Sex im Elternbett? Ja oder Ja, wenn ja warum nicht?!

Moderatorin Hanna
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Blog von Nils Pickert am 21. Septmeber 2015
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Dass Eltern nicht nur aus Verzweiflung oder Überanstrengung stöhnen, kommt selten genug vor. Aber wenn doch, wo ist dann der geeignete Ort dafür?

Ach ja, das liebe Internet: Für so recherchewütige Informationsjunkies wie mich, ist es ein Fluch und ein Segen zugleich. Auf der einen Seite findet man auf scheinbar jede nur erdenkliche Frage eine Antwort, weil sie schon zuvor gestellt und beantwortet wurde. Ob man nun wissen will, wie man sein Lieblingseichhörnchen auf sich aufmerksam macht, oder die Brummsprache verstehen möchte, in der die Küchengeräte kommunizieren – gab es alles vorher schon. Auf der anderen Seite findet man aber eben auch jede nur erdenkliche Antwort auf eine einzige Frage.
In meinem Fall auf die Frage, wo man als Elternpaar eigentlich Sex haben soll, wenn das 10 Monate alte Baby noch im Elternschlafzimmer schläft, die Zehnjährige bis 21 Uhr liest und der Achtjährige auch am Wochenende vor 7 Uhr aufsteht.

Gut, es ist ein Luxusproblem. Dass man nach 3 Kindern, diversen Umzügen, Krisen, Jobs und Körperformen immer noch so viel Gefallen aneinander findet, ist keine Kleinigkeit. Neulich hat die Zeitschrift Brigitte beispielsweise Finger zu Problemzonen erklärt.
(http://www.brigitte.de/mode/accessoires/dicke-finger-1256279/)
Wie soll man sich in so einer Welt selbst gut finden, beziehungsweise dem anderen glauben, dass er einen gut findet? Aber behaupten wir doch einfach mal, dass es möglich ist: Völlig übermüdete Eltern finden sich heiss und wollen es krachen lassen. Ihr wisst schon, auf Elternart (Psst! Scht! Psssssscht!). WO zur Hölle soll das passieren? Irgendwie passen die Aussagen von «Karen» und «Sophie» aus dem Internet nicht auf uns. Die finden nämlich, Sex sei viel aufregender, wenn man ein Baby hat, weil man dann auf alle möglichen Örtlichkeiten ausweicht. Quasi aus der Not eine Tugend machen und feststellen, dass es sich wunderbarerweise wieder so anfühlt wie mit den ersten Schmetterlingen im Bauch. Keine Ahnung, in was für Palästen die wohnen und wie gross die Putzkolonne ist, die sie beschäftigen. Die treiben es wahrscheinlich im selten genutzten Westflügel. Wir nicht. In den Kinderzimmern liegen Sachen und Kinder rum. Sehr viele Sachen und genug Kinder. Die sind nicht betretbar und okkupiert. Im Bad fällt mir nur ein, wie dringend es geputzt werden müsste. Im Mülleimer schimmelt der Apfel, den Sohnemann hier letzte Woche zur Hälfte aufgegessen hat. Im Waschbecken glänzt das Zahnpastagemälde vom Töchterchen. Na, Lust bekommen?! Ich auch nicht. Küche? OFFENE Küche mit hartem «Harry und Sally» Boden? Nääh! Wohnzimmer also? Wo man eigentlich alle 2 Stunden mit einem Industriestaubsauger durch müsste und ständig jemand schreiend (Fragt nicht!) hereingestürmt kommt, weil es ja ein Gemeinschaftsraum ist.

Also doch Schlafzimmer. Mit schlafendem Baby. Lautlos Freude haben. Oder eher freudlos Laute haben. Babylaute nämlich («War da was? Da war doch was!»). Kriegen die das nicht mit? Wenn ja, was bedeutet das? Wenn nein, wie lange nicht? Und ist das nicht alles total unromantisch? Kann schon sein.
Aber ist es nicht ausreichend romantisch, dass man sich immer noch will? Wenn es irgendwie passt und wenn es sein muss auch in der Küche. Mit Augen zu vielleicht auch im Bad. Oder eben im Schlafzimmer. Ganz vorsichtig.

