immer wieder Trennungsgedanken

Russalka
Dabei seit: 16.02.2002
Beiträge: 716
@ultra
ich find aber auch das umgekehrte hat etwas wahres: wirst du von deiner umgebung nie ernst genommen, wird es dir schwerer und schwerer, dich selber ernst zu nehmen!
deinen beitrag möchte ich aber auch voll und ganz unterstützen: und genau dies gibt dann den teufelskreis... hm...
Ultramarin
Dabei seit: 30.03.2009
Beiträge: 1425
russalka, meist ist es ja dann noch so, dass jemand der nie gelernt hat sich ernst zu nehmen, auf jemanden trifft der die anderen nicht ernst nimmt. und leise entsteht der salat.

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Shanti
Dabei seit: 30.04.2010
Beiträge: 1489
Russalka, schrieb ich irgendwo von grosser freiheit oder eitel Sonnenschein? Schrieb ich irgendwo, dass es ach so toll ist? Nein, ich schrieb nur, man packt es (zwangsläufig) irgendwie und weiss das. Das Wissen ist schon mehr als die haben, die es nicht kennen und nur Angst haben. Und ja, ab und an denkt man, Trennung sei das Allheilmittel, das alle Probleme löst, aber es kommen einfach noch ein paar mehr dazu. Und ja, man bleibt mit dem Ex verbunden, man weint gewissen Dingen nach, ärgert sich über neue, die alten Ärgernisse sind nicht alle weg und man steht alleine da. Hat ein Kind, das man noch auffangen muss und auf den guten Weg bringen, schafft oft den Spagat knapp zwischen x Anforderungen, denen man allen nicht ganz gerecht wird und neue Partner sind ein Thema für sich.

Nene, nix Allheilmittel. Aber was will man tun, man strampelt sich halt einfach durch icon_smile.gif

Der Weg ist das Ziel
Züri
Dabei seit: 11.04.2002
Beiträge: 37
Liebe Zwiebelkuchenfrau
Meine Freundin hat ähnliche Gedanken wie du, einige andere sind schon getrennt. Zwei Paare, die meine vollste Bewunderung verdienen, haben sich wieder zusammengerafft. Selber bin ich AE aufgewachsen, ohne niemand. Ich kann nur sagen, meine Mutter hat gelitten - finanziell und emotional.
Was ich sagen will. Geniess doch bitte den sicheren Hafen, den dir eure Beziehung im Moment bringt und kümmere dich um deinen Selbstwert. Ich schlage dir Kinesiologie, eine Therapie oder etwas anderes vor (Kids in die Kinderhüte um solche Termine regelmässig wahrzunehmen), um deine Probleme und Ursachen festzustellen und dagegen anzugehen. Selber habe ich das auch über 2 Jahre gemacht und festgestellt, dass viele Punkte in denen ich Unzufrieden war, mit meiner Vergangenheit zusammen hängen und nicht mit der Gegenwart. Wenn du dort an einem guten Punkt angekommen bist, steht es dir immer noch offen zu gehen.
Stell dir vor, du möchtest das in 5 Jahren machen, bist aber AE, hast kein Geld und auch nicht die vorige Zeit - aber die Probleme sind immer noch da.
Gib dir und eurer Familie und eurer Ehe eine Chance.
Alles liebe für dich.
Züri
chelsea
Dabei seit: 25.03.2004
Beiträge: 23
Züri hat es sehr gut auf den Punkt gebracht. Ich finde auch, dass du dich erst mal um dich kümmern musst. Mir ging es genau gleich, wie dir. Dann habe ich mich zu einer Psychotherapie entschlossen. Der Mann hörte mir zu und nahm mich ernst. Das war ein so tolles und befreiendes Gefühl, dass es von da an auch mit meinem Mann bergauf ging. Wahrscheinlich einfach, weil ich mich selber wieder ernst nehmen konnte und dadurch auch von meinem Mann anders wahrgenommen werde. Geh zum Hausarzt und lass dich an einen Therapeuten überweisen. Einfach nur für DICH!
meerwind
Dabei seit: 12.03.2010
Beiträge: 567
Ich kann Züri voll unterstützen. Mir ging es jahrelang genau gleich. Eine Therapeutin sprach mich darauf an, dass ich zuerst an mir und meinem Selbstwert arbeiten soll, momentan sei dies das beste. Ich wollte ihr nicht glauben, entschloss mich dann doch zur jahrelangen Kinesiologie. Die Sitzungen sind mittlerweile nicht mehr nötig, doch ich hatte harte Jahre hinter mir. Unsere Ehe wollte ich zweimal scheitern lassen, bis mir bewusst wurde, welchen Scherbenhaufen ich hinterlassen würde. Also raufte ich mich zusammen, trotz den Spannungen mit meinem Partner. Wir erlebten auch als Familie schwierige Zeiten, ich wurde mit meiner Kinderschar oft alleine gelassen und die drei waren nie die einfachsten. Heute sind viele Jahre vergangen, ich habe mich mithilfe meiner Therapeutin, einer wunderbaren Frau, auf eine Lebensreise begeben und bin meinem Ziel, ein glücklicher Mensch mit einem gesunden Selbstvertrauen, schon sehr nahe. Heute kann ich über der verdammt harten Zeit stehen, habe viele Dinge in meinem Leben geändert und einen riesigen Wandel durchlaufen, den ich alleine nie geschafft hätte. Ich könnte noch viel erzählen, doch es würde dieses Thema sprengen.
Den Schritt, an Dir zu arbeiten, musst Du alleine gehen, zwingen kann Dich niemand. Tipps geben können viele, vielleicht reicht einer dieser Tipps für Dich, diesen Schritt zu gehen. Empfehlen kann ich eine Therapie voll und ganz, rausfinden was stimmt für Dich musst Du selber.
Heute, wenn ich zurückschaue, bin ich stolz auf mich, was ich in den vielen Jahren für mich geleistet habe, ich habe sämtliche Tiefs, sogar abzuschliessen mit dem Leben, überstanden. Mit meinem Mann führe ich eine harmonische Partnerschaft, ich selber bin viel gelassener und der Familiengeist ist nicht mehr so spannungsgeladen. Die Grundstimmung ist für alle viel ruhiger.
Ich hoffe für Dich, dass Du den Weg findest, welcher für dich stimmt und ich wünsche Dir, dass Deine Ehe trotz den Spannungen hält. Es ist immer wieder tragisch, wieviele Ehen scheitern, dabei müsste man " nur" an sich arbeiten. Wenn dies jeder tun würde und zu diesem Schritt stehen würde, wären die Menschen viel harmonischer. Meine Meinung und Erfahrungen sind dies, andere Menschen machen auch andere Erfahrungen.
Ultramarin
Dabei seit: 30.03.2009
Beiträge: 1425
meerwind

