Mein Mann langweilt mich

hoppla
Dabei seit: 06.02.2006
Beiträge: 558
Es kommt mir auch so vor, als hätte es sich noch mehr in beide Richtungen auseinanderentwickelt. Aber das hängt sicher auch damit zusammen, dass ich einen anspruchsvollen Job hatte, als wir uns kennenlernten. Mir ist bewusst, dass ich mit meinem momentanen Alltag nicht immer völlig zufrieden bin. Das zeigt sich sicher in meinem Verhalten auch. Dann die chronische Müdigkeit, die mich reizbarer macht und mich viel früher "motzen" lässt, wo ich auch schon ein Auge zugedrückt hätte. Bei meinem Mann hingegen läuft es im Job nicht so rund, er befriedigt ihn eindeutig weniger als auch schon. Das prägt sein Verhalten sicher auch.

Ach weisst du, mit dem Reden ist das so eine Sache, das geschieht seinerseits noch nicht so freiwillig, eher aus dem Gefühl heraus, dass er nun einfach muss, weil wir unsere Beziehung beide nicht gefährden wollen.
hoppla
Dabei seit: 06.02.2006
Beiträge: 558
Um deine eingangs gestellte Frage noch zu beantworten: Ich denke, die Liebe wäre dann erloschen, wenn ich mich nicht mehr fragen würde, was ich gegen die Langeweile tun kann. Wenn ich nicht mehr den Wunsch hätte, das Beste für unsere Beziehung zu tun.
hermine
Dabei seit: 16.12.2002
Beiträge: 168
ich denke, so ein phase ist normal. man lernt sich kennen, hat viel zeit, kinder, karriere, haus, zügeln, neue möbel usw. usw. und plötzlich ist alles gemacht, die kinder brauchen einem nicht mehr so fest und man hätte wieder zeit für hobbies. hätte. denn wir hatten es ein wenig verlernt.

wir haben uns als ersten schritt ein hütemädchen gesucht, dass uns jeden zweiten freitag unser kind hüten kam. fixe termine, keine verschiebungen. wir gingen jeweils in den ausgang, von 18 bis ca. 23 uhr. am anfang wussten wir echt nicht was machen. wir sind auch schon im auto am see gegessen und habe geredet, oder haben einen schaufensterbummel gemacht. wir mussten wirklich wieder lernen, uns als paar zu fühlen, nicht nur als eltern.

es hat ein paar wochen gedauert, bis wir wieder herausgefunden haben, was uns spass gemacht hat, vor dem elternsein: billiard spielen, baden gehen, kino, oder einfach nur essen gehen. wir haben geredet und geredet und geredet. über gott und wie welt. auch mein mann ist da wieder richtig aus sich rausgekommen, und hat von der arbeit erzählt. es hat gutgetan, mal zu hören, was ihn eigentlich beschäftigt, und es hat auch gutgetan, dass er mir zugehört hat.

wir haben auch gemerkt, dass wir nicht immer alles als "familie" machen müssen. abundzu mal alleine was mit unserem kind machen ist auch ganz lustig. und er kann mal alleine zuhause herumwursteln wie er will. und umgekehrt. ich habe mir ein hobby nur für mich gesucht, und er hat seine freundschaften wieder gepflegt. heute freuen wir uns, wenn wir gemeinsam was unternehmen können.

ich wünsche dir alles gute!
hermine
Dabei seit: 16.12.2002
Beiträge: 168
*rechtscheibunghintenherwerfe*
portobello
Dabei seit: 30.10.2010
Beiträge: 126
Hast du mal deinem Mann direkt gesagt, dass er sich zum langweiler / Stubenhocker entwickelt hat ? Ich meine direkt so ausgesprochen ?

Ich habe das vor ca. 3 Wochen mal gemacht.... mein Mann hat mich mit grossen Augen angeschaut icon_smile.gif

Übrigens habe ich ihn auch darauf angesprochen, dass ich fände er hätte Depressionen / Stimmungstief's.... ( dieses Thema hatten wir schon vor ca. einem Jahr als er ein paar mal bei einem Therapeuten war, die Therapie aber wieder abgebrochen hat )
Er ist kein Fan von Medi's, also habe ich ihn gefragt ob er mal nicht ein planzliches Präparat ( Johanniskraut in Tablettenform ) ausprobieren möchte... schaden könne es ja nicht.
Mein Gespräch habe ich natürlich schön in Watte verpackt um ihn nicht zu kränken.... und siehe da, seit einer Woche hat er sich die Tabletten geholt und nimmt sie jeden Tag.
Falls es dich interessiert kannst du dich via PN bei mir melden .....
lilie
Dabei seit: 14.02.2004
Beiträge: 359
pippistrella
hast du jemanden kennengelernt?

wer nicht lebt, stört nicht!
pippistrella
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 26.10.2010
Beiträge: 137
@ portobello
Ja, vor längerem hab ich ihm mal gesagt, dass ich finde, dass er ein langweiliges Leben führe und, dass ich das so schade fände.
Es machte nicht der Anschein, dass er sich vor den Kopf gestossen gefühlt hat. Er hat aber durchblicken lassen, dass er das auch nicht ändern könne (wolle?).
Auf seine Stimmungstiefs angesprochen, reagiert er stets mit Unverständnis und ziemlich agressiv, auch wenn ich meine Worte, wie du, in Watte packe.

@ lilie
Ich nehme an, du meinst ob ich einen anderen Mann kennengelernt habe.
Nein.
Bin nicht empfänglich für solche Sachen, trotz allem nicht.
Zumal sich das überhaupt nicht mit meiner Einstellung zur Ehe vereinbaren lässt.
Berglady
Dabei seit: 12.02.2010
Beiträge: 251
Wenn er sich nicht verändern will, dann mach doch du es.
ich meine damit, dass du dir ein Hobby zulegst, das dir zusagt.
Hier ist es etwa gleich wie bei dir, ich hab mich nun auf mich konzentriert.
pippistrella
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 26.10.2010
Beiträge: 137
@ Berglady
Könnte ich - ja, tu ich auch schon teilweise.
Aber, ist das der Sinn und Zweck einer Partnerschaft?
Und ich würde ihn so gerne aus seinem "Schneckenloch" kitzeln, denn so wie er meist drauf ist, zeigt mir, dass es ihm doch auch nicht wohl sein kann dabei.
Berglady
Dabei seit: 12.02.2010
Beiträge: 251
Ihn aus dem Schneckenloch ( wie du sagst ) rauszukitzeln verbraucht nur unnötige Energie.
Mein Mann hat irgendwann gemerkt dass ich ihn links stehen lasse in gewissen Situationen und er kam dann von selbst und unsere Partnerschaft bekam frischen Wind.
Ein Versuch wäre es doch wert.