Nun, ich hatte davor bereits in der gemeinsamen Wohnung 2 Bereiche eingerichtet gehabt. Dachte, so schaff' ich es. Aber es funktionierte nicht so, wie ich spürte, dass es mir weiter hilft.
So wie das Ganze sehr extrem von meinem Gefühl gesteuert wurde. Ja, ich hatte genaue Abmachungen mit ihm getroffen, hatte sehr viel mit ihm geredet, habe versucht, ihm darzulegen, wie es mir geht. Ich weiss bis heute nicht, ob er es wirklich verstand, aber ich wollte mir nicht Unfairness nachsagen lassen. Deshalb war auch von meiner Seite klar, dass ich unter keinen Umständen wollte, dass er "wartet", "duldet", "über sich ergehen lässt" - ich wollte, dass er sich mit sich genauso auseinander setzt wie ich mich mit mir. Es sollte die Basis für die Gespräche sein. Später erkannte ich, dass er sein Leben einfach weiter lebte! Schade!
Der Tag, an dem ich in m e i n e Wohnung zog (allein das Gefühl, nun gehört etwas mir ganz allein!!), zehrte an mir. Himmelhochjauchzend - Zutodebetrübt. Und sein Sohn, der mit seinen knapp 19 Jahren dastand und immer wieder auf mich einredete: "Du schaffst es nicht allein" - "Du gehst ohne ihn sowieso unter" - "Du bist undankbar" usw usw.
Abends lag ich dann in meiner Wohnung und heulte mich in den Schlaf.
Und das ging 2 Monate lang so.
Ich packte nichts aus - lebte mit und zwischen meinen Schachteln und haderte mit meinen Zweifeln. Bis zu dem Tag, an dem ich von meiner Arbeit nach Hause kam, hinter mir die Türe zu sperrte und auf einmal ein unsagbares Gefühl der Leichtigkeit spürte. Da wusste ich, ich war bei mir angekommen.
Innert einer Woche packte ich alles aus - gestaltete meine Wohnung, mit meinen Erinnerungen, mit meinen persönlichen Sachen, nach meinem persönlichen Stil.
Und am nächsten Tag war mir klar, es wird für mich kein Zurück mehr geben. Gut, bei mir spielten auch noch Themen wie Vergewaltigung, Schläge, Untreue und Hörigkeit eine Rolle. Aber an diesem Tag war mir auf einmal sonnenklar, dass ich auf dem Weg zu mir war, dass ich all das vergeben konnte, aber nicht vergessen. Dass Respekt nie eine Rolle spielte in unserer Beziehung.
Wir trafen uns insgesamt 1/2 Jahr - es war die abgemachte Zeitspanne. Ich versuchte, so offen und ehrlich wie möglich zu sein. Wusste aber, er
tat nichts, wusste, er würde mir nie den Respekt entgegen bringen, der Bedingung für eine funktionierende Partnerschaft ist.
[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 07.04.2015 um 12:08.]
Ich denke, also bin ich hier falsch !