Veränderung

taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
Ich möchte "meine Geschichte" hier nicht dokumentieren.
Klar sind be mir verschiedene Faktoren zusammen gekommen. Die unerwartete Wucht des Verlusts, die bald erwachsenen Kinder, das "Umbruchalter", eigene neue berufliche Perspektiven....

Das mit dem Schränke ausräumen gefällt mir. Ein treffender Vergleich. Ich kann mir vorstellen, dass ich aufgrund der Flut von Ereignissen die Schranktüren mit Doppelschloss verschliessen musste. Ich hätte es nicht ertragen, hätte die Energie zum Aufräumen nicht gehabt. Jetzt plstzen die Kasten ais allen Nähten und ich brauche den Raum und die Zeit alles sortieten zu können. Ausmisten,wegwerfen, aufbewahren, neuen Glanz verleihen,....

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
Und ja, ich.bin in therapeutischer Begleitung.

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
moibr
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 17.03.2015
Beiträge: 9
@thea
schöner Vergleich mit dem Schrank icon_biggrin.gif
habe letzte Woche ausgemistet!
ich finde, sich dessen bewusst sein, ist schonmal ein Anfang
auf den passenden Moment zu warten um aufzuräumen scheint mir schwierig

ich war plakativ gesagt, blind und blöd und dann kam der Hammer - mit voller Wucht - zum guten Glück kein unüberwindbares Ereignis (die Einsicht darüber kommt nach und nach, im ersten Moment war es sehr schlimm) aber es hat mich nachhaltig aufgerüttelt
die grosse quälende Frage/Aufgabe im Moment...wie finde ich mich zurecht in meinem Gefühlschaos und überfordere damit nicht meinen Partner
bei der ganzen Entwicklung habe ich schon ganz viele Fehler gemacht, falsches gesagt und verletzt

Wenn es eines Glauben gibt, der Berge versetzen kann,
so ist es der Glaube an die eigene Kraft.
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
Verletzungen zu verhindern ist schwierig. Mir hilft, meine Gefanken, Gefühle , Uebrlegungen aufzuschreiben und mich mit anderen Personen darüber auszutauschen. Dadurch kommen neue Aspekte in meine Petspektive. Aspekte, die weniger emotional geladen sind. Die Gefahr besteht jrdoch darin, dass ich mich auf diese Weise "schneller" fortbewege und mein Partner möglicherweise einiges nicht mit bekommt.

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
Pitsch11
Dabei seit: 31.12.2006
Beiträge: 75
Schon interessant, wie und dass sich hier ein Kreis gebildet hat mit irgendwie den selben Gedanken.

Auch ich bin ja auf der Suche nach dem weiteren Lebensverlauf. Ich bin ja schliesslich so ziemlich genau in der Mitte meines Lebens angekommen. Meine Varianten: Mit jetziger Beziehung, mit neuer Beziehung oder ohne Beziehung weiter gehen.

In meinem Kopf befindet sich pro Variante eine Liste mir Vor- und Nachteilen welche ich schon mehrmals in diesem Forum geteilt habe. Ich beschäftige mich vor allem mit der Frage, was soll besser werden mit einer Veränderung wie oben beschrieben. Was?

Eigentlich geht's vorallem darum (bin einverstanden mit kleinen Schritten) sich selber zu finden. Eine andere Partnerin/Partner wird in einigen Belangen einem besser entsprechen, dafür in anderen Dingen wieder schlechter. Aber schon nur dies herauszufinden dürfte hart werden. Also +/- kann man sich ein neues Hobby suchen, einen neuen Job, einen neuen Tagesablauf, ...sich verändern und hinterfragen finde ich wichtig. Bei wirklich grossen Veränderungen bin ich wohl sehr defensiv...ich müsste 100% überzeugt sein (frei von Zweifel) dass ich den richtigen Schritt mache....
rivus
Dabei seit: 02.05.2013
Beiträge: 209
Sind wir nicht ein Leben lang auf der Suche nach irgendwas?
Wenn dann noch schwere Schicksalsschläge dazukommen, werden wir direkt auf den Boden der Tatsachen katapultiert, und noch viel tiefer. Es braucht immense Kraft, sich wieder im Leben zurecht zu finden. Und wenn man glaubt, über den Berg zu sein, ist man nicht mehr der selbe Mensch wie vorher. Neue Fragen kommen auf, neue Herausforderungen, neue Probleme. Aber auch neue Erkenntisse, neue Freuden.

