Monogamie/Polygamie

mann_o_mann
Dabei seit: 04.04.2007
Beiträge: 324
@eineFremde
Keine Ahnung. Mein Ego wäre wohl am Boden zerstört, wenn auch nüchtern betrachtet, die Sache halb so wild wäre.
eineFremde
Dabei seit: 17.02.2004
Beiträge: 1958
könntest du es auch nüchtern betrachten, wenn sie eine "Beziehung" (wenn auch nur sexuell) mit dem immer gleichen Mann hätte?

DAS ist nämlich ein Unterschied zum ONS.
mann_o_mann
Dabei seit: 04.04.2007
Beiträge: 324
@eineFremde
Nein eben, ich glaube NICHT, dass ich es sauber einordnen könnte icon_wink.gif Darum wüsste ich lieber nicht Bescheid davon.
Wind kriegt man allermeist von Nebenbeziehungen (so stelle ich mir das vor), wenn sich das Verhalten und die Gefühlslage des Partners negativ verändert. Meist ist Sex in Nebenbeziehungen nicht "nur" wellness, sondern kann in Stress ausarten, das ist doch der wahre Knackpunkt.
Papaschlumpf
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 21.04.2010
Beiträge: 80
Hmmm.

Also, wenn man im Bekanntenkreis von Personen weiss, die auch mal Lust auf fremde Haut haben, egal wie fremd die Haut ist, aber niemand hat es gemacht... Das glaubt ja wohl niemand... Um wieder auf die Statistik vom fremdgehen zurückzukommen, wo mindestens jede 2. Person fremd geht.

Mit dem Partner darüber sprechen? OK, wieso nicht? Wenn er einverstanden, ist es super, dann dürfen beide tun und machen was sie wollen, halten aber schlussendlich doch zueinander. Das wäre meiner Meinung der Idealfall. Was ist, wenn der Partner überhaupt nicht einverstanden ist???? Dann weiss er, dass man unbefriedigt ist, deswegen hat man ja das Thema angesprochen. Aber er will es nicht - dann ist es ja schon gelaufen und eine Frage der Zeit, bis man sich trennt. Wer möchte schon einen unzufriedenen Partner???

Im Geheimen machen? Wenn es auskommt ists wohl auch vorbei, weil es der Partner nicht schätzt, betrogen worden zu sein. Also, machen und nicht erwischen lassen?????
Shanti
Dabei seit: 30.04.2010
Beiträge: 1489
Die Frage ist: was heisst monogam. Wenn ich davon ausgehe, dass man im Leben eine Beziehung hat, dann ist wohl niemand monogam. Zu einer Zeit nur eine (sexuelle?) Beziehung zu haben, kommt Monogamie wohl am nächsten im alltäglichen Verständnis. Die Statistik sagt, dass 75% (oder so ähnlich, ich kann mir keine Zahlen merken) fremd gehen. Daraus leitet man nun ab, dass 75% in ihrer Beziehung betrügen oder betrogen werden. Das muss aber nicht wahr sein. Wenn die Frage war: sind sie schon mal fremd gegangen in einer Beziehung und man sagt ja, daraus kommen die 75%, heisst das nicht, dass einer in jeder seiner Beziehungen fremd geht, sondern vielleicht irgendwann in seinem Leben mal fremd ging. Das relativiert dann auch die 75% ganz enorm.

So oder so: es wird fremd gegangen, Neues scheint auf Menschen einen Reiz zu haben, das ihn kurzfristig zumindest vergessen lässt, was er am Alten hat. Das wird wohl immer so sein. Daraus aber abzuleiten, dass jeder, der behauptet, treu zu sein, lügt und jeder, der glaubt, in einer ebensolchen Beziehung lebt, ein Idealist und Träumer ist, finde ich sehr vermessen und zynisch.