Psssssssssssssssssssssssssscht!
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Du kannst den Blog auch auf der «wir eltern»-Website lesen unter: http://www.wireltern.ch/artikel/blog-sex-im-elternbett-ja-oder-ja-wenn-ja-warum-nicht

Vilu
Dabei seit: 18.07.2002
Beiträge: 2006
Wir haben unseren Sohn von Anfang an in seinem Kinderzimmer (gleich nebenan) schlafen lassen. Gekuschelt haben wir tagsüber ganz viel und wenn er nachts gestillt wurde ja auch wieder. So war das nie ein Thema, das Elternschlafzimmer blieb bei uns das Elternschlafzimmer und wurde nie zum Babyzimmer. Irgendwo sollte man auch noch ein Paar bleiben (dürfen) und dazu gehört nun mal ein klein wenig Privatsphäre. Er kam auch nie zu uns herüber ins Elternbett, wollte nicht mal bei uns liegen wenn er krank war. Er brauchte offenbar auch sein eigenes Reich und sein eigenes Bett.
Ich weiss, dass das ganz viele Eltern anders sehen. Von wegen "in anderen Kulturen" usw. Dort ist aber noch ganz vieles anders als bei uns.
Für uns war es so richtig.

Leben und leben lassen
Chiquilla
Dabei seit: 24.11.2003
Beiträge: 158
wie bei vielem im Leben gibt es hier auch kein Ja oder Nein, kein richtig oder falsch.... jeder muss es nach seinem Gefühl und Bedürfnis nach seiner Art und Einstellung machen.

Unsere beiden Kinder waren die ersten 4 Jahre mit uns zusammen im gleichen Zimmer. Das erste Jahr waren sie ganz bei uns im Bett, das war für mich auch das Einfachste mit dem Stillen. Die Grosse hat dann als der Bruder nachkam ohne Probleme in ihr Kinderbett (neben unserem Bett) gewechselt. Der Kleine brauchte uns etwas länger und ist bis er 3 war in der Nacht von seinem Bettli in unser Bett rübergepurtzelt.

Mein Mann ist in einer Kultur aufgewachsen wo alle Kinder im gleichen Bett mit der Mutter geschlafen haben.
ich bin schön abgetrennt im Kinderzimmer und Kinderbett aufgewachsen, wenn man geweint hat, hat man uns weinen lassen. Ich hatte als Kind viel Angst und Alpträume.

Vielleicht habe ich daher auch das grosse Bedürfnis gehabt ihnen diese Nähe und Wärme weiterzugeben damit sie das Urvertrauen gut entwickeln können.

Einzig wichtig ist, dass es für das Paar stimmt und man sich wohlfühlt. Wir hatten nie Probleme mit er Sexualität oder dass sich mein Mann vernachlässigt gefühlt hätte. Die Initiative für dieses "Projekt" ist klar von Ihm ausgegangen und er hat die Nähe zu den Kindern sehr genossen.

Irgendwann kommt dann aber der Moment wo das Kind so viel Platz im Bett einnimmt dass man etwas verändern will/muss und gegen aller Voraussagen, hat bei uns der Wechsel in das eigene Bett/Zimmer bei beiden sehr gut geklappt.

la SENCILLEZ es la forma de la verdadera GRANDEZA
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
Es ist so eine begrenzte Zeit, die die Kleinen bei uns im Elternbett waren ,wir beide wollten diese Zeit geniessen. Und auch unsere Jungs genossen diese Zeit und ich möchte es nie und nimmer missen, diese Erinnerung, wenn einer bei uns in der Mitte lag, immer mit den Füsschen an Papas Bauch angedockt und mit dem Köpfchen auf meiner Seite.
Oder sie um 5.00 Uhr morgens zu uns ins Bett tapsten, über uns drüber und sich dann an einen von uns kuschelten.

In dieser Zeit haben wir beide andere Wege gefunden, "uns als Paar" zu fühlen, denn der Nachwuchs wird so schnell gross und dann kann man immer noch Sex haben, wo und so viel man will.



Ich denke, also bin ich hier falsch !