Die meisten verpassen wahrscheinlich den Punkt an dem solche Gespräche noch möglich sind. Das Rollenbild der monogamen Ehe ist uns so verinnerlicht, dass selbst schon das Hinterfragen nach dem Sinn ein Hochverrat ist. Die Empörung darüber lässt kaum Raum die Frage vorbehaltlos zu betrachten und die meisten finden dazu erst in einer neuen Partnerschaft eine andere Haltung dazu. Man gibt lieber die Partnerschaft auf, als dass man zugeben kann, dass alt eingefahrene Pfade auch in einer bestehenden Partnerschaft aufgebrochen werden können.
Verlogen würde ich es nicht wirklich bezeichnen, aber sind wir wirklich eine einzige Person, oder sind wir nicht alle ein wenig Schizo? Kämpfen wir innerlich nicht wie ein Bundesrat mit mehreren Stimmen und Meinungen und haben gegen Aussen doch nur das Anrecht auf eine Darstellung auf die wir uns ständig einigen müssen, auch wenn wir genau dazwischen sitzen?
Das wirkliche Problem liegt nicht in der Genetik unserer Triebe, sondern in dem was wir sind, wie wir denken und was uns steuert.
Ein Buch zu diesem Thema ist Wer bin ich - und wenn ja wie viele?: Eine philosophische Reise von Richard David Precht
Das Leben ist zu kurz um es nicht zu geniessen!