ich find deine zeilen wunderschön, echt!

nur eines, warum geht man davon aus, dass wenn man sich trennt die ehe scheitert ? ist es wirklich ein scheitern oder je nach situation auch ein neuer lebensabschnitt ?

menschen werden heute 20 jahre älter als früher, trennung kann doch auch eine chance sein.

und vielleicht ist der prozess den du durchgemacht hast, für manch eine/einer der schritt zur trennung.

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Shanti
Dabei seit: 30.04.2010
Beiträge: 1489
Meerwind, ich gebe dir grundsätzlich recht, aber: reicht es, wenn nur einer an sich arbeitet? Ist es so klar nur an einem, wenn etwas nicht mehr stimmt? Kann ich, nur indem ich selber an mir arbeite, plötzlich eine Beziehung retten, die vorher im Argen lag? Ich denke, es müsste doch an beiden sein (meistens?)?

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Ultramarin
Dabei seit: 30.03.2009
Beiträge: 1425
Shanti

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Gelöschter Benutzer
liebe alle
herzlichen Dank für all eure spannenden und wertvollen Beiträge.

Dass es als AE nicht "einfacher" sondern eben einfach anders wird, habe ich mir schon ein paar Mal sagen lassen....(von langjährigen AE "Häsinnen" ;_).

Ich finde auch nicht, dass eine Ehe "gelungen" (wenn die "Definition" von Gelingen "man ist halt noch zusammen" ist) oder eben "gescheitert" ist (nur weil man sich trennt). Es kann genau so gelungen sein für alle Beteiligten, wenn eine Trennung mit Respekt und gegenseitiger guter Absprache, v.A. was die Kinder betrifft, geschieht. Und es kann "scheitern" (im Stillen) wenn die Ehe einfach so vor sich dahindümpelt, salopp gesagt...

Eine 3jährige regelmässige, intensive Psychotherapie habe ich vor längerem bereits gemacht (vor unsere Ehe), sonst wäre es mir wohl gar nicht möglich gewesen, bereit zu werden für eine Partnerschaft, für unsere Kinder und alle damit verbundenen Aufgaben.
Vor 3 Jahren habe ich wieder eine psychotherapeutische Begleitung (allerdings in recht grossen Abständen) begonnen. Diese hilft mir sehr, mit meinem Alltag zurechtzukommen und auch wieder Teile meiner Vergangenheit besser zu "integrieren". Aber eben die Partnerschaftssachen müssten, finde ich, eigentlich partnerschaftlich besprochen/angegangen werden...und da hab' ich noch einen "Knopf".....

soviel mal für heute - schönes Wochenende euch allen (mit oder ohne Kinder und mit oder ohne Männer...))