Die Geschichte vom netten Mann der seine Frau unterwirft...

Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
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papi, sie handelt ja selbstverantwortlich: sie erkennt, dass sie nicht mehr mit ihm leben will und geht!

Doch, die Opferrolle ist zwischen jeder einzelnen Zeile zu lesen, zu spüren.

Er macht und macht und macht, aber nicht aus Liebe, nicht, weil es er halt einfach machen will, sondern um sie zu halten, ihr zu suggerieren, dass sei nicht gehen darf, er ist ja sooo toll, macht doch alles ...

Nein, das ist nicht Liebe ....

Und ja, das ist Opferhaltung des Mannes ...

Ich denke, also bin ich hier falsch !
fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
wärst du eine frau, papi, würdest du mitgefühl ernten und es würde über deinen partner hergezogen, im sinne von "hat dich gar nicht verdient", "sei froh bist du ihn los" usw.

so aber erntest du, vorallem von einigen beziehungskrücken, hohn und spot.

sorry, kann dir aber schlussendlich auch nicht weiterhelfen.

lgt

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
goodie31
Dabei seit: 04.04.2002
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Eine Freundin von mir hatte auch einen Ja-Sager als Mann... Betonung auf hatte.... Sie sagt heute, hätte er nur mal auf den Tisch gehauen und nicht immer alles akzeptiert. Er war wirklich zu nett und hat alles gemacht für sie. Sie konnte sich alles erlauben.... heute sagt sie, das hat sie eigentlich nicht gewollt, sondern ein Mann der auch eine eigene Meinung hat und mal kontra gibt.....
papi27
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Dabei seit: 01.03.2005
Beiträge: 72
Blue, Du hast spontan die These unterstützt, dass dieser Mann Täter ist. Finde ich interessant. Heisst, Du kennst die Geschichte auch, wohl von der anderen Seite.

Natürlich ist die Reaktion, wenn sie sagt, sie möchte die Trennung, die die Du beschreibst. Und der Mann denkt: Ich habe doch alles getan und so.
Aber lassen wir die Sache mit dem Opfermuster mal weg. Die lenkt für mich zu sehr ab, von dem, was eigentlich ablief.

Schief ging es ja nicht erst am Schluss, sondern schon damals, als sie sagte, sie könne nicht mehr aufstehen, wenn das Baby schreit und er aufstand. Und so weiter. Jeder einzelne derartige Akt war liebend gemeint und zu diesem Zeitpunkt sinnvoll. Und führte doch in eine Falle, langsam über die Jahre.
Wann ist der Zeitpunkt, wo der Mann sagt, wenn ihn seine Frau um etwas bittet: Das solltest Du jetzt selber tun! Oder: Du musst jetzt endlich selber lernen, den Computer zu bedienen...
jomoh
Dabei seit: 08.05.2006
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thomas fisler, sehe ich auch so. Finde ich irgendwie gemein, dass nur Spott und Hohn kommt...
Sonst liest man doch so oft das pure Gegenteil, von den Männern, die sich immer mehr zurückziehen. In solchen Fällen kommt viiiel mehr Mitgefühl für die "armen Frauen".

papi27: wir können ja von Ferne deine Situation nicht beurteilen, aber auf alle Fälle tut es mir leid, dass ihr in dieser Situation steckt... Ich kanns irgendwie nachvollziehen, dass es sehr hart sein muss für einen Mann, der so vorbildlich aktiv ist in der Familie.

Ich wünsche dir alles Gute
Shanti
Dabei seit: 30.04.2010
Beiträge: 1489
Ihn hier mit Spott zu überhäufen spricht nicht für die Häufenden, im Gegenteil. Leider scheint Empathie heutzutage ein leeres Wort. Solche Erfahrungen tun weh und ja, sie verletzen. Tief. Man wird wütend, denkt, man hätte so viel getan, um was zu ernten? Unrecht. Das verletzt noch tiefer. Man sucht einen schuldigen, hadert mit dem Schicksal.

