wie hält frau diesen schmerz nur aus???

juna
Dabei seit: 12.10.2012
Beiträge: 31
Liebe tralla,
ja die Abende sind anfangs schlimm. Ich habe viel und oft telefoniert mit Freundinnen, Geschwister, etc. Ich habe alle meine Lieblingssendungen im TV in Ruhe angeschaut. Ich habe angefangen neue Rituale einzuführen. ZB. Freitag Abends bin ich mit den Kindern im Migros Restaurant ein Pommes Frites essen gegangen oder auch nur einen Sirup trinken. Ich war viel und oft im Internet...

Wenn ich keine Kinder bei mir hatte, wars noch schlimmer. Später habe ich mit Freundinnen abgemacht, bin auch mal mit meinem GA herumgereist. War nur im Zug, ohne eigentliches Ziel, einfach nicht zu Hause sein.

Ich war beim Homöopathen um wieder schlafen zu können. Er hat mir was zusammengestellt. Weiss aber nicht mehr genau was. Versuchs doch mal in einer guten Drogerie mit Spagyrik oder Bachblüten.

Super, dass ihr schon bei einer Mediatorin wart. Da bewegt sich was und eine neutrale Person ist wichtig.

Du bist auf dem richtigen Weg und machst es gut. Weiter so nur Mut.
wali569
Dabei seit: 27.10.2012
Beiträge: 2
Wie hält einMann ( 44 J. jung ) diesen Schmerz aus.. Meine Ehefrau hat mir vor ca. 8 Wochen mitgeteilt, dass sie eine längere beziehung mit einem neuen Mann pflegt..Dies nach wunderbaren 16 Ehejahren....Wir hatten "leider" nie Streit, alles schien wunderbar..beruflicher Erfolg beidseits, unternehmungen, etc. Sie ist ausgezogen..
Bitte nach vorne schauen!!Es gibt immer einen Weg..Am Anfang zwar steinig aber es kommen auch wieder gute zeiten. Für mich das wichtigste: Einen Schlusstrich ziehen!! Herzlichi Grüess usem Oschte
wali569
Dabei seit: 27.10.2012
Beiträge: 2
Ich bin natürlich auch immer der "Bölimaa" Aber unser pubertierender Sohn hat nun nur noch mich, um all die Probleme,usw. loslassen zu können. Stark sein,au persönliche wünsche verzichten, für die Kinder da sein, dies ist wirklich das Wichtigste im moment
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
Da meine Kinder bei der Trennung alle unter 7 waren bzw. noch nicht geboren, waren meine Abende anfangs ziemlich "normal". Mein damaliger Mann war soweit abends daheim, ausser er hatte seine üblichen Termine.

Nachdem er dann wirklich ausgezogen war und die jüngste Tochter geboren, war ich extrem im Alltag gefangen. Der Alltag mit 4 Kindern unter 7 war "erschöpfend" und ich habe nachts geschlafen wie ein Stein. Allerdings denke ich auch, dass mich mein Unterbewusstsein geschützt hat und mein Baby mich zudem recht schnell 5 Std durchschlafen liess. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich während dieser Zeit je geträumt hätte.

Abends war dann so um 8 Uhr Feierabend, ich hab viel ferngesehen, gelesen oder hatte das Glück, dass mich Freundinnen/Kolleginnen besuchten, mir beim ins Bett bringen der Kinder halfen. Mir persönlich half wohl auch, dass ich dann die Nachtstunde mit meinem Baby auch extrem geniessen konnte und darin auch Kraft fand.

Ich habe während dem Tag viel mehr gegrübelt, telefoniert und nachgedacht.

Nach einem knappen Jahr ging dann jeweils auch das Baby mit den Geschwistern zu ihrem Vater und dann war ich längere Zeit fast jedes Wochenende unterwegs.

Für mich waren Farben immer sehr wichtig. Ich habe zeitweise viele Mandalas gemalt (mit Farbstiften), dies bei Musik, die gerade zur Stimmung passte und somit fand ich auch innere Ruhe. Und ich habe viel später nach der Trennung angefangen zu chatten. Da kam ich sozusagen auch "unter Menschen" icon_smile.gif

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.
tralla
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 14.02.2005
Beiträge: 33
ogottogott fraulein, das ist ja ein noch grösserer Alptraum, den du erlebt hast!! Und du hast es durchgestanden, du musst sehr tapfer sein!

juna: so ähnlich stelle ich es mir auch vor, aber es fehlt mir trotzdem die kraft, die situation einfach so zu akzeptieren, wie er das von mir verlangt. Es eskaliert jetzt eigentlich jedes mal, wenn wir uns (notwendigerweise) begegnen.... Trotzdem gibt es schöne momente, wenn man spontan im dorf eingeladen ist zum weintrinken (ich) und kinoabend (kids). Das hilft enorm! Und ich muss mir wohl angewöhnen, wirklich um hilfe zu fragen, wenn sie angeboten wird. Das fällt mir nicht leicht. Und ich habe jetzt einen guten Hopfen-Schlaftee.

