ungewollt schwanger

jozefina
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 14.11.2008
Beiträge: 69
Doch ich lese noch mit.

Second Wife und Glück vielen Dank für eure Beträge die Hoffnung gäben.

Ich war im Spital, aber das Embryo ist soo klein, dass man Eileiterschwangerschaft nicht ausschliessen kann, deswegen muss ich noch am Dienstag kommen, und bis dann mussen wir uns sicher sein.
Je länger man schwanger wird desto schwieriger alles ist.
Mein Mann hatt schon 3 Kinder, und ich denke, ich habe mit seinem alter mehr Mühe als er, bezüglich auf das Ungeborene. Ich liebe mein Mann über alles, es ist gegenseitig, und wir haben Angst, dass die Beziehung mit weiterem Kind leiden wird.

Mein Mann kann nicht weniger arbeiten , er hat eine Führungsposition. Alle raten mir abtreiben, dass ich es nicht meinen Kinder und meinem Mann zumuten kann. Wenn ich es behalten werde , dann werde ich wahrscheinlich schlechte Gewissen haben.
Meine älterste kommt bald in die Pubertät, meine kleine nächste Jahr in die Schule, die Tochter von meinem Mann studiert, aber macht immer wieder Probleme. Ich habe auch Angst dass wir überfordet mit 2 Anspruschsvollen jobs, 4 Kinder, im Einschlag kommen.
Das sind alle unsere ängste, die Gefühle sind anderes, wie auf den Achterbahn.
jeruscha
Dabei seit: 30.12.2003
Beiträge: 1196
nun möchte ich doch noch etwas dazu sagen, aus Sicht eines Kindes von "späten" Eltern):

Mein Vater war 58 Jahre alt als ich geboren wurde, beruflich erfolgreich, in guten finanziellen Verhältnissen. Er hatte drei erwachsene Kinder, aus früheren Ehen, meine Halbgeschwister sind 20 bis 30 Jahre älter als ich und hatten bereits Kinder als ich geboren wurde.
Ich durfte eine in jeder Hinsicht wunderschöne, intensive Kindheit erleben, obschon oder weil sich abzeichnete, dass mein Vater, und wahrscheinlich auch meine Mutter nicht sehr lange leben würden. Mein Vater starb an Krebs als ich 12 Jahre alt war, neun Monate später starb meine Mutter.

Und nun, das vielleicht verblüffende Fazit: jederzeit wieder, ich möchte NICHTS an meiner Biografie ändern, so, und genau so war es richtig.

Bei deiner Entscheidung, kannst du nur aus deiner Sicht, für dich und dein Mann für sich entscheiden. Die "Sicht" des ungeborenen Kindes, dürft ihr dabei nicht miteinbeziehen, denn es ist a) unmöglich und b) eine Anmassung für andere zu entscheiden, welches Leben sie sich wünschen würden.
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
@ Jeruscha
Wow, sehr schön geschrieben.

@ Jozefina
Ich wünsche dir viel Kraft für die Zukunft. Egal wie ihr euch entscheidet.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Glück76
Dabei seit: 07.09.2005
Beiträge: 224
Liebe jozefina

schön, dass Du Dich wieder meldest und uns teilhaben lässt...

Für Dich ist es vermutlich eine ganz schlimme Zeit, die Du gerade durchmachen musst. Wie gesagt, ich werde Dich ganz bestimmt nicht verurteilen, egal wie Du Dich entscheiden wirst.
Ein Kind grosszuziehen ist kein Pappenstiel und dies wird Dich einige Jahre stark in Anspruch nehmen. Ich kann Dich diesbezüglich wirklich sehr verstehen. Ich bin fast 10 Jahre jünger als Du und habe eine Tochter, die gerade in die erste Klasse gekommen ist. Dür mich wäre, bezogen auf meine Situation, eine erneute Schwangerschaft ebenfalls ein grosser Schock! Meine Gedanken wären ziemlich identisch mit Deinen...

Vielleicht hilft es Dir, wenn Du mit Leuten aus Deinem privaten Umfeld, welche die Dir sehr nahe stehen, Gespräche führen könntest. Vielleicht hilft es Dir weiter, wenn Du darüber reden kannst und Dich jemandem anvertrauen kannst.

Lass' die Zeit bis Dienstag zu Deinen Gunsten verstreichen - auch wenn es eine belastende und schwere Zeit ist...

Alles Liebe für Dich...
mini maus
Dabei seit: 17.03.2002
Beiträge: 73
jozefina
wegen dem alter deines mannes, bezw deiner kinder und altersunterschid ect. habe mal eine frau kennengelernt, die mit 47j mit dem 4 ungeplant schwanger wurde, die grossen 3 waren zu dem zeitpunkt zwischen 19j - 24j. sie hat das kind bekommen.
Ardena
Dabei seit: 13.06.2009
Beiträge: 161
@jeruscha: Ich habe auch einen alten Vater, möchte trotzdem nichts ändern an meinem Leben!

@jozefina
Das ist wirklich eine harte Zeit, wo du drinsteckst.

Wenn du magst, hier meine Geschichte: Ich war anfangs Studium ungeplant schwanger, mein (jetziger) Mann hatte sich noch nicht mal für eine Studienrichtung entschieden. Ich konnte mir nicht vorstellen, was ich alles aufgebe wegen dem Kind und wie ich ein Studium neben Kind schaffen sollte. Aber Abtreibung kam für mich nicht infrage. Es ging mir nicht primär drum, ob schon eine Seele in dem Fötus ist oder nicht. Sondern dass es ein Leben, ein Kind werden könnte. Unerwartet verlor ich dann das Kind im ersten Schwangerschaftsdrittel, es hatte etwa in der 6. SSW aufgehört zu wachsen. Auf der einen Seite war ich erleichtert, dass ich mien Studium ganz normal fortsetzen konnte, auf der anderen Seite war ich sehr traurig über den Verlust. Bis heute weiss ich, wie alt das Kind etwa wäre und mache mir Gedanken, wie es wäre, jetzt eine erwachsene Tochter oder Sohn zu haben. Und ich bin sehr froh darüber, dass nicht ICH entschieden habe, ob ich das Kind bekomme, sondern dass die Natur oder Gott das gemacht hat.

Heute habe ich zwei junge Schulkinder, Studium abgeschlossen und einige Jahre Berufserfahrung. Das passt so, mir geht es gut. Und doch kann ich ohne Schuldgefühl und Schmerzen meinem nahen Umfeld erzählen, dass zu uns eigentlich noch ein weiteres Kind gehören würde. Meine Kinder sind überzeugt, dass sie noch eine grosse Schwester haben und haben auch schon von ihr geträumt.

Ich verurteile dich nicht wenn du abtreibst, das steht mir nicht zu. Aber wenn du es tust such dir nachher Hilfe, es zu verarbeiten. Du entscheidest nicht leichtfertig, und doch ist es eine sehr schwere Last zu entscheiden, ob ein Leben entstehen darf oder nicht.

Ich wünsche dir viel Weisheit und dass dein Umfeld dich trägt!