verwirrt, verliebt?, verheiratet!

bubble36
Dabei seit: 31.01.2003
Beiträge: 730
Also ich versteh dich jetzt nicht so ganz. DU hast keine Nerven mehr für die Kids und Mann, er merkt was, und hat hat gleichfalls keine Nerven mehr. Ihr streitet, ER entschuldigt sich und du findest es nicht genug.
Vielleicht versteh ich was falsch, aber hättest DU nicht über deinen Schatten springen sollen und die Situation ansprechen? Stattdessen schweigst du und machst alles verfahrener.

Auch glaubst du zu wissen, dass der andere nicht der Mann fürs Leben ist, darum habe ich das vage Gefühl, dass es nicht an den Männern liegt, sondern dass grundsätzlich an deiner jetztigen Lebenssituation, etwas nicht stimmt.
Ich glaube in den meisten Beziehungen kommt sowas vor. Kinder verändern die Beziehung, das eigene Leben, die Ansprüche. Man sollte aber die Chance packen, herauszufinden ob sich ein weitermachen lohnt.

Häufig kommt dann die Frage " bleib ich nur aus Bequemlichkeit?"
Wäre zu gehen denn nicht auch "bequem". Weicht man damit nicht etwas aus? z. Bsp. dazu stehen und die unbequemen Fragen SICH SELBST zu stellen, die Herausforderung annehmen, Dinge anzusprechen und zu verändern? Darüber nachzudenken WAS Veränderung bedeuten kann?Das Leben IST voller Veränderungen.
Beziehungen können neu (mit dem bestehenden Partner) gestaltet werden. Man kann vor allem auch seinen Blickwinkel verändern und einen grossen Teil Selbstverantwortung übernehmen und es nicht auf den Partner abschieben.

Aber vielleicht kann lilie noch was darüber schreiben. icon_smile.gif

alles Gute, du packst das und wirst erstaunliches herausfinden! icon_wink.gif
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
Und einmal mehr frage ich mich....

....warum darf Bequemlichkeit in einer Beziehung nicht sein?
....warum darf ein Aneinander-Vorbeileben in einer Beziehung nicht sein?
....warum darf eine Beziehung keine Zweckgemeinschaft (z.B. Eltern) sein?
....muss stets ein Kribbeln im Bauch vorhanden sein, damit ich mir der Liebe gewiss bin?


Ich finde.....meine Beziehung ist bequem, sie hat einen Zweck, oft leben wir eher neben- als miteinander, selten taucht ein Kribbeln im Bauch auf. Vielmehr empfinde ich eine Geborgenheit, ein Daheim-Gefühl, ein Dazu-Gehören, einen gemeinsamen Auftrag. Genau das ist es, was MEINE Beziehung ausmacht. Ich kann so sein, wie es mir gerade zu Mute ist....ich kann stänkern, in Selbsmitleid zerfliessen, mich hängen lassen, die Decke über den Kopf ziehen, ohne Sex leben....ich kann Ausflüge machen, lachen, blödeln, tollen Sex haben, gemeinsame Abendessen, gemeinsames Kochen, kann herumkommandieren und mich in den Arm nehmen lassen...........immer und immer wieder das Gleiche und doch immer wieder anders. Alltag halt.

Obwohl - oder vielleicht genau weil - wir sehr grosse Schwierigkeiten hatten, kann ich mir nicht vorstellen, mein Leben mit einem anderen Mann so erfüllt, so "auf meine Rechnung kommend" leben zu können. Kein Mann würde mich je so gut kennen. Wenn ich das so schreibe frage cih mich gerade, warum ich das schreibe......es wird deinem Anliegen nicht gerecht. Vielleicht ist es das Gefühl von meiner Seite, dass ich machmal den Eindruck habe, dass wir uns blenden lassen von Forumsgeschichten mit Seitensprüngen, von Medienberichten mit Dreiecksbeziehungen, von Scheidungsraten und himmelblauen-rosaroten Beziehungsalltagen. Vielleicht möchte ich dir damit zeigen, dass Beziehungen schlechte Zeiten haben können - und müssen - um gemeinsam weiterziehen zu können. Ich sehe es in erster Linie als unsere Aufgabe, an UNSERER Liebesbeziehung zu arbeiten und nicht neue einzugehen.

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
Gelöschter Benutzer
@taraxacum: mir gefällt sehr was du da geschrieben hast!
Bängeli
Dabei seit: 20.01.2009
Beiträge: 80
@ taraxacum
Ich danke dir für deine Zeilen, sie beschreiben exact unsere Ehe.
Ich dachte immer ich müsste dafür ein schlechtes Gewissen haben, dass wir so zusammenleben.
Doch es ist so - und es ist gut so.
stärnefroueli
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 27.10.2010
Beiträge: 6
@taraxum
vielen dank! ich weiss sehr genau was du meinst!
aber ich frage mich, will ich die nächsten 40 jahre so weiter leben? mein mann gibt mir auch sicherheit, geborgenheit und ich kann mich auch so geben wie ich bin. dennoch, hinterfragst du deine beziehung nie?
ich will doch eigentlich nicht neben meinem mann leben, sondern mit ihm, denn sonst brauche ich doch keine beziehung, sonst kann ich doch auch für mich alleine leben....
wirzwei
Dabei seit: 27.10.2007
Beiträge: 115
@stärnefroueli:
am besten gehst du auf distanz zum "andern"... "entlieben" schmerzt zwar, aber es dauert nicht ewig und danach sieht frau klarer und das leben geht weiter.
zu deiner antwort an taraxacum... denke doch darüber nach, wie es wäre alleine zu leben. wir meinen doch, es wäre sehr sehr anders als mit mann und kindern - selbst wenn du das gefühl hast, ihr würdet mehr nebeneinander als miteinander leben. alte "liebe" ist zwar nicht mehr spektakulär aber die "gefühle", zu denen sich die schmetterlinge entwickelt haben (liebe, vertrautheit, sich selbst sein können und dürfen,...) möchtest du garantiert auf dauer auch nicht missen.