Manchmal frage ich mich echt, in was für einer Welt wir leben. Wenn einer schon am Boden liegt und verletzt ist, stösst man nach, lacht ihn aus und tritt danach. Wo bleibt das Mitgefühl, wo die Liebe. Wären die Menschen ein wenig mehr mitfühlend und weniger hämisch und verachtend, wäre diese Welt eine bessere. Aber ich bin wohl nur eine naive Frau, die das zu verklärt sieht. Gott sei dank, stehe ich mit den Gedanken nicht ganz alleine und ich danke allen, die die Werte von Liebe und Mitgefühl hoch halten. Und dir, Papi, wünsche ich, dass du in deinem direkten Umfeld aufgefangen wirst in deinem Schmerz und bald wieder positiv in die Zukunft schauen kannst!

Der Weg ist das Ziel
papi27
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Beiträge: 72
Mosaik, weisst Du, in der Theorie wusste ich das schon, das mit dem Widerstand und das Frauen das mögen.
Ich kann aber ehrlich gesagt noch nicht erfassen, wo der Punkt ist, wo die Sache negativ wurde.
Wenn Babys da sind, ist man als aufgeschlossener Vater doch da und macht seien Teil. Ich hab ja zu all den Dingen nicht einfach ja gesagt, sondern wir haben immer darüber gesprochen und sie hat mir klar gemacht, das es so sein muss, es nicht anders geht. Er war immer davon überzeugt, gemeinsam entschieden zu habe.

Es fehlt wie ein Puzzle um aus der Geschichte zu lernen...
jomoh
Dabei seit: 08.05.2006
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..."Er macht und macht und macht, aber nicht aus Liebe, nicht, weil es er halt einfach machen will, sondern um sie zu halten, ihr zu suggerieren, dass sei nicht gehen darf, er ist ja sooo toll, macht doch alles ..."

Blue64: das finde ich etwas hart, gerade zu sagen, dass das KEINE Liebe sei. Ich glaube, es kann am Anfang sehr wohl aus Liebe sein, dann mischt sich das andere vielleicht langsam auch dazu, um sie zu halten etc. Ich denke es mir jedenfalls so.
jomoh
Dabei seit: 08.05.2006
Beiträge: 204
shanti, ich sehe es auch so, es erstaunt mich wirklich auch, dass da so gespottet wird. Wo es doch um einen Vater geht, der das Vatersein ernst nimmt und in der Familie so aktiv wie möglich ist (das wünschen sich doch die meisten Frauen sehr, oder nicht??). Klar, wir sehen nur seine Seite, aber ich finde es geht zu weit, zu spotten, wenn jemand tief verletzt ist.
papi27
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Beiträge: 72
An alle Höhnenden und Spottenden: Papi ist ein suchender, der aus der Situation lernen möchte.
Er sieht sich nicht als Opfer, auch nicht als Täter.
Aber er steht vor einem Phänomen, das er nicht versteht und andere mit ihm.
Der Spot berührt ihn im Moment nicht. es ist aber interessant, wie das Thema sofort solche Reaktionen hervorruft.
Das Thema ist vielleicht auch für die Spottenden unverständlich, Frauen, die die Sache von der anderen Seite gesehen und erlebt haben. Mit Ihrer Reaktion ihr schlechtes Gewissen übertünchen. Aber sich auch nicht wirklich mit der Sache auseinandergesetzt haben, sie nicht verstehen.

Wer sich seiner Sache sicher ist, hat es nicht nötig zu spotten.

Interessant ist für mich auch, dass sie sofort die Opferrolle ins Spiel gebracht haben, obwohl ich mich ja eben nicht als Opfer fühle und aus meiner Sicht auch keine Opferrolle in die Geschichte impliziert habe.
Schreiben die betreffenden nicht halt von ihren eigenen Männern? Die vielleicht sich als Opfer gesehen haben?