Trennung: wie lange bis er/sie ausgezogen ist?

Snow
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 17.12.2010
Beiträge: 54
Wir haben beschlossen uns zu trennen. Ich will so schnell wie möglich neu anfangen, denn der momentane Zustand blockiert mich total. Wie lange hat es bei Euch gedauert vom Entscheid bis er/sie ausgezogen ist? Und wie seid Ihr das angegangen? Übergangslösungen, Tips?
Gelöschter Benutzer
2 Monate dauerte das... getrennte Zimmer, ich bin aus dem Schlafzimmer ausgezogen (der Mann fand das nicht nötig). Der Rest lief wie immer (Haushalt usw.), auch zusammen essen, daneben Packen für den Auszug. Wochenenden ging er zu seiner Freundin oder Kollegen. Tipps hab ich dir keine, mir erscheint die Zeit rückblickend völlig verschleiert, erstarrt, eingefroren. Das Leben und das freie Atmen hat erst danach angefangen, auch das Trauern. Die Übergangszeit habe ich nur so ruhig wie möglich durchgestanden, möglichst ohne Streit wegen der Kinder.
Single
Dabei seit: 01.07.2010
Beiträge: 241
3Monate weil wir gleichzeitig die Wohnung kündigten. auch getrennte Zimmer, der Rest lief normal weiter. Einzig die Wochenenden gestalteten wir bereits nach "Besuchsrecht". Das heisst dass wir jeweils abwechselnd ein Wochenende frei hatten und der andere für die Kinder zuständig war. Das war rückblickend eine gute Idee, denn so konnten sich auch die Kinder daran gewöhnen.
pascale 11
Dabei seit: 27.03.2002
Beiträge: 927
Wir haben damals Ende Juli 09 beschlossen uns zu trennen und dies auch den Kindern gesagt. Mitte September ist er in seine neue Wohnung gezogen, ich blieb im Haus. Rückblickend war diese Übergangszeit für mich die schlimmste Zeit in der ganzen "Trennungsphase" überhaupt.

Er lebte zwar noch hier, war aber für keinen mehr "erreichbar" kam und ging wie es ihm passte und ich war mit den Kindern, ihrer Trauer und meinen Problemen so alleine wie nie zuvor. Allein sein ist definitiv viel besser, wie alleingelassen werden in einer Situation wo eigentlich noch jemand da wäre.
Zoe007
Dabei seit: 28.02.2007
Beiträge: 1663
Mein Ex-Mann hatte es überhaupt nicht eilig, auszuziehen. Er wäre nicht selber gegangen, obwohl wir uns getrennt hatten und die Trennung von seiner Seite aus definitiv war. Er hat nicht mal selber seinen Schrank ausgeräumt. Ich musste ihn buchstäblich rauswerfen, obwohl ich noch Hoffnung hatte und alles getan hätte, damit wir wieder zusammenkommen. Er fand dann über Freunde ein Zimmer zur Überbrückung, bis er eine eigene Wohnung hatte. Damals fand er es gemein und hat Rotz und Wasser geheult. Rückblickend versteht er mich aber, dass es für mich nicht mehr auszuhalten war. Er hat sich sogar für seine Gefühlslosigkeit entschuldigt.

Männer funktionieren einfach irgendwie anders als Frauen, können sich trennen und weiter unter der gleichen Decke mit der Ex schlafen. Sicher sind nicht alle so, ich weiss, und wahrscheinlich gibt es auch solche Frauen.
monig
Dabei seit: 14.07.2002
Beiträge: 168
Ich wollte im Herbst 2009, dass mein Mann auszieht. Er reagiert nicht. Anfangs Sommer 2010 begannen wir mit Scheidungsmediation, auch da 'verschleppt' er alles. Mediator meinte in erster Sitzung, dass er sich eine Wohnung suchen soll. Aber es eilte ihm überhaupt nicht. Nach Unterbruch der Mediation bis Dezember, welche mein Mann seinen Standpunkt nicht formulieren kann und einfach zu allem nein sagt aber nie einen Vorschlag macht, gings im Dezember erst weiter. Er wurde wieder dazu aufgefortert endlich eine Wohung oder eine Überbrückungslösung zu suchen. Nun hat er eine Wohnung per 1.3.2011. Seit 2.1.2011 wohnt er in einer Wohnung von Leuten, welche für länger in die Ferien gefahren sind. Er ist auch der Meinung, dass ich ihn aus dem Haus geschmissen habe.
Für ihn wäre es kein Problem gewesen bis 1.3.2011 hier zu bleiben. Bei uns war es wie bei Pascale 11, er wohnte noch hier, war aber nur mit sich beschäftigt. Ich kümmerte mich um alles wie auch um die Kinder. Die Stimmung war seit einem Jahr sehr schlecht, was für alle ausser anscheinend für ihn schlimm war.
So ist es nun viel besser und angenehmer. Nun sollte einfach noch die Scheidung schneller vorangehen und es wäre abgeschlossen. Da harzt es leider immer noch.
Heute habe ich den ersten Sonntag seit Monaten mal 'frei'. Die Kinder sind bei ihm. Ein ganz neues Gefühl und der Tag kann sooooo lang sein.
Dela
Dabei seit: 22.01.2003
Beiträge: 198
wow, ich lese hier genau meine momentane situation... kacke, dauert das wirklich so lange, bis die gehen? mein mann wollte die trennung, wir haben uns dann aber nochmals zusammengerauft. allerdings wird unser abstand seit drei monaten aber immer grösser. er entfernt sich immer weiter von mir, auch wenn er vorgibt, für die beziehung zu kämpfen...

