wie hält frau diesen schmerz nur aus???

...Miss Maple...
Dabei seit: 16.07.2012
Beiträge: 208
giba11
sehr gut geschrieben!
Paulina
Dabei seit: 01.01.2002
Beiträge: 157
Also ich finde, da diese Mitteilung des Ehemannes erst ein Monat her ist, darf tralla sehr wohl noch solche Rache- und Wutgefühle haben. Das braucht seine Zeit bis man so weit ist, und über der Situation stehen kann.
Madruna
Dabei seit: 25.04.2011
Beiträge: 382
@ paulina

Das sehe ich genau so wie du.
Der Schmerz, die Unfassbarkeit, die Traurigkeit, das Weinen,...
alle Gefühle, welche sich abwechseln und einen immer wieder einholen.
Das braucht Zeit, darüber zu stehen und rational mit der Situation umzugehen.
Irma La Douce
Dabei seit: 06.09.2004
Beiträge: 1394
Meine Worte Paulina. Sie ist ja schon enorm stark. Ich verstehe tralla sehr gut. Besonnen kann sie dann reagieren, wenn Gras über die Sache gewachsen ist.
hoppla
Dabei seit: 06.02.2006
Beiträge: 558
Diese Gefühle sind sogar gut und wichtig!! Sie geben ihr viel mehr Energie, als wenn sie im Elend, in der Traurigkeit und im Selbstmitleid versinken würde.
tralla
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 14.02.2005
Beiträge: 33
@gipa
ja, natürlich weiss ich das alles, aber es ist für mich zu früh, diese gefühle voneinander zu trennen und mich so rational zu verhalten, wie du beschreibst. auch die opferrolle suchte ich nicht und möchte ich nicht, aber ich fühle mich total verraten und weggestellt/ersetzt. Das ist extrem verunsichernd und tut wahnsinnig weh, das ist zur zeit mein befinden und das kann ich nicht einfach abstellen. ich weiss, dass ich da rauskomme, aber emotionen brauchen offenbar viel mehr zeit als der kopf. und rachegedanken tun mir wirklich es bitzli gut, so doof diese sind. ich bin sonst nicht so.....
@hoppla
natürlich ist er sehr gestresst, das sehe ich an seinem zittern.... der teil liebe in mir hat auch fast ein wenig mitleid mit ihm, weil er sich so in diese sache verrennt ohne links und rechts oder zurück zu schauen.
und ich nehme jetzt pflanzliche beruhigungsmittel.

das ganz mühsame ist, dass er einfach nicht versteht, dass er mich so dermassen verletzt und bei jeder beleidigung oder unangebrachten bemerkung meinerseits gnadenlos zurückschlägt und anfängt, mich zu plagen mit organisatorischen sachen. das zermürbt enorm und tut noch viel mehr weh. ich kann einfach ihm gegenüber nicht so tun, als wäre er mein freund, das geht nicht! deshalb würde ich die nächsten wochen so gerne überspringen.... und weiss gleichzeitig, dass ich da durch muss, um stärker zu werden.

wir haben übrigens bei der mediation vereinbart, dass er die kids erst in 2 wochen zu seiner freundin nimmt, und nur kurz ohne übernachten, als anfang. damit kann ich glaub einigermassen leben und habe zeit mich darauf vorzubereiten.

danke für alle tipps und inputs und erfahrungsberichte!

Madruna
Dabei seit: 25.04.2011
Beiträge: 382
Hallo tralla

Ich bin froh für dich, habt ihr für die Übernachtungssituation eine Lösung gefunden, mir der du umgehen kannst.
Deine Gefühle sind so, wie du sie hast und wechselnd durchlebst, absolut deiner emotionalen Notsituation entsprechend. Und es ist richtig, dass du sie jetzt zulässt.
Das ermöglicht dir, viel später (Monate, gar Jahre) neutral mit dem Erlebten umzugehen, zu leben.
Hinterbliebene nach einem Todesfall können die Trauerarbeit auch nicht auslassen. Durchgehen sie sie nicht gleich, werden sie irgendwann davon eingeholt und es geht ihnen sehr schlecht. Meist schlechter.
Ich habe eine Bekannte, welche vor 12 Jahren vom Ehemann verlassen wurde. Sie redet und erzählt noch jetzt jedes Vorkommnis, als wäre es gestern gewesen. Damals hatte sie alle Gefühle nicht zugelassen.
Und das zermübt sie nun und macht auch den Umgang mit ihr anstrengend.

