verheiratet und unglücklich verliebt

@scheri
wollte dir eine Nachricht schreibe, aber das klappt irgendwie nicht...
Ich danke dir für deine Antwort. Ich habe das Gefühl, du kannst meine Situation und meine Gefühle sehr gut nachvollziehen.
Tatsächlich habe ich es mir auch zum Ziel gesetzt, jetzt auf mich zu schauen und mein Leben möglichst so zu gestalten, dass ich mich wohl fühle. Trotzdem verschwinden die Gefühle der Trauer, Unzufriedenheit und Ungeduld nicht einfach so...
Mein Mann kommt momentan sehr auf mich zu, was es mir vereinfacht, die Beziehung einfach mal so laufen zu lassen.

Alles Gute auch Dir!

@blackforce
Grundsätzlich finde ich die Thematik, auf die du eingest sehr spannend und gerne erzähle ich mehr davon, wenn es dich interessiert.
So wie du schreibst, hast du mich aber einfach abgeschrieben und verurteilt.
Es gäbe auch die Möglichkeit, einfach nachzufragen.
Bitte schreib doch, wenn du interesse hast, dass ich auf deine Veruteilung eingehe.

@blackforce
Danke, auf dieser Grundlage (den anderen zu verstehen versuchen) ist ein Austausch interessanter.
Grunsätzlich habe ich bis jetzt schon vieles relativ genau beschrieben. Darum kann es auch Sinn machen, ev. nochmals nachzulesen.

Zu deiner Frage, bezüglich dem (nicht) transparent sein:

Also, ich war ca. 2 Monate fremdverliebt. Während dieser Zeit war uns beiden klar, dass wir unsere Familien sicher nicht aufs Spiel setzen. Wir haben uns nie geküsst, waren nie intim und tauschten keine Streicheleinheiten aus. Wir gingen zweimal spazieren und hatten einen Austausch per Mail. Es war also alles "nur" heisse Luft. Irgendwann platzte die Blase und ich fand mich in einer grossen Trauer des Verlustes wieder.
Wie gesagt, sie hat Erlösung gesucht, indem sie ihrem Mann alles erzählt hat. Der arme Mann, denkst du, das hätte ihm gut getan? Und ich, hätte ich zu meiner Frau gehen sollen, um ihr zu sagen, du Schatz, ich bin schwer verliebt in eine andere Frau.
Nein ganz ernst, ich finde das eine interessante Frage, soll man den Partner in so einer Situation einweihen? Ich habe mich damals entschieden, meine Frau zu verschonen.
Womit ich sie jedoch nicht verschont habe, nachdem ich den Liebeskummer relativ bald vollständig verdaut hatte, war sie herauszufordern, den anstehenden Prozess in unserer Partnerschaft anzugehen.
Heute, ein paar Jahre später, bin ich stolz auf den weiteren Weg, den wir seither zusammen zurückgelegt haben.

Ganz grundsätzlich halte ich so vieles wie möglich in meiner Partnerschaft transparent. In dieser Situation habe ich es aber nicht für sinnvoll empfunden.

Ganz by the way, aber sehr interessant, heute Nachmittag, als ich hier schreiben wollte, fragte mich meine Frau, zu welchem Thema ich denn schreibe. Sie weiss natürlich, dass ich mich gerne mit Fragen der Paarbeziehung auseinandersetze. So kam es, dass ich sie dieses Thema hier lesen liess.
Nun ist also auch diese kurze Zeit von heisser Luft transparent.


Zu deiner Frage bezüglich der Gleichberechtigung:

Ich bin gleicher Meinung wie du. Meine Partnerin soll die gleichen Freiheiten haben wie ich. Wichtig finde ich, dass man für sich seine eigenen Grenzen kennt. Meine Grenzen sind: ich küsse niemanden auf den Mund und werde nicht intim. Bei allem anderen möchte ich mich nicht einschränken. Und meine Frau soll sich auch nicht einschränken.

Wir leben seit 17 Jahren zusammen. Ich habe immer wieder grosse Freude an meiner Partnerschaft mit ihr. Wir lieben unsere Familie von tiefstem Herzen. Ich bin in meiner aktuellen Lebensphase, nachdem wir in den letzten drei Jahren sicher viel für unsere Weiterentwicklung getan haben, sehr zuversichtlich.

