Mein Mann - das Arbeitstier

Zinaida
Dabei seit: 19.11.2008
Beiträge: 201
Ich finde es einen enormen Unterschied, ob die arbeitenden, freiwillig so viel arbeiten, weil sie ein bestimmtes Ziel erreichen wollen oder ob das im Betrieb einfach üblich ist dauernd Ueberstunden zu machen.Wer nicht mitmacht fliegt dann raus.

Weil man ein Haus mit hohen Hypotheken hat, kann man aus dem Teufelskreis nicht raus.
briki
Dabei seit: 11.06.2004
Beiträge: 234
Mein Mann ist auch einer dieser Vielarbeiter. Auch er Geschäftsleiter, aber eben so ein Kmu, wie miimaa aufzählt: Bald 20 Mitarbeiter, viel Stress, Lohn anständig aber nicht so hoch wie hier aufgezählt (schön wärs icon_wink.gif).

Mein Mann hat jahrlang 12 bis 13 Stunden (oder mehr) gearbeitet, die Wochenenden oft auch noch grad dazu (und dabei mit so wenig Lohn gelebt, dass es grad für Miete und KK gereicht hat). Als die Kinder dann kamen, war ich zeitweise auch alleinerziehend. Ich hab ihm dann irgendwann mitgeteilt, um welche Zeit wir spätestens essen abends - länger warte ich nicht mehr. Nach dem dritten Kind hat er sich eine Änderung überlegt, er steht jetzt morgens sehr früh auf und geht arbeiten, so dass er am Abend zwischen 18 und spätestens 19 Uhr zuhause sein kann. So hat er auch noch etwas vom Abend und vor allem von den Kindern. Er ist in dieser Zeit morgens, wenn noch niemand da ist im Geschäft, sehr produktiv und kann sehr viel vorbereiten und vor allem arbeiten ohne die ständigen Telefonunterbrechungen.
Die Wochenenden hält er sich erstaunlich frei, er hat sehr viel an andere delegiert (das war ein Lernprozess für ihn). Es gibt immer wieder Zeiten, wo er sehr gestresst ist, das weiss ich aber oftmals zum Voraus und kann mich auf eine Zeit als AE einrichten, dann macht es mir weniger.
Wir können aber sozusagen nie in die Ferien, ohne dass er sich immer wieder im Geschäft einklinkt. Er geht einmal im Tag die Mails abfragen, um bei Notfällen helfen zu können, Telefone kommen immer wieder mal vor.

Er geht gerne arbeiten und das ist für mich enorm wichtig. Finde es Lebenszeit-Verschwendung, wenn man etwas arbeiten muss, das einen anödet. Ich selber hätte ganz gern auch einen Job, ich habe aber verzichtet, um ihm den Rücken freizuhalten (das Geschäft bringt uns ja unsere Brötchen ...).
smaragd*
Dabei seit: 17.08.2010
Beiträge: 426
Mein Mann hier, mein Mann da - oh jetzt kommt er heim, schnell an die Kochtöpfe springen...? Nein danke, so ein Leben möchte ich nicht haben. Da bin ich doch lieber selber auch erwerbstätig, und teile mir mit meinem Mann die Alltagshausarbeit und Kinderbetreuung auf. Und nein, ich möchte das auch nicht für "einen Haufen Kohle" eintauschen.
Gelöschter Benutzer
...ich staune wieviele Konzessionen von vielen Frauen gemacht werden an die Arbeitswelt...
Blumerl
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 1497
Ich habe lieber einen viel arbeitenden, zufriedenen Partner als einen Mann, der ungern arbeiten geht, weil ihn die Arbeit nicht interessiert und unterfordert. Mein Mann ist stolz auf seine Fähigkeiten und seine Arbeit, und ich bin stolz auf ihn.

Ich geniesse ausserdem die Freiheit, die uns das Gehalt meines Mannes bietet, auch wenn es sich leider nicht in den Bereichen bewegt, die Sensefrau angetönt hat. Aber was nicht ist, kann ja noch werden icon_wink.gif.

