Trennung: wie lange bis er/sie ausgezogen ist?

monig
Dabei seit: 14.07.2002
Beiträge: 168
Sportferien sind bei uns in zwei Wochen. Ich werde alleine mit den Kindern gehen. Die anderen Ferien kümmern ihn nicht so, da habe ja einfach die Kinder Ferien und ich kann schauen wie's geht.
Es blieb alles an mir hängen, er hat 'nur' gearbeitet. Er arbeitet viel, aber das auf seinen eigenen Wunsch. Ich habe ich oft dazu aufgefordert weniger zu arbeiten, damit er mehr Zeit mit mir und den Kindern verbringen kann. Donnerstag war er immer zu Hause, musste aber nichts ihm Haushalt machen. Ich arbeitete am Donnerstag 10 Std., machte Buchhaltung der Firma, alles was die Finanzen betrifft im privaten Bereich, Haushalt, Garten, Kinder. Aber er hat im Moment das Gefühl, dass ich eigentlich nicht viel getan habe und es so richtig gemütlich hatte. Jetzt arbeite ich nach wie vor meine Stunden bin aber voll für die Kinder zuständig.
Mediation war mein Vorschlag, da ich nicht in den Krieg ziehen will. 'Drohte' ihm letzte Woche mit Abbruch, wenn er nicht endlich zu einer konkreten Lösung kommt. Da erwachte er ein bisschen und wollte Aufschub, habe aber heute noch nichts. Meine Geduld und Nerven sind langsam am Ende, darum will ich endlich eine Regelung und Scheidung.
Dass er die Beziehung zu den Kindern sträflich vernachlässigt hat, habe ich ihm schon oft gesagt, aber ich habe im Moment natürlich nie Recht. Aber man spürt es bei den Kindern. Sie hatten in den letzten beiden Wochen nur einmal den Wunsch Papi anzurufen und das auch nur eine Tochter. Er fand es übrigens NIE nötig die Kinder mal anzurufen und zu fragen was sie so machen in den ganzen 2 Wochen. Ob ihm das egal ist, weiss ich nicht so recht. Aber gewissen Dinge deuten darauf hin. Er möchte die Kinder z.B. nur von Samstagmorgen bis Sonntagabend alle 2 Wochenende. Ferien fragte der Mediator, ob er 2 oder 3 Wochen möchte, er meinte 2.
Er hat übrigens auch noch nie mit den Kindern gesprochen, das mache immer ich. So erfahren sie natürlich alles von mir. Gemäss ihm manipuliere ich sie und ziehe sie auf meine Seite. Auch da habe ich schon oft gesagt, dass er ihnen seine Ansicht/Meinung sagen soll, aber machen tut er es nicht.
oldboy
Dabei seit: 07.10.2006
Beiträge: 797
@monig
Ich glaube wirklich, dass du (ihr) an einem Punkt seid, wo du alles alleine durchziehen musst. Es scheint, dass er einfach noch nicht kapiert hat, was abläuft (Männer sind diesbezüglich manchmal schwerer von Begriff). Schau das jetzt Dynamik in die Sache kommt, zieh dein Ding durch. Wer mehr als ein Jahr nicht reagiert, hat es nicht anders verdient. (Wahrscheinlich will er es so, damit er vor seiner Familie/seinem Umfeld das Opfer spielen kann, aber kümmere dich nicht drum). Dir und wahrscheinlich auch ihm wir es nachher besser gehen.

Im Fussball geht es nicht um Leben und Tod, es geht um mehr.
monig
Dabei seit: 14.07.2002
Beiträge: 168
@oldboy
Vorhin hat er die Kinder zurückgebracht. Habe ihm gesagt, dass ich bis morgen früh Antworten will, ansonsten sei die Zeit abgelaufen.
Mal schauen was kommt.
Das mit der Opferrolle habe ich auch schon gehört. Mit einem Kollege bei der Arbeit habe ich seit über einem Jahr über meine Probleme gesprochen. Er meinte immer wieder, dass mein Mann sich in der Opferrolle sieht. Er riet mir auch schon lange die Mediation abzubrechen und mir einen Anwalt zu nehmen. Aber ich wollte es einfach auf friedlichem Wege lösen. Meine Forderungen sind auch nicht so absurd, das habe ich unterdessen von einer Fachperson bestätigen lassen.
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
Mein Ex erklärte im November, dass er nicht mehr wolle. Wollte aber noch wohnen bleiben, bis das Baby geboren war (Februar des folgenden Jahres).