ich liebe ihn immer noch und kämpfe auch für die beziehung, halte das "in-der-luft-schweben" aber nicht aus. es geht mir mies, bin echt am ende und er lebt gemütlich vor sich hin... ausziehen will er nicht, da er das haus und die kinder nicht missen möchte. am liebsten hätte er eine zweckgemeinschaft-wg, funktioniert bei mir aber nicht, da ich noch gefühle für ihn habe. jedesmal wenn ich die trennung anspreche, meint er, ich mache ihm druck und gebe zu früh auf... aber er würde wohl noch monatelang so leben können, aber ich kanns nicht.

drum bin ich jetzt am organisieren, dass er in eine wohnung einer kollegin ziehen kann, welche gerade weg ist. es geht auch erstmal nur um ein timeout, nicht um eine definitive trennung. und morgen an der ehetherapie-sitzung werde ich ihm unterbreiten, dass ich jetzt definitiv das timeout brauche, und das so schnell wie möglich... bin gespannt, was ich morgen an den kopf geworfen bekomme...

Lebe jeden Tag, als wäre es dein Letzter!!!
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
Im August äusserte ich zum ersten Mal mein Wunsch nach Trennung. Dann doch noch Ehetherapie; fast hätte es geklappt. Ende November konnte ich nicht mehr und wiederholte meinen Wunsch. Genau wie ihr erzählt, ertrug ich ihn nicht mehr, dabei gab er sich wirklich Mühe. Einer von uns musste gehen und zwar so schnell als möglich.
Nach Weihnachten zog er für 6 Monate in eine "Übergangslösung" und ich suchte mir in der Zwischenzeit eine passende Wohnung.
Bis zum Auszug handhabten wir es so wie Single. Getrennte Schlafzimmer und getrennte WE-Aktivitäten.


@ alle: mir ist klar, dass bei der Trennung einer gehen muss. Und meistens bleibt derjenige, der die Hauptbetreuungszeit der Kinder übernimmt, damit auch die Kinder ihr gewohntes Umfeld behalten können.
Meine Erfahunng: Kinder sind sehr flexibel.
Bedenkt: derjenige, der die Familienwohnung verlässt, verlässt auch die Kinder. Das wird bei Gericht immer gegen diejenige Person verwendet.
Meine Vereinserfahrung: die Männer werden eine Lösung suchen, wenn sie sicher sind, dass sie den Kontakt zu den Kindern beibehalten können.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
[ Bedenkt: derjenige, der die Familienwohnung verlässt, verlässt auch die Kinder. Das wird bei Gericht immer gegen diejenige Person verwendet. ]

sw, das stimmt so nicht!
es KANN gegen denjenigen verwendet werden und wird unter umständen auch - aber sicher nicht immer und generell oder vorwiegend oder was auch immer. ein bedachtes gericht schaut sich die umstände an.

macht es nur mir den eindruck, dass du wieder einen auf stimmungsmache schiebst?

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
oldboy
Dabei seit: 07.10.2006
Beiträge: 797
Es geht auch anders. Nach 11 Jahren wünschte meine erste Frau Ende März irgendwann im letzten Jahrhundert die Scheidung (zurecht). Zwei Tage später wohnte ich bereits bei einem Freund. Einen Monat später hatte ich meine eigene Wohnung und Anfangs Juni war die Scheidung. (Da ich beruflich für drei Monate ins Ausland durfte, konnten wir den Termin vorziehen...)
Ich sagte mir, lieber ein Ende mit Schrecken... das Tempo hat sich gelohnt. Meine Zeit im Ausland war für mich ein richtiger Neuanfang, trotz Verlustgefühlen, verletztem Stolz und viel Trauer.
Ich kann jedem Mann (und jeder Frau) nur empfehlen, in solchen Situationen vorwärts zu machen, damit die unklare Situation schnell geklärt wird.

Im Fussball geht es nicht um Leben und Tod, es geht um mehr.