Könnt ihr mit dieser Theorie etwas anfangen?

Gelöschter Benutzer
@oldboy: was meinst du mit "Schuld"?
Den Vertrauensbruch sehe ich nicht im Sex auswärts- sondern in der Unaufrichtigkeit dem "angestammten" Partner (verheiratet oder nicht) gegenüber. Wer nicht (mehr) monogam leben möchte oder kann, soll das offenlegen, damit sein(e) Partnerin damit umgehen kann.
Zoe007
Dabei seit: 28.02.2007
Beiträge: 1663
Ich sehe nicht ein, wie viele mit einem Seitensprung rechtfertigen, was sie entweder mit einer Paartherapie oder mit einer Trennung lösen müssten.

Wenn in einer klar abgesprochenen monogamen Beziehung einer nicht mehr will, dann soll er die Beziehung beenden. Ganz einfach, keine Schuldzuweisungen, keine Fremdgänge, kein mal hier mal da. Irgendwann kommt der Moment, wo man die Entscheidung trifft, und dann steht man dazu.
pluto
Dabei seit: 23.10.2002
Beiträge: 2313
Psychologie ist keine exakte Wissenschaft, daher gibt es in ihr auch keine Theorien welche eine Wirkung fix mit einer Ursache verbindet.
Man kann höchstens über Studien ergründen, dass sich z.B. 80% wie vorgegeben verhalten. Sobald etwas jedoch nicht Ausnahmslos bei 100% ist hat es auf einen Einzelfall keine Bedeutung mehr da die Wahrscheinlichkeit erst mit der grossen Zahl kommt.

Der denkende Mensch ändert seine Meinung. (F.N.)
Barcley
Dabei seit: 01.09.2002
Beiträge: 606
Wenn die Welt immer linear und kausal liefe, wäre das Leben ach so einfach - leider ist es nie so... Im Rückblick lassen sich immer Schlüsse ziehen, die auf eine Kausalität schliessen lassen, allerdings ist die eher kreiert durch den Gang der Geschichte, als dass sie Ursache war, als es drum ging, das Leben zu leben...

Never argue with an idiot - They drag you down to their level then beat you with experience
tomgirl
Dabei seit: 07.01.2007
Beiträge: 341
ich kann mir schon vorstellen, dass ein seitensprung aus einer unerfüllten beziehung resultiren mag. trotzdem finde ich, dass man genug 'füdli' haben sollte sich zuerst den eigenen problemen zu stellen... gespräch, eheberatung, trennung... bevor man sich in etwas neues einlässt.

als rechtfertigung ist es mir zu abgedroschen, bin halt eher der tatmensch icon_wink.gif
Paulina
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 01.01.2002
Beiträge: 157
tomgirl

und was würdest du einem Mann raten, dessen Frau sich seit Jahren verweigert und nicht bereit ist, sich Hilfe von aussen zu holen?

Kenne diesen Mann und seine Sorgen.
regula_ch
Dabei seit: 17.04.2008
Beiträge: 616
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass es den chronischen Fremdgänger gibt, also denjenigen Mann, der seine Macht (auch) beim herrschen über Frauen auslebt (dazu gibt es ein spannendes Buch: "Die nackte Elite" von Jelincek).

Für "normale" Beziehungen kann ich obige Theorie bestätigen. Stimmt die Beziehung nicht mehr (und das muss keinesfalls nur am Sex liegen - ich kenne ein Paar aus nächster Nähe, das seit Jahren in ausgesprochen guter Beziehung aber ohne Sex lebt), holt sich der eine mehr oder weniger schnell das Fehlende auswärts. Das können aber auch Gespräche auf höherem intellektuellem Niveau / über andere Themen (man denke da an die Musen der Künstler) sein oder schlicht Begleitungen an Anlässe, die Spass machen, die die eigene Partnerin verweigert. Und ob Sex oder nicht... das spielt dann auch keinen Tango mehr. Für mich beginnt Fremd gehen im Kopf und im Herzen und nicht auf der fremden Bettkante.

Regula
tomgirl
Dabei seit: 07.01.2007
Beiträge: 341
@paula

wenn ich dich richtig verstehe, ist der mann bis jetzt nicht fremdgegangen? irgendwann hat sicher jeder genug aufwand getan. die grenzen sind fliessend, wie überall im leben. und mein ansatz beruht darauf, dass ein paar gegenseitig un miteinander an sich arbeitet.

wieso ist er dann noch mit seiner frau zusammen, wenn sie ihn auch nicht wahrnimmt? der kinder wegen? weil irgendwo noch hoffnung ist?

ich wär der typ a la messer an die kehle: entweder wir machen jetzt oder ich gehe...

leider ist das leben meist auch in grautönen und^nicht nur schwarz/weiss.

lgc
Paulina
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 01.01.2002
Beiträge: 157
Dieser Mann ist schon etwas älter und hat schon Grosskinder. Er bezeichnet seine Beziehung ansonsten als glücklich oder zufriedenstellend.

Er ist bis heute noch nicht fremd gegangen, macht sich aber ernsthaft Gedanken darüber. Möchte aber deshalb seine Familie nicht verlieren.
tomgirl
Dabei seit: 07.01.2007
Beiträge: 341
ich denke, dass er wahrscheinlich noch gewisse moralvorstellungen hat...

bei uns in der nachbarschaft hat es älteres paar, dass ganz offen erzählt, dass er seit ihrer krebserkrankung manchmal zu einer 'netten prostituierten' gehe- sie wolle keine körperliche nähe meht, darum haben sie das so abgemacht. sie machen zusammen einen glücklichen eindruck.

aber auch hier ist es ein paar-entscheid. was nun, wenn ein mensch alleine durchdringt? für mich ist es moralisch ok, wenn er irgendwann eineneigenen entscheid trifft.

lgc