Wir haben weiterhin das Schlafzimmer geteilt, ich hab für ihn die Termine gemacht für die Vasektomie icon_smile.gif und Wäsche gewaschen etc. Ganz normal. Ausser, dass er an den Wochenenden zu seiner Freundin entschwunden ist.

An Weihnachten war dann ein Punkt erreicht, der für mich nicht mehr stimmte und er musste gehen. Er zog vorübergehend zu den Eltern, bzw. war von Ende Dezember bis Ende Januar bei seiner Freundin. Ende Januar kam er dann wieder nach Hause, wo er seine gepackten Koffer vorfand.

Bis seine Freundin dann in die Schweiz ziehen konnte und sie eine eigene Wohnung hatten (war im April), blieb er bei den Eltern wohnen und die Kinder gingen da schon alle 2 Wochen zu ihm.

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.
ljuba
Dabei seit: 31.07.2004
Beiträge: 227
Knapp fünf Monate, es war sehr schwer für mich eine Wohnung zu finden.
Wir haben uns aber einfach in Ruhe gelassen, uns nicht mehr gestritten, er war sehr selten Zuhause. So war es aushaltbar.

Kein Ereignis ist vollkommen, erst die Erinnerung macht es dazu.
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
@ monig
Deine Reaktion ist gut und seine ist auch typisch. Fast alle Männer bei uns fühlen sich als Opfer.
Deine Möglichkeit wäre, ihm eine Mediationssitzung gemeinsam mit den Kindern vorzuschlagen. Oder bei der JFB. Wenn er glaubt, dass du die Kinder manipulierst, dann darf er gerne mit den Kindern eine Beratung aufsuchen. Möchte er, dass fremde Leute die Kinder ausfragen, oder möchte er selber mehr Kontakt mit den Kindern pflegen?
Er hat es in der Hand.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
nanny72
Dabei seit: 21.05.2006
Beiträge: 998
also mein ex behauptete auch, das er das arme opfer sei, der grundlos rausgeworfen wurde. das er mich betrogen hat, hat er verschwiegen und auch, das die entscheidung bei ihm gelegen hat, ob gehen oder zurückkommen (ob freundin oder famillie) das hat er auch nicht zur sprache gebracht.
*Plüsch*
Dabei seit: 20.04.2010
Beiträge: 247
Bei mir dauerte es ca. vier Monate, und das, ohne dass wir die Möglichkeiten gehabt hätten, getrennte Zimmer oder nur schon Betten zu haben, mein Ex regelmässig quasi von seiner neuen Flamme direkt zu mir ins Schlafzimmer kam. Eine ziemlich erniedrigende Situation.
Und hätte ich ihm nicht gedroht, ihn gerichtlich rauswerfen zu lassen wäre die Situation wohl noch länger so gewesen.
Eine Wohnung zu finden auf die Schnelle ist wohl nicht immer einfach, aber vielleicht könnte die ausziehende Person ja auch vorübergehend bei jemandem unterkommen. Denn je nach Situation wäre eine schnelle räumliche Trennung sicher besser.

@sw: Mein Ex hat uns verlassen, um mit einer neuen Frau zusammen zu leben. Das war bei Gericht keine Sekunde ein Thema! Zudem ist die Schuldfrage ja längst abgeschafft.
Dunia
Dabei seit: 06.09.2007
Beiträge: 300
Bei uns waren es fast 6 Monate und die Zeit war der Horror.
Am schluss war der Druck so gross das ich schlussendlich mit den Kindern aus dem gemeinsamen Haus auszog.
Rückblickend hätten wir es anders machen sollen.z.B. das er auszog bis ich was passendes gefunden habe.Für die Kinder war das nicht gut in diesem Spannungfeld zu Leben.Wir waren beide stur und ich nahm auch zuwenig Rücksicht, das gebe ich zu.

Diese ambivalente Zeit war schlimm, sie ging auch noch weiter, nachdem ich ausgezogen bin, weil ich immer noch einen funken Hoffnung hatte, das wir den Rank doch noch finden.Dem war nicht so und es heisst LOSLASSEN.

Alles Gute und viel Kraft

**Eine Frau ohne Bauch, ist wie der Himmel ohne Sterne**
Vollmond77
Dabei seit: 03.10.2010
Beiträge: 22
Mein damaliger Mann zog von einer Stunde auf die andere aus. Das ist dann das andere Extrem....