Ich komme immer mal wieder in dieses Fahrwasser. Immer muss ich.....nie tun die anderen....alles bleibt an mir hängen.....wenn ich nicht wäre.....blablabla.
Nein - ich muss nicht immer ....ich wähle es, da es oft einfacher ist
Nein - die anderen tun sehr wohl auch.....mein Mann geht arbeiten, die Kinder besuchen die Schule
Nein - nicht alles bleibt an mir hängen.....ich lasse es mir anhängen
Nein - wenn ich nicht wäre....dann würde es weitergehen - anders
Sehr oft muss ICH mich an der Nase nehmen. MEINE Ansprüche herunterschrauben. Meine Anliegen, Wünsche DEUTLICH äussern. Was nicht erledigt ist, muss ich nicht zwangsweise erledigen. Wenn etwas nicht weggeräumt ist, muss ich mich nicht darum bemühen. Wenn die Zimmer einem Schweinestall ähneln muss ich demjenigen nicht in den Ohren liegen....
In unserer Familie ist es eine Wellenbewegung. Mir geht's gut, ich habe (viel) Zeit, ich nusche, räume auf, erledige automatisch mehr.......irgendwann kommt der Punkt, an dem ich feststelle: Halt, wieso muss ich immer? Dann muss ich mir auch eingestehen - ich mache ja vorzu alles, was sollen denn die anderen noch?
Ich stelle fest, dass ich mir im Klaren sein muss, was mein Job ist und was nicht. Wenn ich meiner Familie klar kommuniziere, was ich will und was nicht - dann funktioniert das (meistens). Ich muss dann aber auch den Mut haben, meine Unzufriedenheit, dass es nicht genau so gemacht ist, wie ich es sonst mache - runterzuschlucken. Ich muss die Geduld haben, zu warten.Ich muss die Gelassenheit haben, etwas sein zu lassen, wenn es nicht erledigt wird. Ich muss die Fähigkeit haben daran zu glauben, dass andere das auch können

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Oft kommt mir dazu ein Sprichwort in den Sinn:
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will. J.J. Rousseau
Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.