Scheidung - wie habt ihr sie verarbeitet

eineFremde
Dabei seit: 17.02.2004
Beiträge: 1958
Voila, sinalco, ich denke genau sowas wie auch dunia schreibt, ist es.
Ginge mir bestimmt auch so.
Gelöschter Benutzer
anita cornelia:
klar, kinder haben ernstzunehmende gefühle, aber es ist ein unterschied die gefühle der kinder ernstzunehmen und ihre aussagen zu ihren gefühlen 100% zu glauben so wie es gesagt wird. gerade eltern gegenüber wollen kinder doch kooperativ sein, und darum sagen sie manchmal eben dinge den eltern zuliebe, oder weil sie fühlen dass das jetzt erwartet wird (das macht ja eben die kompetenz aus).

du sprichst dich immer wieder gegen wertungen aus, aber deine kommentare sind doch abwertend. du fragst ja nicht, warum sinalco der aussage nicht vertraut, sondern wertest es ohne interesse an den hintergründen

selbstgefühl bezeichnet das gefühl für sich selbst, das empfinden über sein eigenes sein. das kann nicht "gross" sein (man kann vielleicht ein gutes selbstgefühl haben, ein positives gefühl für sein selbst, oder ein ausgeprägtes, aber bestimmt kein kleines oder grosses). es ist schon wieder eine wertung von dir, das ist alles.

sich zu hinterfragen heisst ja auch nicht dass man sich nicht vertraut, sondern einfach ein bisschen genauer hinzusehen. schon wieder eine abwertung von dir.
Ultramarin
Dabei seit: 30.03.2009
Beiträge: 1425
Schuldgefühle vergiften das Leben...Hier schrieb jemand, sie wurde uns Frauen in die Wiege gelegt, und ja... ich find, das ist tatsächlich so. Wir frauen "müssen" für so viel dankbar sein... ein Relikt auf früheren Zeiten, als ob die Emanzipation uns noch nicht ganz in Fleisch und Blut übergegangen ist.

Für ein "Problem" ein Konflikt und eine schwierige Situation braucht es immer zwei.

We stopped checking for monsters under our bed, when we realized they were inside us
Sinalco
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 23.04.2003
Beiträge: 1255
Danke für die Kommentare. Irgendwie kann ich allen bis zu einem gewissen Grad zustimmen.
Mein ex habe ich mal kurz nach der Scheidung um Verzeihung gebeten. Er konnte es nicht. Bis heute ist es nicht möglich, dass wir normal miteinander umgehen. Er meidet mich, wo er kann. Er ist im Ausland und spricht nur via Kids mit mir.

Er war damals wirtschaftlich von mir abhängig. Mich von ihm zu trennen, war wie ein Kind vor die Türe stellen und es seinem Schicksal überlassen. Mein schlechtes Gewissen kommt wohl daher. Vielleicht gibt er ja irgendwann mal zu, dass unsere Scheidung auch ihm schlussendlich Gutes gebracht hat.

Gruß
S.

You don't get always what you want - you get what you need!
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
Boah, Jelena: Das hast Du jetzt super geschrieben.
Dass Selbstzweifel vielleicht wesentlich klüger und tiefgehender und damit auch besser sind, um sich verändern zu können als ein Selbstgefühl (-bewusstsein?), dass eine weitere Entwicklung unmöglich macht,gefällt mir sehr.

Irgendwo habe ich gelesen, dass Kinder tun, was wir von ihnen verlangen, weil sie uns lieben und geliebt werden wollen.
anita-cornelia
Dabei seit: 18.09.2004
Beiträge: 826
@jelena

ich schrieb eigentlich nur "schade... vertraust du nicht...." und für mich ist das eben keine abwertung. sicher aber meine wertung der aussage. ich habe nie behauptet, dass menschen wertefrei sind. wir alle haben unsere werte und die dürfen auch unterschiedlich sein. ich stehe zu meinen werten und bestehe nicht darauf, dass deine gleich sind. wer mit sich und seine werten zufrieden ist, braucht wohl kein problem-thema zu eröffnen, wo es genau darum geht und braucht auch nicht andere und ihre werte zu verfolgenicon_wink.gif

wenn kinder in der lage sind, direkte aussagen zu machen, sind sie auch so gemeint. sie handeln (verhalten) kooperativ das stimmt, meist weil ihnen die worte fehlen...aber klare aussagen sind aussagen und ich nehme sie für vollwertige botschaften.
du darfst dies aber gerne anders tun.

und danke für deinen exkurs zum selbstgefühl. auch über das selbstgefühl habe ich eine andere meinung. ich lasse dir aber gerne deine... ohne es als abwertung der meinen zu empfinden.

grundsätzlich gebe ich dir aber recht. mein posting war wertend und so war es auch gedacht.
ljuba
Dabei seit: 31.07.2004
Beiträge: 227
Ich sehe es so wo Dunia, obwohl es wirklich nichts mehr zu retten gibt bin ich immer wieder traurig dass unsere Ehe nicht gehalten hat.

Kein Ereignis ist vollkommen, erst die Erinnerung macht es dazu.
mini maus
Dabei seit: 17.03.2002
Beiträge: 73
obwohl ich genau wusste, das ich den richtigen weg eingeschlagen hatte (der dann zur scheidung führte), fragte ich mich manchmal, ob es wirklich richtig war, was ich getan habe? ob ich damals nicht überreagiert habe? aber eben, ich wusste auch, das es so nicht mehr weitergehen konnte, das sich etwas ändern musste
Moni1
Dabei seit: 27.03.2002
Beiträge: 196
kann mich Dunja auch anschliessen.

mich für die Scheidung zu entscheiden, war der einzig richtige entscheid - den ich - so denke ich jetzt - schon viel früher hätte fällen müssen...aber es ist wie es ist...

...nicht der Verlust der Ehe an und für sich, sondern das Abschiednehmen des Lebenswunsches (dass die Kinder in einer intakten Familie aufwachsen können) macht mir immer wieder zu schaffen.

auch wenn noch so ein toller Partner wieder an meiner Seite ist/sein wird - die Vorstellung, die Vision einer gut funktionierenden harmonischen Familie muss ich 'begraben'...das ist traurig...

dann aber auch schlechtes Gewissen den Kindern gegenüber (immer mal wieder), dass ICH ihnen des Vaters beraubt habe, weil ICH die Scheidung wollte. Obwohl es den Kindern so auch besser geht (sie sagen das selber auch), plagt mich hin und wieder das Gewissen...