Was ich sehr schade finde ist, dass sich die Zeit des Erklimmens der Karriereleiter mit der Kleinkinderzeit der Mädchen überschneidet. Mein Mann verpasst schon viel während der busy season. Im Sommer ist er dann mehr zu Hause, aber im Winterhalbjahr ist er wirklich nur ein Wochenendvater.
fabiana27
Dabei seit: 29.01.2007
Beiträge: 50
ich habe jetzt nicht alles gelesen. denkt daran, hinter einem erfolgreichen mann, steht eine starke frau. ohne euch wären die männer nicht so erfolgreich, seid stolz auch euch!
Gelöschter Benutzer
"Mein Mann hier, mein Mann da - oh jetzt kommt er heim, schnell an die Kochtöpfe springen...? Nein danke, so ein Leben möchte ich nicht haben. Da bin ich doch lieber selber auch erwerbstätig, und teile mir mit meinem Mann die Alltagshausarbeit und Kinderbetreuung auf. Und nein, ich möchte das auch nicht für "einen Haufen Kohle" eintauschen."

Smaragd, das ist jetzt aber sehr überzeichnet. Wenn ich Mittagessen koche, passe ich die Zeit den Schulzeiten der Kinder an, ohne dass ich mich wie deren Sklave fühle. Wenn mein Mann es einrichten kann, kommt er auch mal heim, aber nur, wenn es auf 12.15 h passt; auch er passt sich den Zeiten der Schule an. Beim Abendessen versuche ich ebenfalls, auf die Termine und Zeiten der Familienmitglieder Rücksicht zu nehmen, sodass möglichst alle gleichzeitig essen können. Klavier, Reiten, Tennistraining und eben auch Telefonkonferenzen meines Mannes. Er macht das übrigens auch, ist doch ganz normal. Bei mir ist die Regel klar: Wenn ich weiss, wann er daheim ist, dann versuche ich mich zu richten; kurzfristig nicht; dann essen wir und er ist entweder da oder wärmt später auf. Oft ist es so, dass er von 17 - 19 Uhr Telefongespräche hat, die er von zu Hause aus macht, damit wir punkt 19 Uhr essen können. Er kommt also um 16.15 h heim, isst mit uns Zvieri, trinkt einen Kaffee und arbeitet dann hier weiter. Er gumpt also genauso, weil ihm Familienzeit wichtig ist. Wir haben alle Termine, und ich versuche, diese so gut wie möglich zu koordinieren, dass möglichst viel Familienzeit übrig bleibt.

Ist aber vielleicht eine Einstellungssache. Und die Frage, wie die Partnerschaft sonst funktioniert.
Melinandra
Dabei seit: 11.04.2004
Beiträge: 58
@fabiana27

Das stimmt jetzt aber so nicht. Singlemänner können bestens Karriere machen.

Beim Firmenessen kommen die dann mit einem Escortgirl vorbei, oder bestellen im Internet nach ein paar Jahren eine Frau aus Russland, Thailand oder weiss ich woher. *g*
Gelöschter Benutzer
@Briki

So hat mein Mann das jahrelang gemacht, als die Kinder klein waren: Wecker um 05.15 h, Bus um 06.15 h. Um 18 Uhr spätestens wieder daheim. Das war gut, weil er sich jeden Abend um die Kinder kümmern konnte (und mich auch entlasten).
Aber nicht in jedem Job lassen sich die Arbeitszeiten frei wählen, wenn z. Bsp. ein grosser Teil deiner Mitarbeiter in anderen Zeitzonen sitzt.

Betreffend Ferien hat sich das so eingespielt, dass er einmal täglich (abends) eine Stunde lang seine Emails checkt. Die sind dann bereits nach Dringlichkeit gefiltert. Sonst ist der Blackberry tabu. Meistens kommt dann noch was dazu, das wirklich brennt, aber das ist dann im Umfang von zwei, drei Telefongesprächen pro Ferien, à 1 Std. Damit können wir alle gut leben; auch das eine Einstellungssache. Geniessen, was man hat, anstatt sich über den Rest zu ärgern. icon_smile.gif
Ultramarin
Dabei seit: 30.03.2009
Beiträge: 1425
kritische Frage.

Der Mann macht Karriere, die Frau zu Hause mit den Kindern. So wie von der Themeneröfferin geschildert, liegt es ja kaum drin, dass die Frau einer Erwerbstätigkeit nachgeht, zumindest dann nicht wenn die Kinder noch klein sind.

Was wenn die Kinder draussen sind, und das Paar vielleicht nichts mehr gemeinsam hat, sich der Mann eine jüngere Freundin nimmt, oder sowas.... hättet ihr Frauen von so viel abwesenden Männer nicht ein Problem. Ich hätt eins.

We stopped checking for monsters under our bed, when we realized they were inside us