lg, wirzwei
wirzwei
Dabei seit: 27.10.2007
Beiträge: 115
@stärnefroueli

denk auch an deine kinder...

lg, wirzwei
nanny72
Dabei seit: 21.05.2006
Beiträge: 997
stärnefroueli:
wenn du eigentlich weisst, das der andere, nicht der richtige ist, und wenn du eigentlich mit deinem mann zusammenbleiben möchtest, du aber weisst, das da etwas nicht stimmt, etwas fehlt, wie währe es mit einer therapie um herauszufinden, was nicht stimmt, was fehlt, was sich änder muss, das es wieder stimmt.
Shanti
Dabei seit: 30.04.2010
Beiträge: 1489
Stärnefraueli, ich verstehe dich gut. taraxum hat das sehr schön beschrieben und das ist eigentlich auch die Realität, die schön ist. ABER: wir denken immer, es müsse doch noch mehr geben, das könne doch nicht alles gewesen sein. Wir sehen Filme voller Romantik und schauen dann unseren Mann an, der gemütlich auf dem Sofa sitzt und mitschaut, statt mit einer Rose zwischen den Zähnen LIebesschwüre zu hauchen. Wir denken an die Zeit zurück, als noch Schmetterlinge flogen, nun bewegen höchstens Blähungen den Bauch. Und wir denken: wie schön war das alles und so will ich das doch haben. Wir wollen Aufregung, Romantik, Spannung, Gefühle, Abwechslung und merken nicht, dass wir heillos überfordert wären, wäre unser ganzes Leben so. Die erste Verliebtheit ist zwar aufregend und toll und bewegend - aber auch soooo anstrengend. Ängste, Unsicherheiten, Abtasten... wie bin ich, wie ist er, was will er, bin ich gut, ist er gut...wir könnten kaum überleben, wäre unser ganzes Leben so. Wie schön ist daneben die Geborgenheit, die Sicherheit, das Entspannte - aber es kann auch als langweilig empfunden werden, man denkt: und nun? Was kommt noch?

Du sagst, wenn wir eh nur nebenher leben, könnte ich auch alleine sein. Das dachte ich auch mal. Aber täusch dich nicht. Alleine sein ist toll, man kann tun und lassen, was man will, niemand redet einem rein - aber es redet dir auch niemand zu. NIemand ist da, wenn du am Abend müde bist, anlehnen willst. Niemand passt mal auf die Kinder auf, wenn du weg willst, niemand ist da, wenn du die Kinder am WE abgibst und vermisst. Der, welcher nun noch Geborgenheit gibt, wäre dann weg und die Geborgenheit mit ihm. Und plötzlich ist das ganze Abenteuer, das du nun vermisst, gar nicht mehr so spannend, denn nun fehlt dir etwas ganz anderes, nämlich genau die Geborgenheit, die du nun als langweilig empfindest.

Schau deinen Mann mal an und überlege, was dir an ihm gefallen hat, als du dich verliebt hast. Wo ist es noch? Weg ist es nicht, vielleicht kann man es ab und an hervorholen? Schreibe mal alles auf, was du gut findest an deinem Mann und an eurer Beziehung - und wenn es noch so banal scheint, noch so alltäglich. Lass dir Zeit, damit du wirklich alles hast. Und dann stell dir dein Leben ohne all das vor. Würde dir was fehlen?
Wir neigen dazu, zu sehen, was uns fehlt, statt zu sehen, was wir haben. Drum schau hin, was du hast.

Klar kann am Schluss rauskommen, dass es keine Basis mehr gibt, ihr nicht zusammen passt, du total unglücklich bist, auf der Strecke bleibst... vielleicht siehst du aber auch, dass doch viel da ist und es sich lohnt, Energie in die bestehende Beziehung zu stecken. Oft hilft als erster Anstoss, etwas zu verändern. Macht was gemeinsam, was ich ihr lange nicht mehr getan habt oder noch nie getan habt. Lasst euch neu aufeinander ein. Kommt ins Gespräch, lernt euch neu, besser kennen. Es gibt da witzige SPiele dazu (in love wäre eines).

Der Weg ist das Ziel
mona lisa!
Dabei seit: 22.01.2003
Beiträge: 270
Je älter ich werde, umso öfter frage ich mich, wieso man nicht beides haben kann. nämlich die geborgenheit einer partnerschaft "zu Hause" und zwischendurch einen kick ausserhalb. wieso schliesst das eine das andere aus? so ein kick ausserhalb kann doch auch für die "geborgenheits-partnerschaft" was bringen.

Leben und leben lassen