@blackforce
Danke, auf dieser Grundlage (den anderen zu verstehen versuchen) ist ein Austausch interessanter.
Grunsätzlich habe ich bis jetzt schon vieles relativ genau beschrieben. Darum kann es auch Sinn machen, ev. nochmals nachzulesen.
Zu deiner Frage, bezüglich dem (nicht) transparent sein:
Also, ich war ca. 2 Monate fremdverliebt. Während dieser Zeit war uns beiden klar, dass wir unsere Familien sicher nicht aufs Spiel setzen. Wir haben uns nie geküsst, waren nie intim und tauschten keine Streicheleinheiten aus. Wir gingen zweimal spazieren und hatten einen Austausch per Mail. Es war also alles "nur" heisse Luft. Irgendwann platzte die Blase und ich fand mich in einer grossen Trauer des Verlustes wieder.
Wie gesagt, sie hat Erlösung gesucht, indem sie ihrem Mann alles erzählt hat. Der arme Mann, denkst du, das hätte ihm gut getan? Und ich, hätte ich zu meiner Frau gehen sollen, um ihr zu sagen, du Schatz, ich bin schwer verliebt in eine andere Frau.
Nein ganz ernst, ich finde das eine interessante Frage, soll man den Partner in so einer Situation einweihen? Ich habe mich damals entschieden, meine Frau zu verschonen.
Womit ich sie jedoch nicht verschont habe, nachdem ich den Liebeskummer relativ bald vollständig verdaut hatte, war sie herauszufordern, den anstehenden Prozess in unserer Partnerschaft anzugehen.
Heute, ein paar Jahre später, bin ich stolz auf den weiteren Weg, den wir seither zusammen zurückgelegt haben.
Ganz grundsätzlich halte ich so vieles wie möglich in meiner Partnerschaft transparent. In dieser Situation habe ich es aber nicht für sinnvoll empfunden.
Ganz by the way, aber sehr interessant, heute Nachmittag, als ich hier schreiben wollte, fragte mich meine Frau, zu welchem Thema ich denn schreibe. Sie weiss natürlich, dass ich mich gerne mit Fragen der Paarbeziehung auseinandersetze. So kam es, dass ich sie dieses Thema hier lesen liess.
Nun ist also auch diese kurze Zeit von heisser Luft transparent.
Zu deiner Frage bezüglich der Gleichberechtigung:
Ich bin gleicher Meinung wie du. Meine Partnerin soll die gleichen Freiheiten haben wie ich. Wichtig finde ich, dass man für sich seine eigenen Grenzen kennt. Meine Grenzen sind: ich küsse niemanden auf den Mund und werde nicht intim. Bei allem anderen möchte ich mich nicht einschränken. Und meine Frau soll sich auch nicht einschränken.
Wir leben seit 17 Jahren zusammen. Ich habe immer wieder grosse Freude an meiner Partnerschaft mit ihr. Wir lieben unsere Familie von tiefstem Herzen. Ich bin in meiner aktuellen Lebensphase, nachdem wir in den letzten drei Jahren sicher viel für unsere Weiterentwicklung getan haben, sehr zuversichtlich.
Heute kann ich auch Freundschaften zu Frauen pflegen (nur sie und ich) und gleichzeitig auf dem Boden bleiben. Das bedeutet mir viel. Für mich ist auf jeden Fall wichtig, dass ich die intimsten Momente ausschliesslich mit meiner Frau lebe. Und das mache ich gerne.