Beziehungsprobleme der anderen

green-tea
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 17.11.2004
Beiträge: 8
Ich fühle mich schon unwohl, wenn eine Kollegin mir ihre Beziehungsprobleme anvertrauen möchte, nun erzählt mir aber immer öfter meine Mutter über ihre Probleme mit meinem Vater. Für mich ist das sehr unangenehm und ich will auch für niemanden Partei ergreiffen, was dann meine Mutter auch wieder sauer macht, weil, sie meint, keine Partei ergreiffen, gleich Partei zum Vater beziehen, was durchaus nicht immer so ist.

Habt ihr mir Ideen, wie ich mich da rauswinden kann, ohne mir dauernd die Probleme (teils wirklich sehr intim) anzuhören und erst recht keine Partei ergreiffen muss.

Ist das bei euren Müttern auch so, schauen die euch auch als beste Freundin an, der man alles erzählen kann? Ich hätte manchmal lieber einfach eine Mutter. Im übrigen, ich bespreche solche Dinge Konzequent nicht mit meiner Mutter, allfällige partnerschaftliche Sorgen und Sörgelchen gehen sie nichts an.

Liebe Grüsse

Green-Tea
LadyM
Dabei seit: 14.03.2009
Beiträge: 523
Bei uns ist es gegenseitig so, dass wir recht viel voneinander wissen. Meine Mutter hat uns schon recht offen erzogen und wir hatten nie Angst etwas zu fragen. Jetzt, wo ich auch bereits im "gestandenen" Alter bin, erfahre ich auch Sachen, die ich früher nicht gewusst habe, resp. die sie verschwiegen hat. Mir macht das aber nichts aus und ich höre einfach nur zu, wenn mir jemand etwas erzählt ( auch wenn es fremde Menschen sind ) und ergreife auch keine Partei. Wenn Du das nicht kannst oder es Dich zu sehr belastet, dann sag das genau so und kläre die Fronten. Sag, dass Du das nicht hören möchtest. Etwas anderes wirst Du wohl nicht tun können.

The Show must go on....
pluto
Dabei seit: 23.10.2002
Beiträge: 2313
Vielleicht liegt es gerade daran, dass du über deine Probleme nicht bei anderen Beklagst und dadurch den Anschein erweckst dass du scheinbar alles im Griff hast und für dieses Phänomen wollen die anderen natürlich dein Patentrezept wissen.

Der denkende Mensch ändert seine Meinung. (F.N.)
LadyM
Dabei seit: 14.03.2009
Beiträge: 523
So gehts mir eben auch, aber die meisten sind froh, wenn sie nach einem Gespräch wissen, dass man nicht ein Übermensch ist, sondern genau so verletzlich ist ...

The Show must go on....
bubble36
Dabei seit: 31.01.2003
Beiträge: 730
@pluto

vielleicht ist es aber nur Spekulation, weil du selbst glaubst, dass ein Mensch der sich nicht beklagt, alles im Griff zu haben scheint? Deine Interpretation. Genauso gut kann es aber auch Abgrenzung sein. Genauso gut kann es sein, dass man für eine Art von Problemen jemanden speziellen hat, und nicht jedermann.

Es geht doch auch um die Position Eltern- Kind Verhältnis. Wenn die Mutter sich eine Stellungsnahme von der Tochter wünscht, überschreitet sie eine Grenze. Das "Kind" ist in einer Dilemma Situation, deshalb wäre es die Aufgabe der Mutter einen anderen Gesprächspartner zu finden.

Ganz klar scheint es aber auch eine Thematik der TE, da sie lernen sollte sich abzugrenzen.

Wenn ich nichts von den Problemen der anderen hören möchte, sage ich das auch. " Du weisst du, ich kenne Euch/ die Hintergründe zu wenig, und möchte mich nicht dazu äussern."

Möglicherweise ist das eine neue Situation, und die TE fühlt sich nun in eine Position gedrängt die sie nicht annehmen will/kann.
pluto
Dabei seit: 23.10.2002
Beiträge: 2313
@bubble36, sicher ist es Spekulation, aber um sich Abzugrenzen muss man wissen gegen was und dazu muss man eben wissen wie man bei anderen ankommt und welche Spekulationen man mit seinem Verhalten auslöst.

Das Eltern- Kind Verhältnis ist nach der Pupertät und der Ablösung eben auch nicht mehr im klassischen Verhältnis, sondern es wurde ja die selbe erwachsene Ebene damit erkämpft. Wenn nun Eltern diese Augenhöhe akzeptieren und auch eigene Kinder als Anlaufstelle für Fragen ansehen, ist es auch wieder nicht recht ;-(

Ich sehe es auf eine individuellen Ebene auf der genau dies möglich sein sollte, man sich aber auch abgrenzen darf, wenn man damit nicht umgehen kann oder damit einfach auch fachlich überfordert ist, denn nicht jeder/jede ist zum Problemlöser geboren.

Der denkende Mensch ändert seine Meinung. (F.N.)
bubble36
Dabei seit: 31.01.2003
Beiträge: 730
Ne also das sehe ich nicht so. Wieso sollte ich verantwortlich dafür sein, welche Spekulationen ich mit meinem Verhalten auslöse?!
Ich muss nur wissen, was mir gut tut, um mich abzugrenzen, nicht aber wie ich bei anderen ankomme.

Und genau das will ja die TE nicht sein. Problemlöser, weder von anderen noch von der Mutter. Weil sie wohl merkt, dass es sie überfordert, oder sie immer noch in einer anderen Position steckt?
pluto
Dabei seit: 23.10.2002
Beiträge: 2313
@bubble36, wenn es dir nicht egal ist mit was die Leute auf dich zu kommen, darf es dir auch nicht egal sein, wie du auf andere wirkst. Ich meine dabei aber nicht, dass man sich deshalb so ändern sollte, dass man auf andere anderst wirkt, aber dass man sollte wissen mit was man rechnen muss um auch entsprechend reagieren zu können, wenn falsche Erwartungen an einem herangetragen werden.

Der denkende Mensch ändert seine Meinung. (F.N.)
eineFremde
Dabei seit: 17.02.2004
Beiträge: 1958
Nein, meine Mutter ist nicht meine beste Freundin, sie ist meine Mutter.
Ich würde mir keine Geschichten über ihre Eheprobleme anhören wollen, genau aus dem gleichen Grund wie du: ich will keine Position ergreifen müssen.
Und ja, echt, irgendwie fände ich das trotz meines "hohen" Alters peinlich...es gibt doch einfach Dinge, die will man nicht über seine Eltern wissen, oder?

An deiner Stelle würde ich das deiner Mutter in einer ruhigen Minute genau so sagen, dass du Geschichten über ihre Eheprobleme für dich sehr schwierig seien, weil es eben auch deinen Vater betreffe. Sie redet ja nicht über irgendjemanden, sondern über deinen Vater.

Ich hoffe, sie kann das respektieren.
Sie muss ihre eigenen Leute haben, mit denen sie über all das reden kannl, du musst das nicht sein, wenn es dir unangenehm ist.
pluto
Dabei seit: 23.10.2002
Beiträge: 2313
Bei Beziehungsproblemen muss man meistens auch keine Stellung beziehen, sonder nur von aussen aufzeigen wo beide ihre Fehler machen.

Der denkende Mensch ändert seine Meinung. (F.N.)