchmal sogar freundschaftlich. Er ist vor 4 Wochen ausgezogen und in dieser kurzen Zeit hat sich viel getan i unserer Beziehung/ unserem Verhältnis zueinander, was auch, oder für allem, für die Kinder sehr entlastend ist. Die Kinder, aber auch ich, sind seit seinem Auszug aufgeblüht und uns geht es richtig gut.
Die Entscheidung gehen oder bleiben kann dir niemand abnehmen, aber hör auf dein Herz und dein Gefühl. Deine Tochter wird deine Abneigung ihrem Vater gegenüber früher oder später spüren. Und ob das gut ist?

Alles Gute!
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
Hallo Magali
Vor über 10 Jahren stand ich auch an diesem Punkt. Mein (Ex-)Mann hat mich nicht betrogen und wenn, dann mit seinem Beruf und seinen Eltern icon_wink.gif Die Liebe war trotzdem abhanden gekommen. Er war ein fürsorglicher Ehe(Haus)Mann und Vater und eigentlich fehlte es mir an nichts. Aber die emotionale Seite kam so stark zu kurz und dann waren da auch noch andere Sachen, genau wie du es schreibst, die mich nicht nervten, aber eher verletzten.

Ich fragte mich dann einfach: will ich so weiterleben? Was würde aus mir passieren, resp. wie wird sich meine Seele in dieser Partnerschaft verändern? Eeher verkümmern? Eine Paartherapie wollte mein Partner nicht und so entschied ich mich dann für die Trennung.
Die Therapie gabs dann zum Schluss zwar doch noch.

Ich habe in meinem Umfeld zwei Schlammschlachten miterlebt und wusste nur soviel, dass ich genau das meinem Kind nicht antun möchte. Den Rest interessierte mich wenig. Ich wollte einfach wieder lachen können.

Und heute bin geschieden und habe das bessere Verhältnis zu meinem Ex als vorher in der Ehe. Klar, wenn am Anfang nur ein Einkommen vorhanden ist, dann muss man ein bisschen zurückstecken. Aber das empfand ich gar nicht so schlimm. Und irgendwas sagte mir, dass ich nicht zu kurz komme. Irgendwie wirds schon.
Wir leben nach wie vor im gleichen Dorf und meine Tochter sieht ihren Vater regelmässig. Wenn die Distanzen kurz sind, dann sind ganz flexible Lösungen möglich. Das einzige, worauf sie verzichten muss: Sie erlebt ihre Eltern nicht mehr zusammen, sondern nacheinander. Das war natürlich nicht von Anfang an so. Dieses gute Verhältnis musste sich auch entwickeln. Wenn du magst, kann ich dir mehr erzählen.

Und sorry, wenn ich es hier erwähne: aber durch den vev habe ich so viele Möglichkeiten kennen gelernt, wie Kinder trotz Trennung im Zentrum stehen können.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Disli
Dabei seit: 29.06.2004
Beiträge: 156
Wie alt ist den eure Tochter?
Irgendwie hast du dir das selber schon beantwortet: "hätten wir nicht eine gemeinsame Tochter, wäre ich schon längst weg!"
Meinst du nicht, dass eure Tochter auch spührt, dass du so nicht glücklich bist?

Träume nicht dein Leben, Lebe deine Träume
mona lisa!
Dabei seit: 22.01.2003
Beiträge: 270
Liebe Magali.... auch ich habe mir über Jahre hinweg diese Frage gestellt. Heute frage ich mich, warum ich mich nicht früher getrennt habe. Aber es ist ein unglaublich schwieriger Prozess, der jeder für sich beantworten muss. Ich habe sehr gelitten in meinen Ehejahren und jetzt - obwohl es unglaublich stressig ist mit drei Kindern alleine - geht es mir besser denn je. Ich musste mich aber nach der Trennung mit unglaublichen Schuldgefühlen herumplagen: auch aus biografischen Grünen (sehr katholisch erzogen). Ich kann dir aber versichern, dass es meinen Kindern jetzt um Meilen besser geht als während unserer Ehe. Meine älteste ist richtiggehend aufgeblüht. Sie hat auch am meisten mitbekommen......
Viel Kraft und Mut wünsche ich dir

Leben und leben lassen
Udi
Dabei seit: 09.01.2002
Beiträge: 53
Hallo Magali

Deine Zeilen könnten von mir sein. Eigentlich möchte ich gehen, aber es gibt nichts, was ich meinem Mann "vorwerfen" könnte. Er betrügt mich nicht, er hilft mir im Haushalt, er ist ein toller, liebevoller Vater, er kümmert sich auch um unsere Tiere, wenn ich arbeite....
Kurzum: es gibt keinen Grund für mich, hier die Finken zu klopfen. Und doch frage ich mich, ob das schon alles ist, denn die Beziehung als Paar leben wir schon eine geraume Zeit nicht mehr.
Ich würde gerne mehr unterwegs sein abends, er ist lieber zu Hause. Also kommt es halt öfters vor, dass ich alleine mit Kollegen und Kolleginnen fort bin.
Er pflegt seinen/unsern Freundeskreis überhaupt nicht, ich habe mir einen neuen aufgebaut.
Er engagiert sich auch im Dorf nicht, ich bin in zwei Vereinen dabei.
Und so geschieht es halt, dass die Kluft zwischen uns immer grösser wird....
Auch kommt es mir so vor, als ob ich fröhlicher und unbeschwerter bin, wenn ich alleine unterwegs bin als wenn er mit dabei ist.
Aber ich zögere den (Trennungs-)Schritt halt schon seit längerem hinaus, auch der Kinder wegen.
Die älteste Tochter hat schon öfter gesagt: "Gäll, ihr lasst euch nicht scheiden!", obwohl ich, bzw. wir nie mit den Kindern über dieses Thema gesprochen haben. Kinder bekommen halt die unterschwelligen Konflikte sehr wohl mit und reagieren empfindlich darauf.

Auch ich kann dir keinen Rat geben, wollte dir nur sagen, dass du nicht alleine mit diesem Problem bist...

Alles Gute!