Ich wünsche dir viel Kraft für dieses Wochenende. Vielleicht bist du noch mehr den schmerzenden Gefühlen ausgesetzt, weil nicht das Alltgsgeschehen ablenkt.
Mit grossem Mitgefühl
Madruna
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
wir menschen sind widerstandsfähiger (google mal resilienz) als dass wir uns trauen und glauben zu sein.

wir dürfen uns nicht einbilden hilflos zu sein, die situation zwingt uns manchmal mit dem schicksal uns zu arrangieren - doch man hat selbst die
wahl. mut sich selbst zu vertrauen.

rückblickend war meine (auch wenn es eine andere war als deine) krise eine an der ich gewachsen bin und mich gestärkt hat.

um fahrradfahren zu lernen - muss man den mut haben auch ein paar beulen in kauf zu nehmen - habe mut.

p.s. die emotionen, so glaube ich, sind ein schutzmechanismus, den wir sehr wohl auch ein wenig mit positivem denken steuern können - ein blickwinkel wechsel.... z.b. was bringt es dir, mit einem mann zusammen sein zu dürfen - der eigentlich nicht mehr mit dir zusammen sein will - es ist niemandens schuld - doch du solltest dir so wertvoll sein, dass du erkennst es nicht nötig zu haben - dein glück von einem anderen menschen abhängig zu haben - du bist viel mehr als partnerin!

ich wünsche dir viel mut und kraft und gaaanz viele ressourcen aus denen du energie schöpfen kannst - konzentriere dich auf diese!

lieber gruss
murbeli
Dabei seit: 28.03.2004
Beiträge: 453
Smilie79 hat was Gutes angesprochen. Es ist sehr wichtig zu erkennen, dass man selber für sein Glück verantwortlich ist. Frau darf ihre Stimmung nicht vom Partner abhängig machen. Das ist enorm schwierig in deiner Situation. Ich selber habe Monate gebraucht, um das zu erkennen und danach zu handeln. Und noch heute habe ich Rückfälle... Ich empfehle dir sehr das Buch "Wer bin ich ohne dich?" von Ursula Nuber. Das hat mir zum entscheidenden Durchbruch verholfen.

Zudem habe ich die vielen Hilfsangebote von Kolleginnen angenommen und ein-, zweimal pro Woche eine von Ihnen zu einem Glas Wein bei mir eingeladen. Wir haben über Gott und die Welt geplaudert, das tat sehr gut. Zudem konnte ich in der Zeit ja nicht grübeln icon_wink.gif.

Alles Liebe für dich.

Urteile nicht über einen Menschen, ehe du nicht eine Meile in seinen Mokassins gelaufen bist.
Gelöschter Benutzer
es braucht sehr viel Zeit und nimm dir die Zeit! Ich brauchte auch lange um die Wut und die Situation zu akzeptieren - dann stehst du plötzlich in einem anderen Verhältnis zu einem Mensch, den du geliebt hast oder immer noch liebst. Diese neue Rollenfindung ist so schwierig und so oft habe ich mich in alten Mustern erlebt, wusste nicht mehr, bin ich jetzt ungerecht oder kann ich jetzt einfach sagen, nein so will ich es nicht!?! Und was will ich??? All die vielen Entscheidungen und Situationen, das braucht KRaft und auch Mut. Ich habe vorher alles organisiert, war flexibel und er hatte seine Freiheiten - plötzlich sage ich nein, das ist so nicht ok., daran müssen sich beide gewöhnen!
Es ist ein neuer Weg und ich schaue es so an: ich wäre gerne den anderen Weg gegangen, mit diesem Mann hörte der Weg aber plötzlich auf, also bin ich jetzt auf einem anderen Weg und der ist auch gut! Schau dich um, richte dich ein! Auf beiden Wegen gibt es Sonnentage und Schattenseite! Schau möglichst wenig auf seinen Weg, er muss und darf
ihn gehen! Es raubt dir aber Energie und bringt dir nichts! Bleib bei dir und gebe auf dich und die Kinder acht!