Eine Art Rückkehr oder soll ich bleiben?

nanny72
Dabei seit: 21.05.2006
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wie sind denn die Besitzverhältnisse für das haus? hat denn deine ex überhaupt ein Mitbestimmungsrecht (rein theoretisch), wer in den Hausteil einzieht?
die andere frage ist natürlich, hat deine ex die trennung ev noch nicht verarbeitet? und möchte deswegen nicht, das du mit einer anderen dort einziehst?
oder hast du sie damals wegen dieser frau verlassen? und sie möchte einfach nicht, das du mit dieser frau dort einziehst?
aber grundsätzlich sollte deine ex lernen, damit umzugehen, zu akzeptieren, das du mit jemandem andern zusammenlebst. und das ev sogar, ganz in ihrer nähe

wegen deiner aktuellen Partnerin: wenn die Beziehung im Moment natürlich eh nicht so gut läuft, könnte sie ev denken, das wenn du dort einziehen möchtest, das du ev noch etwas von deiner ex möchtest. je nach dem, was du und deine ex für ein verhältniss habt.
aber egal ob du dich jetzt für oder gegen den Hausteil entscheidest, währe eine paartherapie vielleicht sinnvoll, um herauszufinden, wie es mit euch weitergehen soll.

yucca
Dabei seit: 08.02.2007
Beiträge: 3069
nach den Erläuterungen finde ich deine Gadanken gar nicht mehr so abwegig. Mit deiner Freundin harzt es in der Beziehung, das Haus gehört dir, du könntest wieder dort wohnen und bist somit auch in der Nähe von deinen Kinder. Vielleicht musst du dir einmal Gedanken machen weshalb es dich zurück zieht. Sind es die Kinder? das Altvertraute? die Umgebung?
Wie soll es weiter gehen mit deiner Freundin?


Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
nanny72
Dabei seit: 21.05.2006
Beiträge: 998
übrigens noch was zu deiner Exfrau, angenommen sie hätte einen neuen Partner mit dem sie zusammenleben möchte, würde sie dann auch aus dem haus ausziehen? vermutlich nicht (ausser er hätte vermutlich ein schöneres haus) und somit kann sie von dir auch nicht erwarten, das du ohne Partnerin einziehst. es sei denn, das haus gehöre ihr ganz, wovon ich jetzt mal nicht ausgehe.
mosaik1
Dabei seit: 23.07.2012
Beiträge: 116
Ich denke hier sind verschiedene Geschichten miteinander verwoben. Einerseits hast du die Ehegeschichte, deine Geschichte als Vater und die Geschichte mit der aktuellen Partnerin.
Durch deine Abwesenheit in den letzten Jahren in Bezug auf die Kinder, finde ich es nur natürlich, dass du dich zurücksehnst nach dem Vorzustand, wo du und deine Familie noch zusammengehört habt. Und manchmal neigt man mit der Zeit ja auch dazu die frühere Beziehung als idealer anzusehen als sie in Wirklichkeit war. Besonders wenn die aktuelle Beziehung zwischendurch nicht so nah ist. Man sehnt sich dann oft nach dem Vertrauten von früher.
Dazu kommt, dass das Auswechseln der Partnerin manchmal nicht die ersehnte Veränderung auf Dauer bringt. Oder man bekommt eine gewisse neue Freiheit mit einer neuen Partnerin vergisst aber, dass der Preis für diese "Freiheit" auch die Abwesenheit der Kinder bedingt.
Mit deiner neuen Partnerin hast du momentan gewisse Schwierigkeiten. Und wieder ist eine mögliche Antwort das Abbrechen und Gehen. Denn es wäre so viel einfacher zu gehen als zu kämpfen. Allerdings weiss man dann auch nicht ob es hätte besser kommen können. Meiner Erfahrung nach sind es genau das Überwinden solcher Klippen, die eine grössere Nähe hervorbringen können.
Du siehst das Angebot mit dem Hausteil als eventuellen Wink des Schicksals. Du könntest in den Bereich der Kinder zurückkehren, müsstest aber wieder etwas zurücklassen. Denn die aktuelle Partnerin könnte da nicht mitkommen. Wäre deine Beziehung noch stabil, wäre das absolut keine Option. Aber dir erscheint es trotzdem als Ausweg?
Ich selber habe keine Kinder im Alter deiner Kinder. Allerdings merke ich wie sehr wir Eltern schon von unseren 11-jährigen langsam aber sicher durch Kollegen ausgetauscht werden. Durch eine Rückkehr würdest du allenfalls etwas mehr Nähe zu deinen Kindern haben können. Es fragt sich aber ob sich diese Nähe stark unterscheiden würde von der, die du auch sonst hast.
Was die Trennung von deiner aktuellen Partnerin angeht, wäre das ein Zustand, den du vorher in dem Sinn noch nicht erlebt hast. Denn das letzte Mal als du gegangen bist, hattest du ja schon einen Ersatz. Hier hättest du die Nähe deine Kinder und deine Exfrau als einen kleinen Ersatz.

Ich denke, dass es für dich von Vorteil wäre, zuerst in dich zu gehen und deine Motive anzuschauen, bevor du weitere Schritte unternimmst.

Life is like a box of chocolates. You never know what you get. (Forrest gump)
Laempel
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 15.10.2008
Beiträge: 13
@mosaik1
Herzlichen Dank für diesen differenzierten und einfühlsamen Beitrag! Deine Analyse im ersten Teil der Antwort trifft genau zu! Bei der Lösung stecke ich jedoch fest. "In mich gehen und ..." das tue ich schon seit Monaten, ohne dass ich einen gangbaren Weg sehe. Darum habe ich mein Problem hier gepostet in der Hoffnung, dass sich mir andere Sichtweisen eröffnen. Das was Du schreibst, geht in diese Richtung. Danke!
Laempel
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 15.10.2008
Beiträge: 13
"nanny72" schrieb:
hat denn deine ex überhaupt ein Mitbestimmungsrecht (rein theoretisch), wer in den Hausteil einzieht?