Thea dein Schrankbeispiel gefällt mir sehr.
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
@Pitsch

Wir stehen in der Mitte des Lebens. Ich glaube, es ist die logische Konsequenz, dass wir uns Gedanken über die zweite Hälfte machen. Bei den einen kommen diese Gedanken früher, bei den anderne später. Bei mir sind sie durch den Tod meiner Eltern in mein Leben katapultiert worden.

Ich mache mir nicht Gedanken, betreffend mit meinem Mann, mit einem anderen Mann oder mit keinem Mann. Wir haben wenig Verletzungsgeschichten in unserer ganzen Beziehungszeit. Sie sind auch da, ich denke in jeder Beziehung. Wir haben viel gemeinsames. Dennoch wird mir immer mehr bewusst, dass wir noch mehr nicht-gemeinsames haben. Ich bin nach längerer Pause wieder ins Berufsleben eingestiegen. Ich blühe auf, "starte" durch. Da bleibt anderes auf der Strecke. Es hat sich eingeschlichen, dass wir immer mehr alleine, kaum mehr was zu zweit unternehmen.

Während meiner Auszeit erhoffe ich mir einen klaren Kopf zu bekommen, was ICH möchte, wie ICH mir MEINE Zukunft vorstelle. Diesen Raum habe ich im Familienalltag nicht - oder er reicht für mich nicht. Ich glaube, ich brauche die Einsamkeit. Klar ist für mich aber auch, dass in dieser Findungsphase auch die Beziehung "überprüft" wird. Darum auch wünsche ich mir, dass wir uns parallel gemeinsam begleiten lassen können (Paartherapeutisch). Meist bin ich zuversichtlich, dass wir uns wieder näher kommen, wieder neu finden, neu kennen lernen. Manchmal bin ich aber auch sehr traurig und stelle mir die Frage, ob wir uns bereits zu fest auseinander gelebt haben und die Augen (noch) verschliessen....

...und...ich bin absolut nicht 100% überzeugt, ob dies nun der richtige Schritt ist. Wie soll ich es herausfinden, wenn ich es nicht wage?.....

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 20.03.2015 um 09:24.]

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
Pitsch11
Dabei seit: 31.12.2006
Beiträge: 75
...verstehe Dich. Dein Gefühl ist, dass Du so viel Abstand brauchst, dass eine räumliche Trennung nötig ist. Es genügt nicht, alleine spazieren zu gehen (oder was auch immer).

Mir ist grundsätzlich auch klar, dass man nicht 40 Jahre Happy sein kann (u.a. mit dem gleichen Partner). Was mir einfach nicht in den Kopf geht: was kann langfristig besser werden mit einem neuen Partner wenn man mit dem aktuellen nicht völlig zerrüttet ist? Dann müsste doch der logische Weg eher sein, dass man Gemeinsamkeiten sucht...eine gemeinsame Veränderung quasi. Das meinte ich mit "100% überzeugt"...

Darf ich fragen was Deine nächsten Schritte (Wohnung suchen, ...) sind?
moibr
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 17.03.2015
Beiträge: 9
Soweit bin ich dann doch noch nicht...mich quält mehr der Gedanke, wie ich näher an meinen Partner komme. Die letzte Zeit war ich so aufgewühlt, dass ich bei jeglichem Gespräch in Tränen ausgebrochen bin. Alleine das überfordert ihn schon. Es soll nicht immer gleich 'ausarten' damit er mir zuhört...mein Bedürfnis nach Austausch ist im Moment riesig.

Wenn es eines Glauben gibt, der Berge versetzen kann,
so ist es der Glaube an die eigene Kraft.
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
@Pitsch
Da ich nicht weiss, was ich will und was ich nicht (mehr) will.....muss ich mir in einem ersten Schritt darüber im Klaren werden. Ich werde in eine Wohnung ziehen. Für mich allein. Vielleicht bedeutet es, das viele Gemeinsame mit meinem Mann neu zu entdecken (denn dies muss es ja geben, sonst wären all die Jahre nicht so verlaufen). Vielleicht heisst es, getrennte Wege führen in unsere Zukunft. Eine andere (potentielle) Partnerschaft kann und darf (meiner Meinung nach) kein Indikator sein. Denn dann wäre ich nicht bei mir.


Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.