-- Wochenbettdepression/ Postpartale Depression --

Sironu
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 10.03.2011
Beiträge: 24
Ein Thema, das mir auf dem Herzen liegt.

Das ist ja nicht dasselbe wie das sogenannte "Babyblues". Oder?

Bevor ich schwanger wurde und mein Kind auf die Welt brachte, hatte ich von diese Art Depression nie oder nur so ganz husch husch etwas gehört. Auch mein Gynäkologe hat mir nie was angetönt. Dabei betrifft es die meisten Frauen, wenn nicht sogar fast alle. Nämlich auch mich, meine Freundinnen, meine Tanten, meine Cousinen, meine Mutter.
Und ich finde, man spricht zuwenig davon. Eigentlich spricht niemand davon, auch nicht diejenige, die es getroffen hat.

Habt Ihr auch einige Erfahrungen mit dieser Depression? Wie seid Ihr damit umgegangen?
eleni
Dabei seit: 02.06.2004
Beiträge: 1380
Postnatale Depression wird umgangssprachlich gleich verwendet wie postpartal. Postnatal betrifft aber eigentlich das neugeborene Kind, postpartal bezieht sich auf die Mutter und wäre der richtige Ausdruck für die Depression. Deshalb findet man unter beiden Ausdrücken Informationen im Netz (falls du suchst). Babyblues meint eher eine mildere, kurze Form der Niedergeschlagenheit nach der Geburt.
Der nachbehandelnde Arzt hat mir ein Infoblatt gegeben für eine allfällige Depression mit Adressen etc. Aber mich hat es nicht getroffen. Ich kannte diese Krankheit schon vor der Ss.
loeckli1
Dabei seit: 17.03.2008
Beiträge: 143
Der sogenannte Babyblues hat eine Wöchnerin so ca. um den 3.Tag, wenn der Milcheinschuss eintritt. Die Wöchnerin ist dann sehr empfindlich und sehr weinerlich oder verzweifelt, wenn das Stillen nicht gerade sofort klappt usw.Meistens dauert das 1-2 Tage. Postnatale Depression dauert länger, kann bis zu einem Jahr oder länger dauern.Die Mutter kann sich einfach nicht freuen über das Baby und kann meistens keine Beziehung eingehen zum Baby.Ich kann es nicht genau erklären, aber wenn es wirklich so schlimm ist, sollte man einen Arzt aufsuchen. Ich hatte 3 mal geboren und bei keinem Kind so etwas gehabt, nicht mal der Babyblues. Gruss loeckli1
hoppla
Dabei seit: 06.02.2006
Beiträge: 558
Warum sagst du, es seien fast alle Frauen betroffen? Von einer PND sind ca. 10 Prozent der Gebärenden betroffen, ich habe dazu gehört nach dem zweiten Kind. Die Dunkelziffer ist sicher etwas höher. Eine PND kann innerhalb des ersten Jahres nach der Geburt ausbrechen und dauert unterschiedlich lange, je nachdem wie und ob sie behandelt wird. Die Ursachen sind wenig erforscht und umstritten. Teilweise soll es genetische und hormonelle Ursachen haben, teilweise auch mit der Erschöpfung zusammenhängen (meine Tochter war ein Schreibaby).

Bist du eine Betroffene oder hast du Angst, es könnte dich direkt betreffen? Ich kann dir die Seite www.mutterglueck.ch empfehlen. Scheue dich nicht, weiter zu fragen und allenfalls mit deinem Gynäkologen nochmals zu reden.
Babs
Dabei seit: 16.11.2007
Beiträge: 265
Hallo Sironu
Ich hatte eine postpartale Depression. Diese begann ca. 2 bis 3 Monate nach der Geburt meiner Tochter. Die Gründe dafür waren, dass meine Tochter 7 Wochen zu früh zur Welt kam und ich danach noch mit einem Hautausschlag zu kämpfen hatte, der unglaublich weh tat und man nicht genau wusste, was es ist und wie man es behadeln muss. So landete ich dann unweigerlich in einer Erschöpfungsdepression. Alles war mir zu viel. Ich lehnte meine Tochter zwar nicht ab, aber ich hatte immer Angst als sie weinte, dass ich sie nicht beruhigen könnte. Leider konnte ich anfangs fast keine Hilfe annehmen. Ca. nach 5 Monaten war ich dann bei einer Psychiaterin in Behandlung und hatte sogar Antidepressiva. Ich war ca. 1 Jahr in Behandlung. Heute geht es mir wieder gut.

Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.
alone
Dabei seit: 21.09.2007
Beiträge: 115
also alle, oder die meisten sind sicher NICHT davon betroffen. ich habe vier mal geboren und hatte vier mal keine depression. beim ersten kind hatte ich den babyblues, aber der geht schnell vorbei. die andern male wurde ich auch davon "verschont"icon_wink.gif
und in meinem freundeskreis, behaupte ich mal, hatte auch keine frischgebackene mutter eine postpartale depression.

falls du davon betroffen bist, oder es vermutest, rate ich dir professionelle hilfe zu holen.

alles gute

gib deinen kindern einen guten-nacht-kuss, auch wenn sie schon eingeschlafen sind
hypericum1
Dabei seit: 18.05.2004
Beiträge: 779
@sironu
kannst du genauer sagen was du im speziellen meinst?

eine postpartale dpression trifft sicher nur eine minderheit der frauen, dies ist schon eine ser heftige erkrankung.

den babyblues am 2-5 tag nach geburt haben aber viele frauen, dies ist aber nur eine kurzweilige verstimmung/übersensibilisierung.

ich hatte 3 geburten und nicht den leisesten babyblues.
Gelöschter Benutzer
Es betrifft viele Frauen, das muss schon mal gesagt werden. Je nach Studie (im internationalen Vergleich) sind ca. 10-15% der Frauen betroffen, somit ist es die häufigste Krankheit die durch die Geburt bei Frauen verursacht wird. (ich hoffe, das ist jetzt verständlich geschrieben)

Ich hatte bei meinem Sohn eine, weil ich bei meine Tochter schon ähnliche Probleme aber nicht in dem Masse hatte, war ich schon vorgewarnt. Medis & Therapie und bald darauf gings mir schon besser, war recht schnell ausgestanden.

@Sironu: dass nicht darüber gesprochen wird, da kann ich dir nicht zustimmen, mir ist es manchmal eher zuviel "Gejammere". Nicht jedes Unwohlsein im Babyjahr ist gleich einen PPD...

Infos:
www.mutterglueck.ch
Gelöschter Benutzer
sironou: genau, babyblues und postpartale depressionen sind zwei verschiedene dinge.

beim ersten kind hatte ich auch den babyblues. ich hatte plötzlich dunkle gedanken, dahingehend, dass es fast ein verbrechen gewesen sei, in diese welt ein kind zu setzen etc. weinte auch wegen nichts. was mir aufgefallen ist: alle, die zeugen eines solchen weinanfalls wurden (auch fachpersonal im spital) wirkten irgendwie peinlich berührt auf mich, äusserten sich nicht dazu-so in der art, dass das völlig normal sei-und verschwanden so schnell wie möglich. aber es ist wirklich nur so zwei tage gegangen. anders verhällt es sich ja mit einer wirklichen depression. diese frauen sind ja dann oft nicht mal mehr in der lage, sich selbst zu schauen geschweige denn ihrem neugeborenen. um das zu behandeln gibt es spezielle mutter/kind einrichtungen.
Fisker
Dabei seit: 20.05.2007
Beiträge: 364
Ich hatte auch eine Postnatale Depression gehabt. Und das nach der Geburt unserer dritten Tochter. Bei mir kam es schleichend. Aber erst Monate später. Ich verdrängte es sehr lange, bis ich zu meinem Mann sagte dass ich jetzt etwas machen musste. Ich konnte zu meinem Hausarzt gehen. Mit ihm hatte ich fast zwei Stunden über das Problem gesprochen. Als erstes bekam ich dann ein Antideprssiva. Was mich mal aus dem Loch heraus holte. Und dann war ich einige Male noch bei einer Psychologin in einer Gesprächsteraphie. Was mir auch sehr geholfen hatte. Ich habe zwar heute noch Medikament. Aber ich nehme es nur noch im äussersten Notfall. Heute kann ich dazu stehen dass ich das hatte und dass ich auch etwas dagegen gemacht habe. Bevor der Topf noch ganz zerbricht.