Ich behaupte, dass man tief drin weiss und spürt, ob man seinem Partner trauen kann oder nicht. Ob man dann diesem Gefühl traut ist eine andere Sache und oft haben wir den Zugang zu unseren eigenen wirklichen Gefühlen abgeklemmt und mit viel Schrott und Ängsten zugepflastert. Ich denke, es wäre viel sinnvoller, diese Zugänge freizuschaufeln, denn sich mit solchen eigentlich unsinnigen Themen zu beschäftigen, ob man nun poligam oder monogam ist. Was zählt das, wenn man nicht mal weiss, was man eigentlich wirklich fühlt und denkt und ist?

Der Weg ist das Ziel
eineFremde
Dabei seit: 17.02.2004
Beiträge: 1958
papaschlumpf:

"Wenn er einverstanden, ist es super, dann dürfen beide tun und machen was sie wollen, halten aber schlussendlich doch zueinander. Das wäre meiner Meinung der Idealfall"

Uiii, ich behaupte, das TÖNT nach Idealfall.
Aber die Realität sieht doch anders aus. Denn üben - quasi probehalber - kann keiner, wie es sich dann anfühlt, wenn der Partner dieses Recht für sich Anspruch nimmt.
Da können Gefühle aufkommen, die weit vom Idealfall entfernt sind.
Papaschlumpf
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 21.04.2010
Beiträge: 80
Shanti hat meine 50% Rate auf 75% erhöht, wow! Allerdings macht sie ja wieder den Abstrich, dass man es vielleicht nur einmal in einer anderen Beziehung oder so gemacht hat... Interessant. Wer einmal lügt dem glaubt man nicht auch wenn er mal die Wahrheit spricht... Wer einmal fremdgegangen ist macht es wieder einmal.... Wie auch immer.

Der Abschlusssatz von Shanti gefällt mir sehr gut! Widerum frag ich mich, ob ich das überhaupt wissen muss. Ich bin für das Leben meiner Kinder verantwortlich - und für meines. Aber nicht für das meiner Partnerin. Aber mein Sexleben soll von ihr abhängig sein? Irgendwie passt es doch nicht.

Ja, und ich muss nicht wissen, ob meine Partnerin heute Abend ausgeht, sich mit einem Mann trifft und Sex hat oder nicht. Wenn sie es will, kann sie es machen. Sie muss es mir nicht erzählen. Ein englisches Sprichwort geht auf Deutsch übersetzt: "Wenn Du jemanden liebst, gib ihm Freiheit." Also warum soll ich dann darauf besetehen, dass meine Frau nur mit mir Sex hat wenn auch sie Lust auf jemand anderen hat. Und wenn mich meine Frau liebt, wieso stellt sie Forderungen an mich??? Weil es die Gesellschaft so will???? Hallo, wo leben wir hier eigentlich?
eineFremde
Dabei seit: 17.02.2004
Beiträge: 1958
Und wenn deine Frau heute abend weg geht, Sex hat und nächste Woche wieder und die Woche danach noch einmal?
Immer mit dem gleichen Mann?
Würde das für dich auch okay sein, oder wo würdest du die Grenze ziehen?
eineFremde
Dabei seit: 17.02.2004
Beiträge: 1958
Zusatzfrage: und das alles, während DU immer noch auf der Suche nach deinem Seitensprung bist?
Shanti
Dabei seit: 30.04.2010
Beiträge: 1489
Schlumpf, Menschen entwickeln sich (ist zu hoffen) und es muss nicht sein, dass man gleiche Dinge immer wieder mache. Ab und an kommt man dazu, zu sehen, dass das Handeln der Vergangenheit nicht das ist, was man in der Gegenwart noch haben will.

Mein Handeln ist von niemandem abhängig, sondern nur von ethischen Maximen gesteuert. Klar setzt die jeder anders, auch wenn sie eigentlich universal gelten sollten. In der Grundtendenz stimmen wohl die meisten überein, nur wie stark sie sich dran halten ist eine andere Sache. Und Moral ist nicht unumstösslich, sondern wie alles andere auch im Wandel.

Ich würde wissen wollen, was mein Partner tut. Und ich hoffe, dass er nichts tut, was mich verletzt. Wenn doch, werden wir drüber reden müssen und einen gemeinsamen Weg weiter finden. Bislang lief das ganz gut so.

Der Weg ist das Ziel