Heute kann ich auch Freundschaften zu Frauen pflegen (nur sie und ich) und gleichzeitig auf dem Boden bleiben. Das bedeutet mir viel. Für mich ist auf jeden Fall wichtig, dass ich die intimsten Momente ausschliesslich mit meiner Frau lebe. Und das mache ich gerne.

Hey Scheri

Sorry war viel unterwegs die letzte Zeit.
Ja was ich dazu denke...Ich finde es toll, dass du nun ehrlich zu deiner Frau warst und sie das sogar alles lesen konnte. Wie hat sie reagiert zu wissen das du so verliebt warst?
Ich finde dein neuster Text klingt jetzt ganz anders...davor ging man aus (ich jedenfalls) dass da schon auch mehr gelaufen ist, wenn auch nicht Sex.
Ich und mein Mann sind mittlerweile seit 13 Jahren zusammen...Ich war gerade mal frische 17 Jahre alt und wir lieben uns jeden Tag mehr. klingt kitschig ist aber so. Ich muss gestehen, dass wir aber auch so gut wie alles zusammen machen. Wir haben sogar eine lange zeit in der gleichen Firma eng miteinander gearbeitet. ich würde jetzt behaupten wir wissen alles voneinander. Unsere art von Beziehung ist aber auch nicht jedermanns Sache was verständlich ist. Wir hatten die ersten 2 Jahre eine Fernbeziehung. die hat uns dazumal sehr zugesetzt und daher geniesen wir einfach jede Zeit miteinander.
Daher mein Gedanke...man sollte einfach ehrlich sein zueinander. Zu verheimlichen nur um den Partner zu schonen finde ich falsch...wenn man schon weiss, dass es Falsch ist und dem Partner weh tut damit, dann lasse ich es sein und wenn ich das nicht kann dann lege ich die offenen Karten hin. Es ist das recht vom Partner zu wissen wenn ich dabei bin ihm Weh zu tun. Ich habe eine gewisse Verantwortung in dem Moment wo ich eine Partnerschaft eingehe.
So jedenfalls sehe ich und mein Mann eine Beziehung. aber jede Beziehung ist anders und einzigartig für sich. es gibt kein ultrarezept. Wichtig ist nur das beide Partner untereinander die gleiche Vorstellung haben.

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Das tut mir leid. ja wenn Verletzungen da sind dann ist es sehr schwer. und sobald das Vertrauen weg ist wird es noch schwerer. Dann müsste man direkt bei diesen Probleme arbeiten. aber je nach Verletzung ist es gar nicht mehr möglich. Ich bin der Mensch der sagt, man soll für eine Beziehung kämpfen, es wird heutzutage viel zu schnell aufgeben und was "einfacheres" gesucht anstatt an sich zu arbeiten. Jedoch gibt es Grenzen. zwanghaft an einer Beziehung festhalten und dabei selber immer mehr kapputt zu gehen ist auch nicht richtig. wenn beide an den Probleme arbeiten dann kann es funktionieren. solang nur einer das macht kann es nicht gut gehen den diese Person bleibt auf der strecke und irgendwann ist die Liebe einfach weg.
Also für mich wäre definitiv fertig wenn ich so stark verletzt werden würde wo mein Vertrauen zum Partner weg ist. da hätte ich auch keine Lust mehr daran zu arbeiten. Kleine Verletzungen sind mal normal wir sind ja keine Roboter aber schwere Verletzung kann man schon sehr gut einschätzen. das A und O ist das miteinander reden. zu sagen was einem stört und selber aber auch Kritik einnehmen zu können und ein miteinander nach alternativen/lösungen zu suchen. Ich merke im Freundeskreis, dass viele einfach nicht mehr miteinander reden...liegt es daran das vor lauter Arbeit und eigenen Hobbys einfach keine Zeit mehr da ist für den Partner? ich weiss es nicht wirklich aber darauf sollte man achten. eine Beziehung muss man immer Pflegen. es gibt nie ein ende, außer bei einer Trennung.
Ach ja und Lügen sind gift! wie geht das vertrauen Kapputt? durch Lügen. sagen wir doch schon unseren Kindern "wenn du immer Lügst glaubt Mami dir irgendwann nicht mehr obwohl es die wahrheit wäre."

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