Rechtlich gesehen nicht. Aber unter diesen Umständen wäre es wahrscheinlich nicht sehr angenehm, dort zu wohnen
"nanny72" schrieb:
oder hast du sie damals wegen dieser frau verlassen? und sie möchte einfach nicht, das du mit dieser frau dort einziehst

Genau so ist es. Mit jeder, aber nicht mit dieser!
Laempel
ThemenerstellerIn
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Beiträge: 13
"yucca" schrieb:
Vielleicht musst du dir einmal Gedanken machen weshalb es dich zurück zieht. Sind es die Kinder? das Altvertraute? die Umgebung?
Wie soll es weiter gehen mit deiner Freundin?

Erstens die Kinder; ich fühle mich mitverantwortlich für sie. Mich plagt ein schlechtes Gewissen meiner Exfrau gegenüber, weil ich sie trotz der Krankheit an der unsere Kinder leiden, verlassen habe. Das Altvertraute auch, ja. Die Umgebung auch; die Wohnlage ist attraktiver, als dort wo ich jetzt lebe. Eine Zukunft mit meiner Freundin sehe ich eher pessimistisch, aber es macht mir grosse Mühe, damit umzugehen. Nach sechs Jahren ist sie auch irgendwie schon "altvertraut" geworden. Und wir hatten viele Highlights in dieser Zeit.
dude
Dabei seit: 20.05.2003
Beiträge: 1275
Meine Sicht der Dinge kommt jetzt nicht so positiv daher, wie die anderen Posts.
Ganz ehrlich, ich finde deine Idee deiner Frau gegenüber eine Zumutung. Erst verlässst du sie und jetzt ziehst du in Betracht mit deiner Neuen nebenan einzuziehen!! Wie du schreibst hast du ein schlechtes Gewissen, ähm diese Erkenntnis kommt einerseits etwas zu spät und andererseits finde ich ein schlechtes Gewissen keine gute Motivation. Du würdest aus meiner Sicht erneut egoistisch handeln. Zu deiner neuen Partnerin. Kaum ist der Wurm drin, willst du den Bettel hinschmeissen? Sorry, ich finde du bist sehr ICH bezogen. Wie denken denn deine Kinder über deine Idee?

You can judge the character of a person by the way they treat those who can do nothing for them
Laempel
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Beiträge: 13
"dude" schrieb:
Ganz ehrlich, ich finde deine Idee deiner Frau gegenüber eine Zumutung. Erst verlässst du sie und jetzt ziehst du in Betracht mit deiner Neuen nebenan einzuziehen!!

Ähm, sorry, aber da hast Du mich falsch verstanden. Für mich ist völlig klar, dass ich NICHT mit meiner Freundin in den Hausteil neben meiner Exfrau einziehen kann. Das würde weder meine Freundin noch meine Exfrau noch ich wollen. Diese Wohnsituation stelle ich mir wenig harmonisch vor...

"dude" schrieb:
Kaum ist der Wurm drin, willst du den Bettel hinschmeissen? Sorry, ich finde du bist sehr ICH bezogen.

Der Wurm ist seit ca. zwei Jahren in der Beziehung zwischen meiner Freundin und mir. SIE wollte mich in dieser Zeit mehrmals verlassen und ICH habe jeweils für unsere Liebe gekämpft (weil die Vorstellung sie zu verlieren sehr schmerzhaft war und weil sie mir wirklich am Herzen lag). Die Situation heute: sie will mich JETZT bis auf weiteres nicht verlassen. Aber die Entscheidung für den Hausteil steht JETZT an. Ein Ja zum Hausteil würde automatisch ein Beziehungsaus bedeuten. Bei einem Nein zum Hausteil besteht aber die Gefahr, dass unsere Beziehung in absehbarer Zeit doch in die Brüche geht (sie ist nach wie vor sehr labil). Dann hätte ich alles verloren. Man mag mir diese Haltung als Egoismus auslegen. Aber ist es nicht legitim, sich nach einer Beziehung oder einem "Zuhause" zu sehnen, sofern man nur das eine oder das andere haben kann?
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du damals deine Familie wegen der jetzigen Partnerin verlassen.

Wenn du den Hausteil nehmen würdest, würde das heissen, dass du die jetzige Partnerin verlierst, aber wenigstens deine "alte" Familie ein Stückweit wieder hast.

Das klingt für mich ganz einfach nach "ich kann nicht alleine sein und wenn ich schon (momentan) keine Frau habe, dann möchte ich wenigstens die Kinder als Ersatz haben". Allerdings hat da Mosaik recht: die Kinder sollten die kleinste Rolle in deinen Erwägungen spielen. Die sind über kurz oder lang weg, da erwachsen. Ausser ihre Krankheit wäre in dem Ausmass, dass du jetzt endlich (ja nach sechs Jahren) wieder soviel Anteil an einer Betreuung übernehmen würdest, dass deine direkte Anwesenheit von wirklichem Nutzen ist.

Wann lernst du also alleine zu sein und die Verantwortung für dein Leben alleine zu übernehmen ohne eine Beschönigung der äusseren Umstände? Benutze nicht einen anderen Menschen oder ein Haus als Sprungbrett für eine Veränderung im Leben. Mach den Schritt bewusst - ALLEINE.

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.