Die Geschichte vom netten Mann der seine Frau unterwirft...

lowlander
Dabei seit: 19.10.2009
Beiträge: 11
Ich frage mich ob das nicht ein Zeichen der heutigen Zeit ist? Ich will nicht die alten Rollenverständnisse von früher gutheissen, Mann = Arbeit, Frau = Haushalt und Mutter. Aber für das Zusammenleben war dieses bestimmt einfacher. Die Rollen waren klar verteilt, jeder wusste was seine Aufgaben waren und man musste es nicht ständig diskutieren und neu definieren.
Heute ist das alles eben nicht mehr so einfach. Da hilft eben nur darüber offen und ehrlich zu sprechen und den Mut haben seine Bedürfnisse anzumelden. Das ist wie ich aus eigener Erfahrung weiss aber einfacher gesagt als getan. Da kommen nähmlich auch noch die verschiedenen Charaktere ins Spiel. Der eine möchte klare Strukturen und wissen wer was wo zu tun hat, beim anderen ist immer alles im Fluss und jeder Tag wird spontan entschieden wie er abläuft.
Eine Beziehung mit Kindern, Haushalt, Job in der heutigen zeit zu führen ist zwar spannender als früher aber auch viel anspruchsvoller. Warum steigt die Scheidungsrate ständig?
Gelöschter Benutzer
lowlander: bei dieses aufteilung (frau zuhause, mann erwerbstätig) war früher die frau massiv benachteiligt, und wirklich abhängig vom mann. zum glück hat sich das geändert.
Gelöschter Benutzer
ja warum steigt die scheidungsrate? weil frau es sich früher nicht leisten konnte, sich scheiden zu lassen
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
Ja, mag sein, dass die Frauen fürher vom Mann abhängig waren. Aber ich glaube nicht, dass dies alle Frauen als nachteilig empfanden. Mann überliess der Frau das Haushaltsgeld und damit konnte sie frei entscheiden. Lohnkonto gabs noch nicht. Er hat das Geld verdient, aber sie verfügte darüber.

Die Arbeit der Hausfrau war auch umfangreicher. Mit Garten, Gemüse und Früchte einmachen. Und ich bin sicher, viele Frauen waren stolz, wenn sie Kind, Haus und Garten gut gepflegt hatten. Die Arbeit der Frau wurde viel mehr wertgeschätzt. Weil es auch wirklich noch harte Arbeit war. Und wenn eine Frau das Haushaltsgeld gut einteilen konnte, dann lag das eine oder andere extra drin.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Ultramarin
Dabei seit: 30.03.2009
Beiträge: 1425
Wer die Wahl, hat hat doch die Qual, oder ?

Früher war das einfach so, man heiratete hatte Kinder und blieb ein Leben lang zusammen. Frauen wie Männer waren in dieser Vorstellung, vorgegeben von unsere Kultur eingebettet und fanden sich damit ab.

Gesellschaftliche Trends, machten es aus, dass heute Frauen wie Männer die Wahl haben, zusammen zu bleiben oder nicht. Beides hat eine art "preis" zu bezahlen, nicht im negativen Sinne, aber im Sinne eines Abwägens von vor und Nachteilen, je nach Situation und Qualität der Partnerschaft, und der wirtschaftlichen Situation.

Diese Freiheit hat auch seinen Preis, nämlich nicht nur Lösungen aber auch neue Probleme.

Ich denke oft an meine Grosstante, die einen absoluten Tyrann als Mann hatte. Sie wäre heute 98 Jahre alt. Sie blieb, bis er starb, dann blühte sie auf, und genoss noch wenige Jahre ihr Leben. Ich selber bin froh, haben wir die Wahl.

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Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
@ Ultramarine
Bei meinen Eltern war das genau gleich. Meine Eltern passten überhaupt nicht zusammen. Trotzdem kam Scheidung für sie nicht in Frage. Als Geschiedene war man gebrandmarkt und sie war der Meinung, das würde sich für die berufliche Karriere ihrer Kinder negativ auswirken.

Meine Mutter war aber in der komfortablen Lage berufstätig zu sein. Ich glaube, sie war eine der wenigen Mütter, die damals wirklich richtig gutes Geld verdienten. Sie verdiente ev. mehr als mein Vater.

Also schickte sie sich in ihr Schicksal und hielt durch. Mein Vater starb sehr früh an Krebs und dannach begann sie endlich zu leben.
Ich glaube, die Generation unserer Eltern lernten auch verzichten und konnte mehr aushalten. Eben auch negatives.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Ultramarin
Dabei seit: 30.03.2009
Beiträge: 1425
meinst du sw ?

Ich glaube leute die sich trennen und scheiden halten auch ein Menge aus. vielleicht auf der emotionalen ebene, und auf der wirtschaftlichen Ebene.

Anderer Leidensdruck, aber auch Leidensdruck. Meinst du nicht ? weisst du sicher am besten.

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Ultramarin
Dabei seit: 30.03.2009
Beiträge: 1425
sw, wenn du schreibst, sie konnte mehr negatives aushalten, beinhaltet das für mich eine wertung, dass aushalten etwas ist, dass angestrebt werden soll. der umkehrschluss wäre, dass wir heute schwächer sind.

sehe ich defintiv nicht so ? ist es schwäche, zu sagen "eine situation ist für mich nicht mehr tragbar" ? oder ist es eher ein akzeptieren, seines eigenes leidensdruckes, seiner eigener grenzen ?

Ich denke mit "aushalten" über seinen kräften mutet man sich mehr zu, als einem gut tut.

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Sinalco
Dabei seit: 23.04.2003
Beiträge: 1255
@papi
deine geschichte ist von einem mann, der alles getan hat, sich selbst aufgegeben zugunsten der partnerin und zuletzt 'zum dank' verlassen wurde.
aber warum hast du alles für sie getan, warum hast du nie aufbegehert, warum alles getan, was sie gefordert hat ? kann es sein, dass eine kleine lästige stimme dir schon viele jahre sagt, dass es irgendwie nicht passt. dass diese fiese stimme dir schon lange sagt, dass deine frau am gehen ist. aber du liebst sie und du möchtest sie unbedingt halten. darum tust du alles dafür, dass sie bleibt - und zum schluss verlierst du.
nimm das scheitern dieser ehe für dich als chance, dich zu entwickeln. finde raus, wer du bist, was du wirklich willst und wer oder was dir gut tut. wenn einer in der beziehung die opferrolle einnimmt, dann ist das zwar oft nachvollziehbar, aber leider nicht gesund und geht selten gut aus.
von herzen alles gute und viel kraft !
sinalco

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Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
@ ultramarin
... beinhaltet das für mich eine wertung, dass aushalten etwas ist, dass angestrebt werden soll ...

Du kannst es Wertung nennen. Ich glaube einfach, die heutige Generation ist verweichlicht. Und zähle mich selber auch dazu.
Vielleicht muss ich anfügen: meine eine Grossmutter hatte Jahrgang 1884, die andere 1899. Da habe ich natürlich nocht vieles aus Anno dazumal mitbekommen. Mein Vater hatte auch Aktivdienst geleistet.


Ich habe mich scheiden lassen weil es:
a: Gesellschaftlich akzeptiert ist
b: mein Ex-Mann meinen Lebensunterhalt finanzieren muss, sollte ich nicht sofort eine Stelle finden.

Ich war ja schon naiv und glaubte, die Arbeitswelt da draussen wartet auf mich. So, ... ab nächstem 1. arbeite ich als Bürogummi und verdiene meine eigenen Brötchen.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
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