Rundherum zerbrechen lauter Ehen

bubble36
Dabei seit: 31.01.2003
Beiträge: 730
Ja dann ist ja gut...
Diese Begriffe haben aber nichts mit Ehe oder Nichtehe oder Trennung zu tun, sondern mit der eigenen Einstellung.


(Übrigens: was meinst du mit deinem Slogan?)
Ultramarin
Dabei seit: 30.03.2009
Beiträge: 1425
bubble, hab dir pn-t, weiss nicht obs geklappt hat...

We stopped checking for monsters under our bed, when we realized they were inside us
bubble36
Dabei seit: 31.01.2003
Beiträge: 730
hat geklappt..icon_smile.gif
goodie
Dabei seit: 12.11.2011
Beiträge: 3198
"Ultramarin" schrieb:

Ich denke die Ehe ist ein Auslaufmodell.

Und ich denke auch, viele Partnerschaften wäre echter, würden länger andauern ohne trauschein.


Hast du dafür einen Beweis? Wird das irgendwo erfasst? Warum glaubst du dass ein Paar eher zusammen bleibt wenn es keinen Trauschein hat? Ist dann Fremdgehen plötzlich erlaubt? Oder muss man es einfach akzeptieren weil man ja keine Eheliche Verbindung eingegangen ist? Muss man als Nichverheiratetes Paar nicht treu sein? Ich glaub Paare ohne Trauscheine trennen sich genau so oft wie Paare mit Trauschein. Das Problem liegt denke ich woanders. Wie funktioniert für dich eine Partnerschaft? Ich weiss viele Fragen, aber das macht mich jetzt echt Neugierig.icon_redface.gif

„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg."

Mahatma Gandhi
Balance
Dabei seit: 08.01.2009
Beiträge: 2951
Ich denke an div. Ursachen, wie schon erwähnt Untreue geistig aber auch körperlich, Gewalt physich sowie psychisch, Egoismus, Meinungsverschiedenheiten und fehlende Kommunikation.

Sitzt mal der Teufel, wirkt es wie ein Tornado, man hat das Gefühl, man kommt nicht mehr aus dem Schlauch raus; kaum geht ein Paar 1 Schritt vorwärts, gibts kurzherum wieder ein Rückschlag von 3 Schritten usw.

Irgendwann findet man keinen Ausweg mehr, man findet keine Einigung mehr; Es werden Schuldzuweisungen zugeschoben, Trotzaktionen wie im Kindergarten, Streitereien überhäufen sich und man hat das Gefühl in der ganzen Reihe versagt zu haben etc.

Durch das Unglücklich sein (wobei jeder selber für sein Glück verantwortlich ist) geht man auf Distanz und lebt sich auseinander; Im Verlaufe der Zeit gehen Gefühle füreinander verloren, man empfindet zum Teil Hass, es geht soweit an die Substanz der betroffenen bis man nicht mehr mag zu kämpfen, vielleicht weil man mit sich selbts schon längst aufgegeben hat.

Und irgendwann sieht man ein, dass es für alle Familienmitglieder das beste ist wenn sich das Paar trennt, damit wieder Ruhe im Alltag einkehrt.


Lebe Dein Tag wie es Dein Letzter wäre
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
@Themeneröffnerin
Vielleicht wären diese deine Gedanken gerade ein guter Anlass dich mit deinem Mann auszutauschen?


Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
Ich finde es schade, dass man hier "Ehen" schreibt - wäre in der heutigen Zeit nicht "Beziehungen" treffender?

Ultramarin z.B. würde jedem Trauschein das Konkubinat vorziehen - wenn dieses wieder zerbricht, wird es in keiner Statistik erfasst und somit ist das Scheitern einer nicht legalisierten Beziehung ja weniger "schlimm". Dies obwohl heutzutage auch in "wilder Ehe" oder in einer Patchworksituation Kinder betroffen sind.

Nicht zu vergessen ist, dass viele, die "einfach so" zusammenlebten und Krisen erleben und diese mehr oder weniger gut meistern, oft dann als Zeichen heiraten und dann doch scheitern. Als wäre im Grunde die Beziehung ohne Trauschein schon gescheitert - und somit landet die zerbrochene Ehe wieder in der Statistik, obwohl der Bruch schon früher stattfand.

Meiner Meinung nach spielt nicht die Form bzw. der amtliche Name der Beziehung eine Rolle - sondern die Personen, die diese Beziehung formen.