wali569: danke für die ansicht eines männlichen leidensgenossen! Den schlussstrich kann ich noch nicht ziehen. Wann konntest du das?
Auf die pubertät unserer jungs freue ich mich auch gar nicht, wenn der so wichtige vater so oft nicht da ist.....
mcymcy
Dabei seit: 07.08.2012
Beiträge: 31
Liebe Tralla, seit Anfang verfolge ich deine Geschichte und in mir steigt eine Wut auf auf deinen Mann hoch, obwohl ich ihn nicht kenne.
Ich bin selber nicht getrennt, habe 3 Kinder und bin berufstätig, kenne diese Situation also nicht wirklich.
Wenn ich hier aber so lese, dann hat dein Mann im Moment den 5er und sWeggli. Er hat seine Freundin, alle wissen davon, zu Hause darf er trotzdem noch ein und aus, vorallem wegen der Kinder und du hältst den Karren am laufen.
Und dich verrupft es vor Schmerz. Das ist ja kaum zum mitlesen.
Ich denke, Du hast immer noch ein kleines Flämmlein, welches flackert, in der Hoffnung, dass alles wieder gut kommt, du versuchst stark zu sein wegen der Kinder.
Dein Mann kommt aber nicht mehr zurück und wenn doch, dann würde ich die Türe aber zuschlagen. Ich wünsche Dir Kraft, Energie und viel Nerven. Und verliere Deinen Stolz nicht. Du schreibst hier so wunderbar und ehrlich, mach Dich nicht klein für einen Mann
tralla
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 14.02.2005
Beiträge: 33
danke mcymcy
vorher sah ich das wirklich genau so und hätte jeder geraten, ihn sofort bedingungslos vor die türe zu stellen. Aber so mittendrin sucht man halt nach der wirklich besten lösung für die kinder, und die sieht im moment so aus, dass er weiterhin seine 2 tage die kinder zuhause betreut. Sonst geht er nicht mehr ein und aus, wir sehen uns nur, wenn wir etwas besprechen müssen, und auch das machen wir vorwiegend schriftlich..... Aber ich und auch meine familie und freundinnen schauen, dass ich mich nicht ausnützen lasse.

Und ja, hoffnung habe ich immer noch, loslassen geht einfach nicht so schnell 😢 Wie ich reagieren würde, wenn er wieder an der türe kratzen sollte, weiss ich aber nicht. Einfach so zurückkommen geht ganz sicher nicht! Ich wünsche ihm so sehr, dass es schief geht, vor allem, damit er ein wenig nachfühlen kann, was er mir antut....

freunde von uns haben einen interessanten aspekt aufgeworfen, indem sie seine handlung mit der eines autisten verglichen. hat tatsächlich was, er war schon immer ein wenig so gelagert. Nur dass es mich einmal in dieser härte trifft, hätte ich nicht gedacht.....
Spargel_2
Dabei seit: 26.10.2007
Beiträge: 1388
Hallo
Ich denke oft an dich. Stelle mir vor, wie ich reagieren würde...
Es ist einfach unvorstellbar. Mit einem mal steht die Welt Kopf, aus heiterem Himmel.
Ich finde, dass du das ganze einfach super machst. Er soll auch spüren, dass es dir bei allem schlecht geht. Du bist ja immer noch ein Mensch mit Gefühlen. Die scheinen ihm aber egal zu sein.
Fühle mit dir.

Nehme jeden Tag wie er kommt!
tralla
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 14.02.2005
Beiträge: 33
Nun sind wir uns fast eine Woche nicht begegnet - extrem seltsam, so auf einmal.... Aber wir schlagen uns gut und friedlich durch. Besser als wenn er seine ungeduld und seinen stress hierher bringt. Gestern hat der kleinste geweint, weil er papi vermisste, ich konnte mich dann auch nicht beherrschen, und so haben wir uns gegenseitig getröstet.

Wir kommunizieren nur schriftlich. Er hat mir zweimal voller selbstmitleid geschrieben, ich wolle alles für mich haben (z.b. schon vorher geplante unternehmungen oder treffen mit freunden, auto, haus) und er habe nichts und fühle sich nicht mehr wohl im haus. Der arme! Gleichzeitig wirft er mir vor, ich liesse mich überall bedauern und geniesse die opferrolle. Er stösst überall, sogar bei seinen eltern, auf extremes unverständnis und merkt wohl erst jetzt langsam, was er anrichtet. Und nun möchte er bemitleidet werden....

Eine frage beschäftigt mich sehr. Er möchte schon nächstes we, gerade mal 5 wochen nach dem geständnis, die kinder zu seiner freundin nehmen zum übernachten, weil ich ja im haus sei und es unter diesen umständen nicht anders gehe. Ich habe ihm aber angeboten, mir eine übernachtungsmöglichkeit zu suchen. Trotzdem will er das jetzt einfach. Ich starte fast durch, wenn ich dran denke. Das ist doch viiiiel zu früh, oder? Was denkt ihr darüber? Bzw. was sind eure erfahrungen? Die Mediatorin hat ihm auch davon abgeraten....

Bin froh um eure inputs und euren trost!
tralla
Nita
Dabei seit: 01.06.2012
Beiträge: 49
er sollte auf die mediatorin hören.

für die kinder ist das stress puur.
er denkt zu sehr für sich icon_frown.gif

es wäre besser er würde auf die kinder verzichten, wenn er nicht ohne seine neue sein kann.





"Es ist gar nicht so einfach, einen anderen Menschen so zu lieben, dass dieser sich auch geliebt fühlt."

Jesper Juul