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.
Balance
Dabei seit: 08.01.2009
Beiträge: 2951
so nun etwas auflockerung und weg vom ernst des lebens:

nicht nur ehen sondern erstaunlicherweise nach 115 Jahren auch zwischen den Tieren icon_eek.gif (ohne Trauschein icon_wink.gif


http://www.20min.ch/panorama/news/story/Wie-Bibi-nach-115-Jahren-ihren-Poldi-verstiess-10969753

no comment...icon_rolleyes.gif

Lebe Dein Tag wie es Dein Letzter wäre
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Mein Mann und ich leben seit über 21 Jahren zusammen, verheiratet sind wir mehr als 15 Jahre. Bevor wir heirateten, lebten wir einige Jahre zusammen, gingen Reisen und lernten einander besser kennen.

Eine Garantie gibt es sicher keine, doch vor der Eheschliessung wollten wir beide sicher gehen, dass wir uns vorstellen konnten, das gemeinsame Leben von nun an für immer miteinander zu verbringen, bis dass der Tod uns scheidet, in guten- wie in schlechten Zeiten.

Auch Geld spielte eine Rolle. Wir wünschten uns eine Hochzeit in weiss mit einem grossen (normalen) Fest. Da dies auch einiges kostete, wollten wir eben bis dahin sparen. Unser 1.Kind kam 13 Monate (fast auf den Tag genau) nach unserer Hochzeit zur Welt.

Wenn mir Frauen erzählen, ihr Mann hätte sie erst geheiratet, als sie schwanger wurde, und wäre sie es nicht geworden, hätte er sie nicht geheiratet, frage ich mich, was wäre passiert, wenn Frau das Kind verloren hätte? Hätte er sich scheiden lassen?

Für mich war immer klar: Bevor ich heirate, möchte ich einige Jahre lang mit meinem Mann zusammengelebt haben, ich möchte vorher etwas von der Welt gesehen haben, ich möchte bereits einige Jahre im Beruf tätig gewesen sein, nur wegen einer Schwangerschaft würde ich nicht heiraten, wenn, dann nur, wenn wir auch sonst heiraten würden.

All das hat sich so zugetan. Auch wir haben schon einige Höhen und Tiefen erlebt. Aber, das ist noch kein Grund, um gleich die Flinte ins Korn zu werfen, sondern sich zusammenzuraufen und gemeinsam eine Lösung zu finden.
ondemand
Dabei seit: 31.03.2010
Beiträge: 98
Ob die Ehe ein Auslaufmodell ist, weiss ich nicht. Ob Beziehungen heute schwieriger sind als früher, glaube ich nicht.

Von zwei Faktoren (neben vielen anderen) „leben“ aber beide:

Es sind geistige und zum Teil auch romantische Planskizzen und Entwürfe, die auf dem Reissbrett perfekt funktionieren und sich auch sehr angenehm anfühlen. Beide „Projekte“ blenden oftmals einen zentralen Punkt aus:

Die Protagonisten sind alles andere als perfekt und sind nicht im selben Masse planbar. Nicht mal für sich selbst, geschweige denn im Doppelpack. Die entwickeln sich nämlich: Miteinander (im Idealfall), auseinander, gegeneinander, wohin auch immer. Sie entwickeln neue Wünsche, im Idealfall gemeinsame. Oftmals gar nicht gemeinsame. Dann wird’s eben schwieriger.

Raum geben, Zuhören, Ausharren, Hinterfragen, Lösungen suchen etc., das ist alles super, soll auch sein, aber es braucht immer einen Boden dazu. Ist der weg, fehlt auch die Kraft und die Motivation. Der Boden kommt (wenn überhaupt) meistens aus dem geglückten Experiment, Verliebtheit aus der Anfangszeit irgendwie zu Liebe werden zu lassen. Nicht Gewohnheit, nicht Langeweile, nicht Absicherung, wirklich Vertrautheit und Liebe.

Auf diesem Boden ist dann vieles möglich. Dieser Boden ist im Ansatz von Anfang an da für zwei Menschen – oder eben (oft) nicht da. Aber ganz schwer zu erkennen, weil Verliebtheit den Blick vernebelt. Also das Potenzial, über die verliebte Verrückheit der Anfangszeit hinaus, einander etwas geben, für den anderen wirklich etwas sein zu können.

Was ich damit sagen will: Etwas Glück braucht’s auch! Klingt trivial, ist es aber nicht. Liebe lässt sich nicht planen, Vertrautheit lässt sich nicht machen, Lust auf das Gemeinsame lässt sich nicht erzwingen. Klar versuchen alle, in der Beziehung „einen guten Job zu machen“. Genügt aber manchmal nicht, der wirkliche Kitt kommt anderswoher.

Und ist der da, muss man nicht kämpfen, würgen, heilen und krampfhaft am Leben erhalten. Es läuft einfach gut. Auch dann, wenn’s mal Probleme gibt, die sind dann irgendwie lösbar. Fast immer.

Ja, Glück gehabt!